Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2021
/ Ausgabe: 2021-07-15-GR-Protokoll.pdf
- S.266
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1. BESCHREIBUNG
Der „Arzler Kalvarienberg" ist als Geschützter Landschaftsteil ausgewiesen. Die landschaftsprägende
Erhebung des Kalvarienbergs beherbergt auf seiner südexponierten Flanke eine Vielzahl von
Feuchtbiotopen, die mit Gehölzstrukturen verzahnt sind. Bestimmende Biotoptypen sind artenreiche
Nasswiesen und Schilfröhrichte. Im Westen erstreckt sich zudem ein Hangwald und am Hangfuß des
Kalvarienberges führt der Arzler Bach von Röhricht und Gehölzen begleitet vorbei.
Artenreiche Nasswiesen (siehe ANHANG, Artenliste 1):
Im Osten des Geschützten Landschaftsteils prägen vor allem artenreiche Nasswiesen das Landschaftsbild.
Diese werden gedüngt und ein- bis zweimal im Jahr gemäht. Neben Nitrophyten prägen vor allem WaldSimse (Scirpus sylvaticus), Binsen (Juncus sp.), Kuckucks-Lichtnelke (Lychnis flos-cuculi) und Schilf
(Phragmites australis) die Vegetation. Bemerkenswert ist das Vorkommen der stark gefährdeten
Pflanzenarten Knötchen-Binse (Juncus subnodulosus) und der gefährdeten Langgliedrigen Segge (Carex
distans). In Traktorspurrinnen konnten in den Nasswiesen zudem weitere gefährdete Pflanzen festgestellt
werden: Gelbes Zypergras (Cyperus flavescens) und Braunes Zypergras (Cyperus fuscus).
Schilfröhricht (siehe ANHANG, Artenliste 2):
Im zentralen unteren Hangbereich des Schutzgebietes befindet sich ein großflächiges Schilfröhricht, das
mit einzelnen Gehölzstrukturen verzahnt ist. Das Röhricht ist artenarm. Neben dem dominanten Schilf
(Phragmites australis) wachsen hier u.a. Große Brennnessel (Urtcia dioica) und Mädesüß (Filipendula
ulmaria). Bei den vorkommenden Gehölzen handelt es sich u.a. um Traubenkirschen (Prunus padus),
Gemeiner Schneeball (Viburnum opulus) und Esche (Fraxinus excelsior). Weitere Schilfröhrichte
befinden sich nordöstlich der artenreichen Nasswiesen. Entlang einer Zufahrt zu einer Gartenanlage
erstreckt sich zudem eine Brache, die von Neophyten (Goldrute) dominiert wird.
Röhricht am Arzler Bach (siehe ANHANG, Artenliste 3):
Am Hangfuß des Kalvarienbergs führt der Arzler Bach vorbei. Der Bach wird von einem schmalen
Röhricht begleitet, im Osten zudem von einzelnen bachbegleitenden Gehölzen. Neben dem dominanten
Schilf kommt im begleitenden Röhricht die Ufer-Segge (Carex riparia), eine gefährdete Pflanzenart, vor.
Hangwald (siehe ANHANG, Artenliste 4):
Im westlichen Teil des Schutzgebietes wird der südexponierte Hang von einem Wald bestockt. Häufige
Baumarten hier sind Silber-Weide, Esche und Berg-Ahorn. Zudem kommen auch Grau-Erle, VogelKirsche, Traubenkirsche und Pappeln in der Baumschicht vor. In der Strauchschicht treten u.a. SchwarzHolunder, Rot-Hartriegel, Hasel, Gemeiner Schneeball und Liguster auf. Unter dem geschlossenen
Kronendach hat die Krautschicht nur eine geringe Deckung. Regelmäßig vorkommende Arten sind
Brombeere (Rubus fruticosus agg.), Kratzbeere (Rubus caesius) und Wald-Zwenke (Brachypodium
sylvaticum).
2. SCHUTZINHAL T
2.1 Schutzbegründung
Die Biotope des geschützten Landschaftsteils haben in ihrem Gesamtbild einen hohen
landschaftästhetischen Wert. Bei den vorkommenden Lebensräumen handelt es sich zudem um in der
Stadtgemeinde Innsbruck bereits selten gewordene Feuchtlebensräume. Diese zeichnen sich durch das
Vorkommen stark gefährdeter Pflanzenarten aus, und bieten zahlreichen Pflanzen- und Tierarten einen
wichtigen Lebensraum.
2.2 Schutzdetails
Gefährdete Pflanzenarten
Knötchen-Binse (Juncus subnodulosus)
Gelbes Zypergras (Cyperus flavescens)
Langgliedrige Segge (Carex distans)
Braunes Zypergras (Cyperus fuscus)
Gefährdungsgrad
2
2 r!
3
3 r!
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