Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2021
/ Ausgabe: 2021-11-17-GR-Protokoll.pdf
- S.52
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Ich entschuldige mich schon im Voraus,
aber mir kommt vor, viele hören sich gerne
selbst zu, wiederholen sich hundert Mal und
dieses Verhalten wird am Rücken der MitarbeiterInnen der Stadt Innsbruck ausgetragen. (Beifall)
Das finde ich nicht richtig. Wir haben einen
Livestream. Die Reden hier im Gemeinderat
werden immer populistischer, länger und ich
glaube, man sollte endlich aufhören, Kraut
und Rüben durcheinanderzumischen. Es
gibt Anträge und man sollte in seinen Redebeiträgen beim Thema bleiben.
Die Selbstdarstellung von GR Onay und
seine Darstellung der MÜG finde ich eine
Frechheit. Er stellt die MitarbeiterInnen so
dar, als könnten sie nicht bis drei zählen.
Das musste ich wirklich ansprechen. Mir ist
klar, Du wirst jetzt gleich sagen, es war
nicht so gemeint. Das glaube ich Dir sogar.
Ich finde, die MitarbeiterInnen der MÜG leisten hervorragende Arbeit. Sie haben es
nicht verdient, dass man so über sie redet
und sie darstellt, als könnten sie nicht bis
drei zählen. Das ist eine Frechheit und dieses Hauses nicht würdig! (Beifall)
GR Onay: GRin Dr.in Winkel, vielen Dank für
die Wortmeldung, der ich zustimmen kann.
Egal, wie ich es gemeint habe, wenn meine
Aussage so verstanden wurde, ist es nun
einmal so. (Unruhe im Saal)
Ja, dann habe ich es wohl so gesagt. Gemeint habe ich etwas anderes.
GRin Duftner, Sie haben gesagt, Sie kennen
keine einzige weibliche MÜG-Bedienstete.
Dann schauen Sie einmal bei ihnen vorbei!
Es gibt Mitarbeiterinnen der MÜG. Ich finde
es nicht richtig, wenn MandatarInnen sich
für mehr Partizipation einsetzen, aber
gleichzeitig Mitarbeiterinnen übersehen!
Weiters glaube ich nicht, dass Herr Bürgermeister PolizistInnen nicht von seinen eigenen MitarbeiterInnen unterscheiden kann.
Sollte es doch so sein, hätten wir hier ein
weiteres Problem. (Gelächter im Saal)
Bgm.-Stellv. Lassenberger hat versucht, die
Perspektive der Polizei darzustellen. Ich
habe es so verstanden, dass er uns mit seinem Redebeitrag zeigen wollte, nur er und
lediglich einige wenige andere Mandatare
können hier mitreden, weil sie Erfahrung in
diesem Bereich haben. Herr BürgermeisterStellvertreter, wir leben in einer Demokratie!
GR-Sitzung 17.11.2021
Mir ist wichtig, die Erfahrung und Meinung
der Polizei einzuholen, aber ich stelle mich
entschieden dagegen, ihre Perspektive allen anderen überzuordnen!
Es gibt nicht nur die Perspektive der Polizei.
Weiters sind die Meinungen innerhalb der
Exekutive nicht homogen und das freut
mich sehr. Sogar hier im Raum befindet
sich ein Postenkommandant der Polizei, der
die Optik dieser Pfefferspraypistolen kritisch
sieht. Ich bin dankbar für diese Meinung. Er
nimmt eine andere Position ein, als Du, Herr
Bürgermeister-Stellvertreter. Genau diese
Meinungsvielfalt ist meines Erachtens nach
wichtig und sie spiegelt auch die verschiedenen Perspektiven der PolizistInnen wider.
Nun komme ich noch auf die Polizei und die
taktische Kommunikation zu sprechen. Es
gibt ein sehr gutes Buch mit dem Namen
"Polizei und taktische Kommunikation" von
Peter Kern. Er ist Ausbildungsleiter der Polizei. Mir gefällt dieses Werk sehr gut und ich
habe selbst daran mitgearbeitet. Gerne arbeite ich mit der Exekutive zusammen, um
die Kommunikationskultur zu verbessern.
Es gibt weitaus differenziertere Wahrnehmungen, als Du, Herr Bürgermeister-Stellvertreter, dargestellt hast.
Mein letzter Punkt für diesen Redebeitrag:
Ich habe davor den Begriff demagogischer
Rundumschlag in Bezug auf die Wortmeldung von GR Mag. Krackl genutzt. Mir ist
wichtig, Sachen beim Namen zu nennen.
Sollte ich eine/n KollegIn auf irgendeine
Weise beleidigt oder verletzt haben, muss
ich hier eine Klarstellung vornehmen.
Es war niemals meine Absicht, jemanden zu
beleidigen. Ich nehme den Begriff zurück.
Der respektvolle Umgang im Gemeinderat
ist mir sehr wichtig. Ich nehme die Aussage
mit Bedauern zurück und werde mich bemühen, zukünftig mit anderen Begriffen auszukommen, die weniger beleidigend sind. Ich
hoffe, GR Mag. Krackl nimmt es so an.
GR Depaoli: Wir sind es ja von Dir,
GR Onay, gewöhnt, dass Du gelegentlich
über das Ziel hinausschießt. Danach sagst
Du häufig, es war nicht so gemeint, aber es
wird sicherlich nicht das letzte Mal gewesen
sein. Das nächste Mal wirst Du wieder sagen, es war nicht so gemeint. Egal, so etwas kann vorkommen und mir passiert es
auch. Alle von uns sind eben nur Menschen.