Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2021
/ Ausgabe: 2021-10-13-GR-Protokoll.pdf
- S.78
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ständen durch die Vornutzung so stark kontaminiert ist, dass wir nochmals € 10 Mio.
für die Sanierung des Geländes bereitstellen müssen.
Noch viel schlimmer finde ich, dass wir für
den Grund € 6 Mio. bis € 7 Mio. zu viel bezahlt hätten, denn der Wert wurde von der
Innsbrucker Immobilien GmbH & Co KG
(IIG) auf € 4 Mio. bis € 5 Mio. geschätzt. Es
handelt sich ja nur um Steuergeld und daher muss man sich ja keine Gedanken machen, ob ein Grundstück zu teuer ist oder
nicht.
Vielleicht hat es sich im Rathaus noch nicht
herumgesprochen und es ist auch nicht bis
zum Bürgermeister durchgedrungen, dass
das Stift Wilten über dieses Thema nicht
sehr erfreut ist. Mit dem Stift Wilten wurden
angeblich noch keine Gespräche geführt,
wie mir von mehreren Seiten zugetragen
wurde. Das ist ein Wahnsinn, wenn die
wichtigsten Personen, die ein Mitspracherecht haben, nicht eingeweiht werden, allerdings ein Artikel in der Zeitung erscheint, in
dem die Umsetzung verlangt wird.
Auch ist festzuhalten, dass in diesem Hause
nichts weitergeht. Wenn das Kulturquartier
so wichtig und nicht nur eine Überschriftenpolitik der Innsbrucker Grünen wäre, hätten
wir schon lange Unterlagen vorliegen. Ich
glaube auch diesem Antrag nicht und daher
werden wir dagegen stimmen. Das sind nur
Nebelgranaten der Innsbrucker Grünen.
(Auf Wunsch werden Wortmeldungen der
MandatarInnen von FPÖ - Rudi Federspiel
nicht mehr gegendert.)
GR Gleinser: Auch, wenn wir es nicht glauben, weil wir in einem gewissen Alter sind,
darf ich sagen, dass Innsbruck eine sehr
junge Stadt ist. 30.000 StudentInnen leben
hier.
Es gibt sehr viele junge Menschen, die
Raum und Platz brauchen. Dieser fehlt aber
in dieser Stadt. Wir wissen, wie eng hier alles ist, und vor allem, wie teuer der Quadratmeter für Gewerbetreibende oder VeranstalterInnen zu Buche schlägt.
Das Veranstaltungszentrum Hafen ist gefallen und es ist nichts Adäquates nachgekommen. Es gibt viele Jugendliche und junge
Menschen, die gerne feiern und sich treffen.
Auf den Plätzen in der Stadt, wo sich diese
GR-Sitzung 13.10.2021
treffen könnten, werden von uns Alkoholverbotszonen eingerichtet, was ich auch als
richtig empfinde.
Es ist nicht gut, dass sich hunderte Jugendliche in der Maria-Theresien-Straße treffen,
um sich zu betrinken. Die gleichen Szenen
haben wir vor dem Haus der Musik oder vor
dem Platz des Tiroler Landestheaters. Dort
kann Hochkultur stattfinden, aber junge
Leute brauchen auch ihre Räume, wo sie
sich ausleben können.
Wenn das Grundstück in St. Bartlmä vielleicht nur € 3 Mio. wert ist, so muss man sagen, es ist in dieser Größe einzigartig. Kein
weiteres Grundstück in dieser Dimension
liegt vor und daher bestimmt der Markt den
Preis. Die Frage ist, ob wir uns diese fast
schon historische Gelegenheit, den jungen
Leuten auch eine Möglichkeit zur Entwicklung zu geben, einfach entgleiten lassen.
Der Sommer wird kommen. Welche Bereiche wollen wir sperren? Die Sillschlucht?
Nein, weil diese ist schon nicht mehr geöffnet.
Wollen wir die Plätze wieder in Alkoholverbotszonen umwandeln und die Stadt sperren? Die Personen sind in der Stadt und
wollen auf alle Fälle feiern. Vielleicht nutzen
sie die Promenaden am Inn? Ach nein, dieser Bereich wurde auch mit einem Bertretungsverbot belegt. Daher ist es schwierig,
wo sich Personen noch treffen können.
Es gibt keine Möglichkeit für die Jugend und
die jungen Menschen in dieser Stadt sich zu
treffen, zu feiern, Alkohol zu konsumieren
und Dinge zu tun, die die Jugend gerne hat.
Wenn wir diesen Raum nicht schaffen, werden wir vor Problemen stehen, denn das
Bedürfnis wird nicht weggehen. Insofern
frage ich hier, ob es der richtige Ansatz ist,
wenn man das Kulturquartier als wirtschaftliche Geschichte bezeichnet. Nein, das ist es
nicht. Das ist eine Investition in die jungen
Leute und die Zukunft. Es stellt sich die
Frage, ob die Jugend den Raum in unserer
Stadt findet. Nein, der Bereich ist zu klein
für diese vielen Personen. Daher müssen
wir entsprechende Möglichkeiten schaffen.
Wir können nicht zuschauen, wie Etablissements in solchen Größenordnungen einfach
verschwinden und wir nichts Neues nachbringen. Daher mache ich mich dafür stark,
dass man nicht den Blickwinkel auf unsere
Generation und unser Alter nimmt, sondern