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Jahr: 2022

/ Ausgabe: 2022_03_24-GR-Protokoll.pdf

- S.89

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- 313 -

haben. Der Anteil der Frauen ist bei den
Freiwilligen Feuerwehren sowie bei der Berufsfeuerwehr extrem nieder. Wir sind weit
weg von den anstrebenswerten 10 %, denn
wir liegen sogar unter 10 %.
Der Antrag zielt darauf ab, dass eine Kampagne ausgearbeitet werden sollte. Einige
davon habe ich mir angesehen, die teilweise sehr traurig sind. Darin wird hingewiesen, wie ausgleichend es für ein Team
wäre, wenn Frauen mit dabei wären. Das
finde ich ganz fürchterlich. Daher starte ich
den Aufruf, dass nicht nur ein Flyer gestaltet
werden soll, dass mehr Frauen den Zugang
zur Feuerwehr bekommen. Es ist detailliert
zu prüfen, woran es liegt, dass sich so wenig Frauen bewerben bzw. wie die Vereinsstrukturen sein sollten, damit wir eine Anhebung des Prozentsatzes bei den einzelnen
Feuerwehren erreichen.
Ich ersuche um
Zuweisung des beiliegenden Antrages an
den Stadtsenat zur selbstständigen Erledigung.
GR Depaoli: Heute behandeln wir mehrere
Themen rund um die Feuerwehr und dazu
kann ich mich äußern. Es ist meines Erachtens nicht schlecht, wenn Frauen zu den
Feuerwehren gehen wollen. Warum der Anteil der Frauen noch so nieder ist, hat damit
zu tun, dass nicht jedes Geschlecht für jede
Tätigkeit gleich gut geeignet ist. Ich weiß,
wovon ich spreche, denn ich war 30 Jahre
Mitarbeiter der Berufsfeuerwehr Innsbruck.
Es werden körperliche Ansprüche gestellt,
wenn man mit der Bergeschere, die ein Eigengewicht von 15 kg hat, stundenlang in
verschiedenen Teilen von Autos oder Sonstigem herumkriechen muss, um eine Person
zu bergen.
Damen sind bei den Feuerwehren vielleicht
auf Grund ihres Naturells nur gleich gut,
aber nicht viel besser geeignet. Solange die
Situation so ist, dass sich auf einen Feuerwehrposten 30 bis 40 Personen bewerben,
können wir - das gibt es mittlerweile schon den Frauen zwar ermöglichen, sich an dem
Ausschreibungsverfahren zu beteiligen,
aber das soll nicht zusätzlich noch betrieben
werden.
Jene Frauen, die wollen und davon überzeugt sind, bewerben sich auf jeden Fall.

GR-Sitzung 24.03.2022

Viele Frauen, die derzeit bei den Feuerwehren arbeiten, werden sagen, dass ich keine
Frauen mag, weil ich folgende Behauptung
aufstelle: Für den Feuerwehrdienst ist ein
Mann immer noch besser geeignet als eine
Dame. Aus diesem Grund spreche ich mich
für die derzeitige Regelung aus. Daher müssen wir dafür nicht die Werbetrommel rühren, weil wir genug Männer haben, die froh
sind, wenn sie bei der Berufsfeuerwehr einen Job erhalten.
Aus diesem Grund werde ich dem Antrag
selbstverständlich nicht zustimmen.
Bgm. Willi: GR Depaoli, ich hoffe Sie nehmen das nicht auch für das Bundesheer oder die Polizei an, denn in dem Bereich
könnte man auch derart argumentieren. Sie
sind bei diesem Thema nicht ganz auf der
Höhe der Zeit, glaube ich.
Bgm.-Stellv. Lassenberger: Meine Fraktion wird sich bei diesem Antrag der Stimme
enthalten, aber nicht, weil Frauen davon betroffen sind. Wir leben in einer Zeit, in der
Frauen sehr gut wissen, was sie wollen oder nicht. Frauen können sehr gut beurteilen, ob sie in den Feuerwehrdienst eintreten
wollen oder nicht. Eine Frau oder ein Mann,
der oder die sich dazu entscheidet, einer
Freiwilligen Feuerwehr beizutreten oder die
Aufnahmeprüfung bei der Polizei, Berufsfeuerwehr, Justizwache oder sonst irgendwo zu machen, tut das von sich aus.
Das kann ich definitiv bestätigen, weil im
Polizeidienst sehr viele Frauen tätig sind,
auf die ich nicht mehr verzichten will.
Polizist zu werden, war ein männerdominierter Beruf. Mittlerweile haben wir auch
viele Frauen im Dienst und man hat gemeinsam gelernt, welche Arbeiten von
Frauen und welche von Männern besser abgewickelt werden können. Ich muss in einer
Sache GR Depaoli recht geben, dass sich
eine Frau mit einem Gewicht von 45 bis
50 kg bei weitem schwerer tut, eine Bergeschere über eine Stunde zu halten, als ein
Mann. Das behaupte ich, auch wenn von
Seiten der Innsbrucker Grünen andere Zurufe kommen.
Ich bin selber Mitglied einer Freiwilligen
Feuerwehr und ich weiß, welch harte Arbeit
dort verrichtet werden muss. Meine Worte
sind nicht böse gemeint, aber es ist nun mal
so, dass Frauen auf Grund ihrer körperlichen Statur meistens nicht dieselbe Kraft