Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2021
/ Ausgabe: 2021-04-22-GR-Protokoll.pdf
- S.85
Suchen und Blättern in über 500 PDFs und 44.000 Seiten.
Gesamter Text dieser Seite:
- 347 -
GR Onay: Zwei Punkte: Ich möchte eine
Aussage von Herrn Bürgermeister aufgreifen, als er über die 30er-Zone gesprochen
hat. Wir müssen Städte bauen, die menschengerecht sind! Ja, Städte müssen menschengerecht anstatt immobiliengerecht gestaltet werden!
habe ich diesen Antrag gestellt. Durch die
COVID-19-Pandemie waren die Menschen
lange Zeit zu Hause eingesperrt. Sie wünschen sich wohnortnahe Erholungsräume!
Dort einen Park zu ermöglichen, wäre ein
starkes Signal und deshalb bitte ich um Zustimmung.
In der vergangenen Periode war GR
Mag. Fritz als Stadtrat für Bauprojekte zuständig. Es ging darum, Innenhöfe aufzuschütten und von ImmobilienspekulantInnen
bebauen zu lassen. Die Bevölkerung hat
sich dagegen gewehrt! Die Lebensqualität
der Menschen leidet unter der Verbauung
von Innenhöfen. Diese BürgerInnen werden
so dargestellt, als wären sie gegen den
Fortschritt, nur weil sie gegen weitere Verdichtungen sind. Das stimmt nicht! Für
diese Menschen möchte ich eine Lanze brechen.
GRin DIin Achhorner: Als Architektin und
Stadtplanerin halte ich diese Idee für enorm
gut! Was fehlt dieser Stadt und vor allem
diesem Stadtteil? Ein Park!
Sie verhindern nicht den Fortschritt, sondern kämpfen für ihre Lebensqualität.
Ebenso ist es jetzt in Wilten! Wir wollen,
dass dort ein öffentlich zugänglicher Erholungsraum entsteht. Es gibt dort de facto
keinen grünen Erholungsraum!
Ich muss GR Mag. Fritz korrigieren. Es gab
wohl ein Missverständnis. Ich habe nie davon gesprochen, dass dort nur ein Park entstehen soll. Das steht auch nicht im Antrag.
Hier steht wortwörtlich: Es soll zum Großteil
ein öffentlich zugänglicher Park entstehen.
Ich glaube, dieses Vorhaben widerspricht
nicht dem ÖROKO.
Das Bild, das ich gezeigt habe, zeigt eine
Vision. Ich finde, Visionen sind wichtig. Natürlich müssen wir abwarten, was die Verhandlung bringen werden, aber es ist wichtig, dass der Gemeinderat Herrn
Bürgermeister beauftragt, Gespräche zu
führen. Was benötigt die TIWAG, um etwas
an der aktuellen Situation zu ändern?
Ich bin für alle Ideen offen. Wir sollten über
alle Vorschläge reden. Inzwischen haben
sich viele BürgerInnen zu Wort gemeldet,
die sich zum Beispiel keinen Park wünschen, aber andere Vorschläge haben. Bitte
bringt Ideen ein, aber ich möchte nicht, dass
wir das Grundstück in seinem aktuellen Zustand lassen.
Ich möchte, dass die Stadt Innsbruck ein
Zeichen setzt, dass sie nicht mit dem aktuellen Stand der Dinge zufrieden ist! Deshalb
GR-Sitzung 22.04.2021
Wenn man sieht, wie vorausschauend der
Hofgarten vor vielen Jahren geplant wurde
und wie viele Mittel wir einsetzen, um ihn zu
erhalten, frage ich mich, wie vorausschauend es ist, dort einen Park zu planen. Bezüglich des Arguments, dass das Grundstück der Tiroler Wasserkraft AG (TIWAG)
gehört, möchte ich daran erinnern, dass sie
eine Landesgesellschaft ist. (Beifall)
Ich sehe hier die Verantwortung dieser Gesellschaft. Natürlich erzielt sie einen Gewinn
aus den Wasserkraftwerken, der uns irgendwann vielleicht zur Verfügung steht,
aber Wasserkraftwerke stellen auch Eingriffe in die Natur dar. Ich sehe es als unsere Verantwortung, in der Stadt ein Gegengewicht zu schaffen. Dieser Vorschlag wird
von der FPÖ sicherlich auch auf Landesebene unterstützt werden.
Wenn das Grundstück bebaut wird, ist das
nicht wiedergutzumachen! Wir setzen uns
auch für weitere Freiflächen ein. Es kann
nicht überall Wohnbau entstehen. Wohnbau
muss dort entstehen, wo er Platz hat. Es
darf nicht immer zu einer höheren Verdichtung kommen. Es gibt gute Beispiele, aber
auch viele sehr schlechte.
Wann werden Gebäude jemals abgerissen,
um einen Park zu errichten? Kennt irgendjemand ein Beispiel für ein solches Szenario?
Ich nicht! Wir werden den Antrag unterstützen und uns auch auf Landesebene dafür
einsetzen. (Beifall)
GRin Mag.a Seidl: Ich kann es nur begrüßen, dass man immer und immer wieder mit
der Tiroler Wasserkraft AG (TIWAG) verhandelt, um diese Fläche der Stadt zur Verfügung zu stellen. Dieses Grundstück beschäftigt nicht nur uns, sondern war auch
schon Thema in vorherigen Gemeinderatsperioden. Alles ist besser, als dieser aktuell
bestehende Parkplatz! (Beifall)