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Jahr: 2022

/ Ausgabe: 2022_03_24-GR-Protokoll.pdf

- S.101

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Sicherheit nichts übrighaben, muss ich zurückweisen.

Straßenverkehr in Österreich, aber auch in
Innsbruck und in Tirol, sicherlich nicht.

Ich darf ganz kurz auf Schlagworte eingehen, bei denen die Statistik Austria ganz
klar ausweist, dass die Unfälle zurückgegangen sind. Kinderunfälle konnten in den
Jahren 2011 bis 2020 zum Glück reduziert
werden. Bei verletzten Kindern am Schulweg weist die Statistik auch eine klare Reduktion aus. Leider ist es bei Unfällen mit
tödlichem Ausgang bei Kindern so, dass im
Jahr 2011 und im Jahr 2020 jeweils ein Kind
davon betroffen war. Das ist sicher eines zu
viel. Das ist die einzige Zahl, die sich leider
nicht reduziert hat.

Sollte in der Landeshauptstadt eine flächendeckende 30 km/h-Geschwindigkeit eingeführt werden, kommt es zu einer Verlagerung des Verkehrs. Derzeit sehen wir das
schon am Beispiel der Reichenauer Straße.
Die dortige Interessensgemeinschaft beschwert sich über zu viel Verkehr. Warum
fahren die Autofahrenden genau durch
diese Straße? Auf allen anderen Nebenstraßen besteht bereits eine 30 km/h-Beschränkung und ein Durchkommen ist nicht mehr
möglich.

Die Unfälle bei Fußgängern sind ebenfalls
rückläufig. Die Polizei stellt bei ihrer Aufnahme des Unfalles die Unfalltypenobergruppen fest, weil wir die Meldungen an die
Statistik Austria weiterleiten. Daher ist zu erwähnen, dass von 31.129 Unfällen im
Jahr 2020 10.890 alleinbeteiligte Unfälle
vorlagen. Das entspricht einem Drittel. Es
kann passieren, dass ein Pkw-Lenker mit
dem Fuß auf dem Gaspedal ausrutscht, auf
die Mauer fährt und sich dabei verletzt. Das
ist ein alleinbeteiligter Unfall. Ich sehe daher
nicht, dass ein absolut dringender Handlungsbedarf gegeben ist, die Sicherheit auf
den Straßen zu erhöhen.
Ich habe mir auch die Ursachen bei Verkehrsunfällen mit Personenschaden angesehen. Das sind genau jene Fälle, um die
es sich handelt, wenn die Sicherheit im
Straßenverkehr angesprochen wird. Eine
nicht angepasste Geschwindigkeit ist in
9,4 % der Unfälle gegeben. Daher ist das
Tempo nicht der Hauptverursacher von Unfällen mit Personenschäden, sondern um
nur einen großen Bereich zu nennen, sind
Vorrangverletzungen gegenüber Fußgängern im vorderen Bereich zu finden. Der
Prozentsatz liegt bei 31,9 %.
Ich glaube, dass eine Vorrangverletzung einen anderen Unfalltyp als die Festlegung einer bestimmten Geschwindigkeit darstellt.
Daher möchte ich das hier ausdrücklich
festhalten. Gerne hätte ich, dass alle Zahlen
auf null stehen, was aber leider nie passieren wird. Dieses Ziel ist mit keiner Geschwindigkeitsbeschränkung zu erreichen
und nicht einmal dann, wenn alle Menschen
zu Fuß gehen. So unsicher ist daher der

GR-Sitzung 24.03.2022

Vorschläge, wie die Gumppstraße zu öffnen, sind alle tabu. Wenn in der Reichenauer Straße ebenfalls eine Geschwindigkeitsbeschränkung eingeführt wird, wählen
die Autofahrenden die kürzeste Route, die
ihnen über die Navigationsgeräte in den Autos angezeigt werden und genau durch das
Wohngebiet führen. Damit haben wir einen
Effekt erzielt, den wir nicht wollen, nämlich
viel Verkehr in bewohntem Gebiet.
GRin Mag.a Lutz hat den Lärm bereits angesprochen. Es gibt Motoren- und Reifengeräusche, die sich nicht vermindern lassen.
Solange nicht alle Automatikfahrzeuge haben, gibt es unterschiedliche Fahrstile, denn
das Schalten in einen höheren Gang bei unterschiedlichen Touren verursacht Lärm.
Wir können sagen, dass die Verkehrsmobilitätswende eingeleitet ist, denn in drei oder
vier Jahren nutzen alle Elektroautos. Dieser
Fahrzeugtyp verursacht viel weniger Lärm.
Ich sehe darin aber eine häufigere Unfallgefahr, weil ein Dieselfahrzeug eher als ein
Elektroauto wahrgenommen wird. Gott sei
Dank wurde nun auf diesen Umstand reagiert und bei Elektrofahrzeugen Geräusche
eingebaut. Solche Dinge sind aber in der
Bevölkerung noch nicht verinnerlicht. Wir
sind alle gewöhnt, Motorengeräusche zu
hören, ich würde sogar sagen, dass wir darauf programmiert sind, solche Dinge wahrzunehmen.
Ich tue mich auf jeden Fall schwer, ein
Elektroauto zu hören. Daher sind solche
Faktoren bei dieser Entscheidung mitzuberücksichtigen. In nächster Zeit wird der Fortschritt so groß sein, dass aus meiner Sicht
die Einführung von Tempo 30 km/h in den
Städten nicht das große Thema sein wird.