Gesamter Text dieser Seite:
- 187 -

chen und persönlichen Einsatz. In seiner
Funktion als Kammerpräsident war er auch
Mitbegründer und langjähriger Vorsitzender
des Berufsförderungsinstitutes Tirol.
Karl Gruber setzte sich mit weit über die
bloße Diensterfüllung hinausgehendem Engagement für die Belange der Tiroler ArbeitnehmerInnen ein. Er vertrat die Anliegen
der Tiroler Arbeitnehmerschaft mit viel
menschlichem Gespür und hoher sozialer
Kompetenz.
Für seinen enormen Einsatz für die Tiroler
Arbeiter und Angestellten wurde Karl Gruber 1980 das Verdienstkreuz der Stadt Innsbruck verliehen.
Wir werden Karl Gruber stets ein ehrendes
Andenken bewahren.
5.

Aktuelle Stunde zum Thema "Die
Aufgabe der städtischen Schatzmeister & Treasurer in Zeiten des
Wohlstandes und in der Krise"
(Themenauswahl durch INN Piraten)

Bgm.in Mag.a Oppitz-Plörer: Wir haben
eine tolle, moderne Neuerung in der Zeitnehmung. Gut Ding braucht manchmal Weile. Vor mehreren Jahren habe ich bei einem
großen deutschen Kongress der Stiftung
"lebendige Stadt" in Berlin ein Ampelsystem
für Redezeitbeschränkungen gesehen. Die
vielen ReferentInnen wurden angehalten
sich an die optische Zeitvorgabe zu halten.
Die Ampel hat auch wirklich alle zum
Schweigen gebracht, nachdem sie zuerst
auf Gelb und dann auf Rot geschaltet wurde. In den Folgejahren hat einer der Referenten, der Bezirksbürgermeister von BerlinNeukölln Heinz Buschkowsky, gemeint,
dass die Ampel nicht hält, was sie verspricht, als sie schon fünf Minuten auf Rot
geschalten war. Wir hoffen, dass es bei uns
anders ist.
Anlässlich eines Besuches der Lehrwerkstätte bei der Siemens AG Österreich, Niederlassung Innsbruck, zwecks Besichtigung
des Verkehrsrechners, habe ich die Geschichte mit dem Ampelsystem für Redezeitbeschränkungen erzählt. Die Lehrlinge
haben mich damit überrascht, dass sie diese Geschichte aufgegriffen haben, um im
Rahmen ihrer Ausbildung als praktisches
Beispiel eine Steuerung für ein solches AmGR-Sitzung 27.03.2014

pelsystem zu entwickeln. Im Sinne der
compliance-Richtlinien ist diese Ampel kein
Geschenk der Siemens AG Österreich an
die Stadt Innsbruck, sondern eine vorerst
unbefristete Leihgabe.
Dieses Ampelsystem kann für die Aktuelle
Stunde, den Gemeinderat zur Behandlung
des Voranschlages der Landeshauptstadt
Innsbruck, für ein Symposium oder eine
Enquete eingesetzt werden. Die Zeitsteuerung wird durch Referent Egger vorgenommen. Sowohl bei der Umschaltung auf Gelb
wie auch bei der Umschaltung auf Rot ertönt zudem ein akustisches Signal.
GR Dr. Stemeseder: Zeit ist Geld. Beides
haben wir INN Piraten zu wenig. Zu diesem
Thema könnte ich marathonartig stundenlang sprechen. Heute fasse ich mich kurz
und möchte das Thema Treasury und
Schatzmeister in zwei Blöcken behandeln.
Einmal das Thema Anlagen und zum Zweiten das Thema Kredit.
1998 hat der ehemalige Landtagsabgeordnete der Freiheitlichen Partei Österreichs
(FPÖ), Mag. Elmar Denz, behauptet, dass
die Stadt Innsbruck keine ATS 500 Mio.
besitzt. Ich jedoch wusste, dass Dr. Elmar
Schmid, der damalige Leiter der städtischen
Finanzabteilung, nicht gelogen hat, als er
behauptete, dass der Stadt Innsbruck
ATS 500 Mio. zur Verfügung stünden.
Daraufhin habe ich Dr. Elmar Schmid einen
Veranlagungsvorschlag unterbreitet.
Dr. Schmid meinte jedoch im Hinblick auf
unsere heimischen Banken, mein Handeln
wäre ohne Gewähr. Mein angebotener Veranlagungsvorschlag beinhaltete eine
Schweizer Vermögensverwaltung, einen
deutschen gemischten Fonds, einen österreichischen Immobilienfonds, eine britische
Garantiepolizze und einen Klassiker, einen
amerikanischen Aktienfonds.
Mit dieser Veranlagung hätte die Stadt Innsbruck von 1999 bis 2003/2004 einen jährlichen Gewinn von ungefähr 7,5 % erwirkt.
Mein vor Zeugen im Jahre 2000 vorausgesagter Crash trat tatsächlich ein. Insgesamt
waren es drei Crashes. Einige Leute haben
zwischen 20 % und 30 % ihres Kapitals
verloren. Wenn man darüber ein wenig
nachdenkt, können die getätigten Voraussagen wirklich eintreffen.