Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2021
/ Ausgabe: 2021-11-17-GR-Protokoll.pdf
- S.32
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Mag. Pichler: Ich kann die genaue Prozentzahl nicht nennen, aber im vergangenen
Jahr wurde das Glasfasernetz um 33 km
vergrößert. Das ist eine ordentliche Menge!
Ich glaube, es erstreckt sich inzwischen
über 500 bis 600 km.
DI Tollinger, MBA: Guten Tag! Ich bin der
technische Geschäftsführer der TIGAS-Erdgas Tirol GmbH. Im Bereich der Fernwärme
gibt es große Entwicklungen, welche die
Stadt Innsbruck in den nächsten Jahren intensiv beschäftigen wird.
GRin Heisz: Darf ich noch einmal nachfragen? Ich kann mir nicht vorstellen, wie viel
Prozent das in etwa sind. Handelt es sich
hierbei um 10 % oder um 80 %?
Wir haben das Glück, dass wir unser Fernwärmenetz bereits zu einem früheren Zeitpunkt aufbauen konnten, um nun die starke
industrielle Abwärme nutzen zu können. Die
Fernwärmeschienen, die von der TIGASErdgas Tirol GmbH betrieben werden, reichen von Wattens bis nach Völs. Wir gewinnen Energie aus Prozessen, die Hochtemperaturen benötigen, dazu zählen Arbeiten
in der Papierfabrik Wattens GmbH & Co KG
und Schmelzprozesse der Tiroler Rohre
GmbH.
Mag. Pichler: Ich notiere mir diese Frage
und werde Ihnen die Antwort schriftlich zukommen lassen. Für die Beantwortung
möchte ich mit meinen KollegInnen Rücksprache halten, damit Sie wirklich eine fundierte Aussage erhalten.
StRin Mag.a Mayr: Danke für die Vorstellung
des Bauprogrammes. Ich habe eine Frage
zu einem konkreten Projekt. Es geht um
den Bereich Museumstraße zwischen der
Meinhardstraße und der Maria-TheresienStraße. Vor fünf Jahren, also 2016, wurde
dort ein Provisorium errichtet, denn es traten Spurrinnen auf. Diese waren sowohl für
die Straßenbahnen als auch die Busse gefährlich.
Man hat damals gesagt, das Provisorium
hält maximal fünf Jahre und der Austausch
der Gleise und alle weiteren Maßnahmen
seien für das Jahr 2021 budgetiert. Im heute
präsentierten Baustellenprogramm finde ich
dieses Projekt nicht. Gibt es einen Grund,
weshalb es aufgeschoben wird? Wann wird
es umgesetzt?
DIin Gura: Wir beide sind leider die falschen
Ansprechpersonen. Der Amtsvorstand der
Mag.-Abt. III, Tiefbau, könnte diese Frage
beantworten. Leider musste er sich krankheitsbedingt für die heutige Sitzung des Gemeinderates entschuldigen. Ich werde die
Frage weiterleiten.
GR Mag. Fritz: Wir haben ja gehört, dass
größere Fernwärmeprojekte anstehen und
es ein großes KundInneninteresse daran
gibt. Im Prinzip ist das sehr erfreulich. Ich
habe einige Fragen an den anwesenden
Vertreter der TIGAS-Erdgas Tirol GmbH.
Wie nachhaltig ist Fernwärme? Wie sieht
der Energiequellenmix aus? Wie viel fossile
EnergieträgerInnen stecken in der Fernwärme? Wie wird sich die Fernwärme in
den nächsten Jahren weiterentwickeln?
GR-Sitzung 17.11.2021
Jene heiße Luft, die aus dem Kamin steigen
würde, holt sich die TIGAS-Erdgas Tirol
GmbH. Weil die gesamte Wohnbauförderung damit zusammenhängt, müssen wir
jährlich ein Gutachten erstellen lassen. Derzeit ist Univ.-Prof. DI Dr. Streicher für dieses
zuständig. Bei der Fernwärmeschiene Innsbruck erzielen wir einen Anteil an erneuerbarer Energie in Höhe von ca. 66 %.
Dieser Anteil schwankt logischerweise.
Wenn wir Fernwärmeleitungen bauen und
dadurch Ölanlagen ersetzen, gibt es natürlich einen geringeren Anteil an erneuerbarer
Energie, weil wir die alten Technologien
kompensieren müssen. Derzeit liegen wir
aber bei 66 %.
Das Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz (EAG)
schreibt vor, dass der Anteil an erneuerbarer Fernwärme bis zum Jahr 2030 60 % erreichen muss. Dieses Ziel haben wir bereits
um 6 % übertroffen. Im Jahr 2035 muss der
Anteil 80 % ausmachen. Dieses Ziel wird
vom Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz (EAG)
und den Folgegesetzen vorgeschrieben.
Pro Jahr müssen wir uns also um eineinhalb
Prozent steigern. Daran arbeiten wir.
Derzeit setzen wir ein großes Projekt in der
Fernheizzentrale des Landeskrankenhauses Innsbruck (LKH) - Universitätskliniken
um. Dort errichten wir eine Wärmepumpe.
Wir leiten die kalte Luft um und nutzen sie
zur Kühlung des neuen Universitätsgebäudes in der Rechengasse.
Wir sind auf einem guten Weg und sind
froh, dass wir den Zielangaben voraus sind.