Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2021
/ Ausgabe: 2021-07-15-GR-Protokoll.pdf
- S.11
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helfen, mit ihnen zu arbeiten und für sie da
zu sein.
Aus einem sozialistischen Elternhaus stammend, trat Edith Bader mit 30 Jahren der
SPÖ bei. 1976 wurde sie ins Bezirksfrauenkomitee gewählt. 1964 schloss sie den
Bund der Ehe mit Heinz Bader, einem Partei-Mitarbeiter. Zusammen hielten sie die
sozialdemokratischen Ideen hoch und waren diversen Vorfeldorganisationen eng verbunden. Als begeisterte Sängerin war Edith
bereits in jungen Jahren der Chorgemeinschaft Eintracht Innsbruck beigetreten. Auch
brachte sie sich als Bundesfunktionärin und
Landesvorsitzende des österreichischen Arbeitersängerbundes ein. Viele Jahrzehnte
war sie außerdem Mitglied beim Turn- und
Sportverein ATSV Innsbruck.
1989 wurde Edith Bader in den Gemeinderat der Stadt Innsbruck gewählt. Sie war unter anderem Mitglied im Bau-, Kontroll- und
Sportausschuss. Ihre Sachlichkeit und ihre
Lebensklugheit wurden parteiübergreifend
sehr geschätzt.
Mit großer Leidenschaft ging Edith Bader
abseits von Beruf und Politik zudem einem
großen Hobby nach - dem Bühnenspiel.
Viele Jahre war sie Mitglied der Volks- und
Märchenbühne Innsbruck, 1974 übernahm
sie die Aufgaben der Obfrau. Als sie aufgrund der Erkrankung eines Kollegen spontan die Spielleitung übernehmen musste,
stellte sie sich auch dieser Herausforderung. 1977 erfolgte ihre Wahl zur Bezirksvertreterin von Innsbruck Stadt im Rahmen
des Landesverbandes Tiroler Volksbühnen.
Damit war sie das erste weibliche Mitglied
seit der Gründung.
Für ihr ehrenamtliches Engagement wurde
sie vielfach ausgezeichnet. Sie war Trägerin
des Silbernen Verdienstzeichens der Republik Österreich, des Verdienstkreuzes und
der Verdienstmedaille des Landes Tirol.
1980 wurde ihr das Ehrenzeichen für Kunst
und Kultur der Stadt Innsbruck verliehen.
Am 23.06.2021 ist Edith Bader mit 82 Jahren verstorben. Sie hinterlässt ihren Mann
Heinz und einen großen Kreis von Sängerund BühnenkollegInnen.
Wir werden ihr stets ein ehrendes Andenken bewahren.
GR-Sitzung 15.07.2021
3.2
HR Dipl.-Vw. Gassner Walter, Mitglied des Innsbrucker Gemeinderates von 1977 bis 1989, verstorben am 29.06.2021 im 81. Lebensjahr
Bgm. Willi: Walter Gassner wurde am
17.04.1941 als Sohn eines Lehrerehepaares geboren. Nach Abschluss der Schulzeit
nahm er das Studium der Volkswirtschaftslehre auf und trat in der Folge in die Fußstapfen der Eltern, indem er beruflich die
pädagogische Laufbahn einschlug. Er war
sowohl an Volksschulen, Berufsschulen und
Bundeshandelsakademien tätig, bevor er ab
1976 an der Berufspädagogischen Akademie (BPA) in Innsbruck als Lehrerbildner im
Einsatz stand. Dort war er auch viele Jahre
Mitglied des Dienststellenausschusses der
Personalvertretung, ab 1983 wurde er zum
Obmann gewählt. Zudem machte sich Walter Gassner als Schulbuchautor für Volksschulen und für betriebswissenschaftliche
Fächer an Handelsschulen und Handelsakademien österreichweit einen Namen.
Von 1987 bis 2001 leitete er als Direktor die
Berufspädagogische Akademie des Bundes
in Innsbruck. Die Ausbildung der Lehrkräfte
war ihm zeitlebens ein großes Anliegen. Er
leistete zentrale Vorarbeiten für die inzwischen umgesetzte Reform der ehemaligen
"PÄDAKS", bei der durch die Einführung der
Pädagogischen Hochschulen mit Beginn
des Studienjahres 2007/2008 ein neuer
akademischer Typus für die LehrerInnenbildung begründet wurde.
Auch politisch war er engagiert und schloss
sich dem Tiroler Arbeitsbund (TAB) an. Von
1977 an war er zwei Regierungsperioden
lang im Innsbrucker Gemeinderat tätig. Als
Mitglied im Finanzkontrollausschuss, im
Ausschuss für Wirtschaftsförderung und im
Ausschuss für Schul-, Kindergarten- und
Hortangelegenheiten konnte er seine Kompetenzen fruchtbringend einsetzen. Er war
bekannt für seine umsichtige Vorbereitung
und seine brillante Rhetorik.
Auch als uneingeschränkter Unterstützer
und Förderer des Studierenden-Austauschprogrammes "Erasmus" bleibt er in Erinnerung. Seine KollegInnen im Landesschulrat,
in den Direktionen der berufsbildenden
Schulen und in der Fraktion schätzten sein
umfängliches Wissen, seinen Weitblick und
seinen besonderen Humor.