Gemeinderatsprotokolle seit 2002

Jahr: 2022

/ Ausgabe: 2022_03_24-GR-Protokoll.pdf

- S.109

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- 333 -

nach B kommt. Ich sage Euch eines, eine
Geschwindigkeitsverordnung von 30 km/h,
allerdings ohne Ampeln, die nur permanent
blockieren und ein zügiger Verkehrsfluss
werden weniger Abgase und ein schnelleres
Vorankommen ermöglichen.
Ich glaube auch, dass es an der Zeit ist,
dass wir den BügerInnen wieder mehr Verantwortung zurückgeben. Es ist nicht notwendig, dass wir alles so reglementieren.
Seht Euch doch die Ampeln an, die in der
Stadt herumstehen. Einige regeln teilweise
absurde Dinge wie die Abfahrt zu einer Garage. Daher ist es an der Zeit, dass wir das
Ganze wieder etwas normalisieren und den
BürgerInnen die Verantwortung geben, sodass der Verkehrsfluss wieder funktionieren
wird.
Persönlich bin ich der Ansicht, dass uns die
Geschwindigkeitsbeschränkung von Tempo
30 km/h schneller ans Ziel bringt. Das war
wirklich ein Lernprozess, den ich brauchte,
weil er nicht so schnell vollzogen werden
konnte. Die Leute wollen ein Zeichen, damit
sie verstehen, dass diese Entscheidung die
richtige ist. Ich bin froh, dass wir hier ein
kleinwenig als VordenkerInnen agieren und
hoffe, dass wir gemeinsam die Menschen in
der Stadt mitnehmen. Einfach mit Parolen
oder einigen Facebook-Posts wird diese
Maßnahme nicht funktionieren. Es ist eine
Tatsache, dass die Bewegung und der Umbruch kommen. In Wirklichkeit wird doch in
jeder Sitzung des Gemeinderates in einer
Straße in der Stadt eine 30 km/h-Beschränkung umgesetzt. Es wird daher nichts
Neues erfunden. Die Geschwindigkeitsbegrenzung einzuführen wird nur funktionieren, wenn wir die Bevölkerung von Innsbruck mitnehmen. Dass eine Geschwindigkeitsbeschränkung oder ein Umdenken im
Straßenverkehr kommen muss, ist ganz
klar, denn der Prozess wurde schon lange
eingeleitet.
Dadurch schaffen wir auch Sicherheit für die
Radfahrenden, die FußgängerInnen und die
Autofahrenden. Die Probleme mit der IVB
werden sich sicher auch lösen lassen. Die
Taktung ist natürlich gegeben, aber mit einer Reduktion der Ampeln kann man sicher
viel erreichen. Auch, wenn die Fahrzeuge
der IVB bei den Ampeln derzeit bevorzugt
werden, bedeutet das bei einer ampelfreien
Stadt, dass keine Stehzeiten mehr gegeben
GR-Sitzung 24.03.2022

sind. Solche Schwierigkeiten würden sich
meiner Ansicht nach lösen lassen.
Ich bin froh, dass wir alle diesen Schritt jetzt
gehen und uns gedanklich damit beschäftigen. Die Mehrheit in dem Gemeinderat wird
sich für diese Maßnahme aussprechen und
der Rest wird Zeit haben, darüber nachzudenken. Meine Bitte an alle, dass dieser
Schritt für Innsbruck aufbereitet wird, damit
die Bevölkerung mitgehen kann. Das Umdenken fällt nicht leicht, denn die InnsbruckerInnen werden das von heute auf morgen nicht so einfach hinnehmen. Das ist das
Stammtischgespräch, das ist mir schon klar.
Es ist wichtig, zu sagen, dass wir eine Geschwindigkeitsbeschränkung von 30 km/h
einführen. Auf manchen Straßen bleibt eine
Geschwindigkeit von 50 km/h bestehen, wobei zu berücksichtigen ist, dass in der Stadt
Innsbruck durchwegs Wohngebiet besteht.
Wir sorgen dafür, dass den Menschen vor
der Türe Lebensqualität gegeben wird. Es
ist ein Umdenken vorhanden, das ich für
richtig empfinde. Danke.
Bgm.-Stellv. Lassenberger: Ich halte mich
ganz kurz, aber ich möchte auf die Wortmeldung von GR Gleinser eingehen. Er spricht
von Kreuzungen, auf denen es keine Ampeln mehr gibt. Solche Dinge müssen erst
umgesetzt werden. Ich frage mich, wer sich
heute ausschließlich mit der Rechtsregel im
Straßenverkehr zurechtfindet. Es ist alles
gut und recht, was man in der Fahrschule
lernt. Dazu möchte ich nur auf die Statistik
Austria verweisen: Unfälle auf Kreuzungen
im Ortsgebiet scheinen mit einer Zahl von
7.841 auf, was nicht so wenig ist. Die gesamten Unfälle beliefen sich auf 10.217.
Das heißt, dass es im Freiland auf Kreuzungen nur 2.376 Mal gekracht hat. Ich glaube,
dass die Zahl, wenn keine Ampeln mehr bestehen und nur die Rechtsregel zu beachten
ist, viel höher werden wird.
GR Gleinser, ich würde gerne eine ampelfreie Kreuzung sehen, die absolut flüssig
funktioniert. Halbwegs flüssig für den Verkehr sind Kreisverkehre. Bei der Einführung
von Kreuzungen mit ausschließlich einer
Rechtsregel kann ich jetzt schon prophezeien, dass so eine Lösung überhaupt nicht
funktioniert.
(Auf Wunsch werden Wortmeldungen der
MandatarInnen von FPÖ - Rudi Federspiel
nicht mehr gegendert.)