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Jahr: 2021

/ Ausgabe: 2021-04-22-GR-Protokoll.pdf

- S.93

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- 355 -

Deswegen verstehe ich den Sinn dieses Antrages nicht. Es wäre anders auch gegangen.
Der Grundsatzbeschluss wurde von diesem
Hause mit großer Mehrheit angenommen
und man hat sich dazu bekannt, Frauennamen prioritär zu behandeln. Ich glaube, diesen Weg sollten wir einfach weitergehen. Es
ist kein Problem, dass der Antrag eingebracht wurde. Es ist kein Problem, dass
man darüber diskutiert, aber ich verstehe es
nicht! Der Namensvorschlag könnte einfach
durch das normale Prozedere gehen und
darum braucht es diesen Antrag nicht. (Beifall)
GRin Dengg: Den Abänderungsantrag
würde es nicht brauchen, hätte es den ursprünglichen nicht gegeben. Ich habe mir
schon überlegt, die ehemalige GRin Linser
anzurufen, die den Grundsatzbeschluss damals eingebracht hat.
Hätten wir vor zwei bis drei Monaten eine
Platzbenennung gehabt, hätten wir Frau Budisavljević einen Platz widmen können. Im
Kulturausschuss wären wir bestimmt alle
froh darüber gewesen, doch nun ist es leider zu spät. Den Namen einer Frau zu nehmen, finde ich sehr gut. Diesbezüglich muss
ich GR Depaoli widersprechen. (Beifall)
Noch einmal zur Information für
GR Depaoli: Es geht nicht um eine Dame
und ihre Verdienste für das Klima, sondern
um eine Frau, die sich um die Stadt Innsbruck verdient gemacht hat. Deswegen gibt
es ja den Abänderungsantrag.
StRin Mag.a Mayr: Ich finde die Debatte
spannend. Es war ungefähr im Jahr 2004
als der Antrag der ehemaligen GRin Linser
beschlossen wurde und man sich entschied,
Straßen und Plätze nach weiblichen Vorbildern zu benennen, bis sich eine Gleichheit
der Geschlechter im öffentlichen Raum wiederspiegelt.
Die Claudiastraße ist eine der wenigen Straßen, die nach einer Frau benannt wurde. Es
gibt nicht oft die Gelegenheit dazu, eine
neue Straße nach einer weiblichen Persönlichkeit zu benennen. Ich habe nun diese
Straßennamenliste vor mir liegen. Sie ist
sehr aktuell und es befinden sich acht
Frauen auf der Liste. Alle haben einen Bezug zur Stadt Innsbruck.

GR-Sitzung 22.04.2021

Es sind sehr interessante Persönlichkeiten
wie z. B. Helene Wastl. Sie hat in der Stadt
Innsbruck und in ganz Österreich als Medizinerin als erste, die genderrelevante Medizin eingeführt. Sie hat gezeigt, dass eine
Frau in der Medizin nicht gleich zu sehen ist
wie ein Mann. Es spricht nichts gegen weitere Vorschläge für weibliche Straßennamen.
Wir haben schon öfters Diskussionen darüber gehabt, wie sinnvoll es ist, Plätze ohne
exakte Adressen nach Frauen zu benennen. Wenn sich der Name nicht in einer Adresse wiederspiegelt, ist er beinahe nicht
sichtbar. Die SPÖ stimmt dem Abänderungsantrag und der Zuweisung an den
Stadtsenat zur selbstständigen Erledigung
zu.
Ich glaube, der Kulturausschuss muss sich
in weiterer Folge sowieso mit dem Vorschlag auseinandersetzen. Es wäre für uns
alle sinnvoll, darüber nachzudenken, welche
Frauen wir in der Stadt Innsbruck würdigen
und der Öffentlichkeit sichtbar machen wollen.
Eine Frau, die auf der Namensliste weit
oben steht, ist die erste Theologieprofessorin Herlinde Pissarek-Hudelist. Es wurde
vorgeschlagen, den Innenhof bei der Volksschule Innere Stadt, der jetzt aufgewertet
wird, ihr zu widmen. Dieser Wunsch, dass
man dieser Frau und ihrem Lebenswerk
eine öffentlich sichtbare Würdigung verleiht,
wird auch vom Rektorat der Universität
Innsbruck (UNI) getragen.
Ich erwähne das, um darauf aufmerksam zu
machen, dass wir dem Prozedere für Benennungen weiterhin treu bleiben sollten.
Denkt darüber nach, wie wir weiteren Töchtern der Stadt Innsbruck ein würdiges und
öffentlich erkennbares Andenken bereiten
können.
Beschluss (einstimmig):
Vorstehender Abänderungsantrag
(Seite 354) von GRin Bex, BSc wird dem
Stadtsenat zur selbstständigen Erledigung
zugewiesen.