Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2014
/ Ausgabe: 03_Maerz_2014_gsw.pdf
- S.35
Suchen und Blättern in über 500 PDFs und 44.000 Seiten.
Gesamter Text dieser Seite:
- 215 -
lukrative Sportart ausübt oder eben nicht,
das wäre sehr schwierig.
Also muss man ehrlicherweise zum gesamten Antrag Ja oder Nein sagen. Beides ist
argumentierbar. Aber hören wir doch mit
diesen kleinen "Zupfereien" auf. Das halte
ich in der Sache überhaupt nicht für dienlich.
Bgm.-Stellv. Kaufmann: Ich bin froh, dass
GR Grünbacher jetzt so ausführlich Stellung
genommen hat, sonst hätte ich mich noch
als Debattenredner gemeldet.
GRin Mag.a Schwarzl: Ich möchte jetzt nicht
herumklauben, sondern bleibe bei meiner
prinzipiellen Meinung, dass diese Vorgangsweise à la longue (egal ob für erste,
zweite oder fünfte Plätze, für Paralympische
oder Olympische Spiele) überdacht werden
muss.
Sport und Politik haben eine besondere
Affinität. Aus dieser Zeit, als man sich gerne
mit SportlerInnen gezeigt hat, ihnen gerne
etwas überreicht hat, rührt das Ganze. Es
würde niemals jemandem einfallen, einer
Innsbrucker Opernsängerin, die es geschafft hat, in der Metropolitan Opera (Met)
von New York aufzutreten, nach ihrer Rückkehr € 5.000,-- oder € 7.000,-- zu übergeben. Übrigens würde ich da auch dagegen
stimmen.
Ich gehe davon aus, dass diejenigen SportlerInnen, die schon genug Geld haben, nicht
einmal herkommen werden, um sich das
Sparbuch abzuholen. Und den anderen, die
pekuniär nicht so gesegnet sind, hilft man
viel mehr, wenn man ihnen am Weg zu
Olympia die entsprechende Unterstützung
gibt - nicht dann, wenn sie am Olymp oben
stehen. Egal, in welcher Kategorie.
Bgm.-Stellv. Kaufmann: Nachdem die
RednerInnenliste jetzt erschöpft ist, bitte ich
das Gremium nun doch, dass ich auch kurz
Stellung beziehen darf.
Ich darf alle Mitglieder des Sportausschusses einladen (der Vorsitzende ist schon
informiert), sich mit mir in den nächsten
zwei Jahren massiv Gedanken darüber zu
machen, wie wir die Sportförderung einsetzen wollen. Das ist höchst an der Zeit und
wir werden dabei auch professionelle Hilfe
brauchen. Letzte Woche war ich in dieser
Angelegenheit in der Stadt München, um
mir ein entsprechendes Modell anzusehen.
GR-Sitzung 27.03.2014
Wir werden uns gemeinsam mit dem Institut
für Sportwissenschaft und seinem Olympiazentrum (Campus Sport Tirol Innsbruck),
mit Personen aus dem Sportwesen, den
Dachverbänden und den Vereinen - also
jenen Zentren, wo in der Stadt Innsbruck
Sport ausgeübt wird -, Gedanken machen,
wie eine transparente Sportförderung aussehen könnte. All diese Themen werden
dann aufgearbeitet werden.
Wir haben keinen Stress, der gesamte Prozess wird zwei Jahre oder länger dauern.
Ich freue mich schon darauf. Es wird ein
komplettes Umkrempeln des Bisherigen
geben. Bislang waren wir Fortschreibungen
des Ist-Standes gewöhnt. Die finanziellen
Mittel werden aber leider nicht mehr!
Außerdem hat sich der Sport grundsätzlich
geändert. Wir leben immer noch nach dem
Motto, dass sich der Sport in den Vereinen
abspielt. Inzwischen können wir aber feststellen, dass 50 Prozent der Menschen in
Innsbruck ihre Sportart ausüben, ohne dass
sie dabei einem Verein angehören. Deswegen muss die Politik hier eine neue Richtung einschlagen.
GR Grünbacher: Ich stelle einen Antrag auf
eine kurze Unterbrechung.
Bgm.in Mag.a Oppitz-Plörer: Ich bitte im
Anschluss dann die Klubobleute zur Beratung zu mir.
Bgm.-Stellv. Kaufmann unterbricht um
18:10 Uhr die Sitzung für eine Beratung in
den Klubs sowie unter den Klubobleuten
und setzt die Sitzung nach Feststellung der
Beschlussfähigkeit um 18:15 Uhr wieder
fort.
Bgm.-Stellv. Kaufmann: Ich darf nun zu
diesem Punkt abstimmen lassen. Es wurde
eine getrennte Abstimmung für die SportlerInnen der Olympischen Spiele und für die
SportlerInnen der Paralympischen Spiele
beantragt. Ganz ehrlich halte ich das für
keine gute Idee. Ich finde, damit machen wir
uns wirklich lächerlich, das sage ich auch
als Sportreferent der Stadt Innsbruck. Wenn
wir anfangen, persönliche Unterscheidungen vorzunehmen, ist das nicht gut.