Gemeinderatsprotokolle seit 2002

Jahr: 2021

/ Ausgabe: 2021-06-24-GR-Protokoll.pdf

- S.12

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- 492 -

zu können, ist ein Masterplan. Wir bitten alle
Fraktionen, unseren Antrag zu unterstützen
und dass wir ihn gemeinsam ausarbeiten.

gressiven und rücksichtslosen Autofahrenden bedrängt, verdrängt und an Leib und
Leben bedroht.

FI ist überzeugt, dass das Thema Gehen
der nächste Schwerpunkt in der Stadt Innsbruck sein muss! Ansonsten laufen wir Gefahr, dass diese Form der Mobilität, welche
die nachhaltigste, klimafitteste und zukunftssicherste ist, durch andere Mobilitätsformen
ersetzt wird. So toll es auch sein mag mit
dem E-Roller oder dem Fahrrad zu fahren,
haben wir doch Bedenken, dass dadurch
das zu Fuß gehen ersetzt wird. In diesem
Sinne bitten wir darum, den Masterplan Gehen zu unterstützen.

Wie sieht es mit den FußgängerInnen aus?
Sie sind offenbar Verkehrsteilnehmende
dritter Klasse. Angeblich sind sie bei diversen Radverkehrsmaßnahmen stets inkludiert, aber in den Fokus verkehrspolitischer
Überlegungen werden sie nie gestellt. Mehr
als halbherzige Apelle zur gegenseitiger
Rücksichtnahme gibt es eigentlich nicht.

Wir sehen in der Zukunft ein wunderbares
Kulturquartier mit Blick auf die Nordkette.
Von dort aus könnten wir bis zur Sill einen
wunderbaren Bereich schaffen. In diesem
Sinne: Lasst uns beginnen! (Beifall)
GRin Heisz: Eine subjektive Wahrnehmung
ist bekanntlich eine trickreiche Angelegenheit. Man sieht, was einen selbst in besonderer Weise beschäftigt. Ich nehme an,
dass alle Frauen, die Kinder haben, bestätigen können, dass man niemals so viele
schwangere Frauen gesehen hat, wie zu jener Zeit, in der man selbst schwanger war.
Eine Freundin von mir, deren Tochter gerade den L17-Führerschein macht, hat mir
neulich erzählt, dass sie in ganz Tirol nur
noch Autos mit dem L17-Aufkleber sieht.
Meiner subjektiven Wahrnehmung nach,
trifft dieses Beispiel auch auf die verschiedenen Gruppen von VerkehrsteilnehmerInnen in der Stadt Innsbruck zu. Mit dem immer noch weiter zunehmenden Verkehr
aller Gattungen, hat sich eine ungute Dynamik entwickelt. Autofahrende beschweren
sich über dummdreiste RadfahrerInnen.
Manche verhalten sich der Wahrnehmung
von Autofahrenden nach, im Sinne ihrer eigenen Sicherheit, dumm.
Andere ignorieren dreist sämtliche Straßenverkehrsregeln und nicht selten haben Autofahrende den Eindruck, dass dieses Verhalten aus einem Gefühl der moralischen
Überlegenheit kommt, die ihnen von der
Verkehrspolitik der GRÜNEN auch ständig
suggeriert wird. Radfahrende fühlen sich mit
dem gleichen Recht von ignoranten, ag-

GR-Sitzung 24.06.2021

Das ist zu wenig! Tatsache ist, nicht alles,
was für Radfahrende gut ist, dient auch den
FußgängerInnen. Ein handfestes Beispiel
für mich ist das Zusammenlegen von Fußund Radwegen. Das ist für beide Arten von
VerkehrsteilnehmerInnen lebensgefährlich!
Folgendes fällt ebenfalls in die Kategorie lebensgefährlich: Das Aus- bzw. Einsteigen in
öffentliche Verkehrsmittel in der Museumstraße! Täglich spielen sich dort haarsträubende Szenen ab und sie geschehen immer
zu Lasten der FugängerInnen! An die absurden wiederkehrenden Debatten darüber, ob
es auch Radfahrenden zumutbar ist, in einer Fußgängerzone zu Fuß zu gehen - also
die Fahrräder zu schieben - möchte ich nur
kurz am Rande erinnern.
Wie bereits gesagt, die Verkehrsdynamik ist
ungut und gefährlich. Ich erachte es als Aufgabe der Stadtpolitik, diese Dynamik zu
durchbrechen, und zwar dezidiert zu Gunsten der FußgängerInnen. Eines lässt sich sicherlich nicht bestreiten: Zu Fuß zu gehen
ist die menschengerechteste und ökologisch nachhaltigste Form der Fortbewegung.
Ich muss noch einmal extra erwähnen, dass
natürlich niemand etwas dagegen hat, die
Radmobilität auszubauen und sie sicherer
zu gestalten. Aus diesem Grund gibt es den
Masterplan Radverkehr 2030 und wir werden viel Geld für diesen ausgeben. Das ZuFuß-Gehen spielt allerdings eine weitaus
wichtigere Rolle für die BürgerInnen, als es
das Radfahren jemals können wird. 28 %
der Wege, die von den BürgerInnen in der
Stadt zurückgelegt werden, legen sie zu
Fuß zurück! 32 % werden mit dem Auto bewältigt und 18 % der Wege werden mit den
öffentlichen Verkehrsmitteln zurückgelegt.
Nur 14 % der Wege werden mit dem Fahrrad bestritten.