Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2021
/ Ausgabe: 2021-07-15-GR-Protokoll.pdf
- S.87
Suchen und Blättern in über 500 PDFs und 44.000 Seiten.
Gesamter Text dieser Seite:
- 651 -
differenzierte Ausformulierung des Antrages
die Möglichkeit gegeben, vielleicht zuzustimmen. In dem Fall tun wir uns daher sehr
schwer. GR Schmidt hat bereits ausgeführt,
dass nicht klar ist, wie die Umsetzung des
Antrages realistisch erfolgen soll? Wie kann
es eine Kontrolle geben? In dunklen Gassen bzw. Straßenzügen ist das fast unmöglich.
Ich verstehe daher nicht, wie die Umsetzung des Antrages bewerkstelligt werden
soll. Es ist ein wenig komisch, wenn wir
gleich sehr viel Geld in die Hand nehmen
würden, weil die Umsetzung Kosten verursachen würde. Zudem wurde heute meinem
Antrag hinsichtlich des Einsatzes von Awareness-Teams zur Verbesserung der Umwelt-, Lärm- und Sicherheitssituation, keine
Dringlichkeit zuerkannt und daher konnte
der Antrag keine inhaltliche Zustimmung erlangen. Diese Punkte, wie Abfallproduktion,
Vandalismus, Zerstörung, sauberes Hinterlassen von Plätzen, waren alle auch in meinem Antrag angeführt und würden alle Bereiche abdecken.
Die Beauftragung der MÜG oder eines anderen Sicherheitskörpers ist sicherlich nicht
so sinnvoll, denn dann wird in Law-and-Order-Fashion kontrolliert. Wir wären mit der
Umsetzung meines dringenden Antrages
wirklich Vorreiter/in mit anderen internationalen Städten gewesen, die genau auf solche Methoden und nicht auf Kontrollaktionen setzen.
Daher werden wir auch der Zuweisung des
Antrages an den Stadtsenat zur selbstständigen Erledigung nicht zustimmen. Wir hoffen aber, dass der Stadtsenat den Antrag
noch in eine vernünftige Richtung lenkt.
GR Onay: Ich kann den Ausführungen von
GR Schmidt hinsichtlich der rechtlichen
Ebene durchaus zustimmen. Schmiererei ist
eine strafbare Handlung.
Allerdings muss ich ganz klar sagen, dass
wir mehr Graffiti-Flächen benötigen und das
ist ein politischer Auftrag. Flächen, auf denen sich junge Menschen über Graffitis ausdrücken können, sind vonnöten. Handlungsbedarf ist daher gegeben.
Es ärgern mich auch manche Schmierereien, denn diese stören uns alle. Wir brauchen auf jeden Fall mehr Räume für die Ju-
GR-Sitzung 15.07.2021
gend. Graffiti ist eine Kunst und eine Kommunikation der Jugend. Daher müssen wir
in dem Bereich tätig werden.
GR Kunst: Der Antrag gefällt mir gut, allerdings habe ich auch hinsichtlich der Überwachung Bedenken. Im Wahlkampf treten
bei den Wahlplakaten auch immer wieder
Beschmierungen auf.
Ich war lange Organisationsreferent unserer
Partei und habe mir selber den Auftrag gegeben, alle in Innsbruck aufgestellten Plakatständer in einer Nacht zu beobachten.
Ich bin zu Fuß gegangen und habe viele
Plakatständer auch mit dem Auto oder mit
dem Fahrrad abgefahren. Alle großen und
kleinen Plakatständer habe ich aufgesucht.
Leider konnte ich keine Schmierereien beobachten. Daher darf ich sagen, dass es
sehr schwierig ist, eine Überwachung
durchzuführen. Wenn man Personen beim
Beschmieren erwischt, ist das pures Glück.
Wie soll daher der Antrag umgesetzt werden? Das ist fast nicht möglich. Narrenhände beschmieren Tisch und Wände, dieser alte Spruch gilt heute noch.
Graffiti-Kunst auf den dafür vorgesehenen
Flächen gefällt mir persönlich gut. Aber es
darf keine rechtsradikalen Schmierereien
geben, wobei allerdings die Eindämmung
solcher Aktionen sehr schwierig ist.
GR Depaoli: Ich muss mich der Wortmeldung von GR Onay anschließen, denn man
könnte schon Graffiti-Flächen schaffen, damit man den Schmierereien Einhalt gebieten kann.
Unlängst bin ich im Gastgarten bei der
Markthalle auf der Innseite gesessen und
drei Tische weiter konnte ich den Bürgermeister erblicken. Auf der gegenüberliegenden Innseite sind die Mauern kreuz und
quer besprüht, was dem Bürgermeister vielleicht aufgefallen ist. Wenn die Wände grau
übermalt werden und man lässt gewisse
KünstlerInnen dort auf eine bestimmte
Länge und Zeit ein Kunstwerk sprühen, ist
das eine Belebung, überhaupt wenn alle
zwei Monate ein neues Kunstwerk zu sehen
ist. Das kann auch eine tolle Belebung dieses Bereiches darstellen. Auf einer Fläche
von 25 bis 30 Laufmeter könnten KünsterInnen ihre Werke offiziell und genehmigt ausstellen. Vielleicht würde dann die eine oder