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Jahr: 2021

/ Ausgabe: 2021-05-27-GR-Protokoll.pdf

- S.79

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- 443 -

Das heißt, dass man als Kundin/e für drei
Stunden um € 2,60 oder € 2,80, je nach mitmachender Garage, einen langen Zeitraum
zum Einkaufen, für einen Kaffee oder zum
Essen in der Stadt zur Verfügung hat. Das
ist das, was uns motiviert, dem zumindest
als Versuch zum Teil zuzustimmen.
Dass das Kaufhaus Tyrol unglaublich erfolgreich mit der Gratisstunde war, ist darauf
zurückzuführen, dass dort die MieterInnen
diese Stunde bezahlen. Das ist der Unterschied zur städtischen Garage. In der Sillpark Shopping Center GmbH oder in der
dez Einkaufszentren GmbH ist das genauso. Letztendlich zahlt der Handelsverbund.
In den städtischen Tiefgaragen sind es
dann € 3,--, mit denen man vier Stunden
parken kann. Damit kann man länger in der
Stadt bleiben und nicht nur für eine Stunde
hinfahren und wieder zurück.
Das Kaufhaus Tyrol war mit dem SamstagTicket von 08:00 Uhr bis 18:00 Uhr sehr erfolgreich. Ich glaube, dass es € 4,-- gekostet
hat. Das wurde sehr gut angenommen.
Aber auch dort erfolgte die Abgeltung durch
die dort vertretenen Betriebe.
In diesem Sinne werden wir diesem Antrag
mit großem Zähneknirschen zum Teil zustimmen. Es ist ein Versuch, den es in der
Art noch nicht gab. Die erste Stunde einfach
gratis zu machen, wäre für uns nicht möglich gewesen. Es gibt nun ein Paket für drei
Stunden, das auch für die Gastronomie lukrativ ist.
Liebe Mariella, ich gratuliere Dir, wenn das
mit den GaragenbetreiberInnen in Ordnung
geht. Das ist nicht einfach. Ich kenne die
Gespräche und Verhandlungen. Es ist ein
Meilenstein, weil man damit eine längere
Aufenthaltsmöglichkeit in der Innenstadt
schafft.
Beim Stimmverhalten ringen wir noch etwas, werden aber jedenfalls mit zwei Stimmen dafür sein. Es ist ein Wunsch der Wirtschaft, deshalb trage ich das als Wirtschaftsstadträtin mit. Ob es ein Wunsch der
InnsbruckerInnen ist, da bin ich mir noch
nicht so ganz sicher.
Bgm. Willi übergibt den Vorsitz an Bgm.Stellv. Lassenberger.
GR-Sitzung 27.05.2021

GRin Mag.a Seidl: Wir können mit dieser
Idee nichts anfangen, auch nicht mit dem
Abänderungsantrag. Dieser stellt für mich
jedoch eine Verbesserung dar, da die GargenbetreiberInnen auch ein Interesse daran
haben sollten, hier mitzugehen. Es ist jedoch am Ende des Tages nichts anderes
als eine Gratisparkstunde. Da gibt es immer
wieder das Thema, wie viel Individualverkehr wir in der Stadt haben wollen.
Gestern führte ich ein ausführliches Gespräch, wie sich solche Aktionen, wie die
Gratisparkstunde am Samstag, auf das Verhalten der AutofahrerInnen auswirken. Die
Zahlen, die GRin Mag.a Lutz nannte, finde
ich sehr aufschlussreich, weil man solche
Zahlen immer von zwei Seiten sehen kann.
Meine Seite der Betrachtung deckt sich mit
der wissenschaftlichen Untersuchung der
Technischen Universität. 30 % bleiben über
die Gratisparkzeit in der Garage stehen und
sind bereit, dafür Geld zu bezahlen. 70 %
verlassen die Garage aber nach dieser Gratisstunde, die es aktuell z. B. im Kaufhaus
Tyrol gibt, weil es dann etwas kostet. In der
Garage der Sillpark Shopping Center GmbH
sind es 90 Minuten.
Es ist ein psychologischer und sehr
menschlicher Effekt, nur diese kostenlose
Zeit zu nützen. Ansonsten könnte man
oberirdisch parken und vielleicht sogar näher sein.
Die Idee, den Parksuchverkehr in den Untergrund zu bringen, verstehe ich sehr gut.
Man darf aber nicht unterschätzen, welche
Anziehung so eine Aktion auf AutofahrerInnen hat. Wenn wir als Stadt sagen, dass die
Personen nun zwei Stunden gratis stehen
bleiben können, ist das eine Message, dass
in der Stadt Innsbruck das Parken in der
Garage sehr billig wird - quasi kostenlos.
Das bedeutet, dass wir zusätzlichen PKWVerkehr bzw. Individualverkehr mit meistens
sehr geringen Besetzungsgraden in die
Stadt holen. Irgendwann sind diese Parkgaragen an ihren Kapazitätsgrenzen. Die
Kaufhaus-Tyrol-Garage ist jetzt schon in ihrer Gratisparkzeit sehr gut ausgelastet. Ich
frage mich, was passieren wird, wenn wir
als Stadt sagen, dass das Parken länger
und in allen Garagen kostenlos wird.