Gemeinderatsprotokolle seit 2002

Jahr: 2022

/ Ausgabe: 2022-05-19-GR-Protokoll.pdf

- S.21

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- 471 -

wird. Daher ist es schon phantastisch, wenn
sich Menschen freiwillig bereit erklären, anderen zu helfen, obwohl sie gar nicht wissen, wie sich die Situation auf sie selber
auswirkt.
Ich spreche gerade die Einsatzorganisationen in Italien an. Dort haben sich Ärzte und
die Mitglieder der Rettung am Anfang der
COVID-19-Pandemie oft angesteckt und die
Todesfallrate war sehr hoch. Es ist bei uns
auch so, dass die Einsatzkräfte immer bei
Notfällen gerufen werden. Sie gehen immer
ein hohes Risiko ein, um den Menschen zu
helfen, und riskieren im wahrste Sinne des
Wortes ihr Leben. Manchmal haben sie
nicht die entsprechende Wertschätzung dafür.
Zudem möchte ich ansprechen, dass es für
mich sehr erschütternd ist, wenn verbale
und körperliche Attacken gegenüber Einsatzkräften erfolgen. Solche Situationen haben in den letzten Jahren eigentlich immer
mehr zugenommen. Das betrifft sowohl die
Feuerwehr, die Rettung als auch die NotfallärztInnen. Die Hemmschwelle ist niederer
geworden. Das ist einfach nicht nachvollziehbar.
Ich darf mit Erlaubnis des Bürgermeisters
aus einer Umfrage, die das Deutsche Rote
Kreuz zu diesem Thema im Jahr 2021 in
Auftrag gegeben hat, einige Informationen
geben. Diese Aussagen sind auch für die
Dinge, die leider bei uns immer mehr in den
Vordergrund treten, relevant.
Insgesamt sagt die Umfrage, dass jeder
dritte Einsatz durch Beschimpfungen, Beleidigungen, Gewaltandrohungen, Schläge
und Tritte begleitet ist. Beschimpfungen und
Beleidigungen finden zu 91 % statt. Schläge
und Tritte zu 32 % und sich selber und andere schützen - dieser Punkt wurde von den
VertreterInnen des Deutschen Roten Kreuzes gewählt - zu 31 %. Das ist eine erschreckende Entwicklung, die zeigt, dass eine
gesellschaftliche Veränderung stattgefunden hat.
Zudem ist interessant, dass die zu Rettenden zu 51 % jene sind, die gegen die Einsatzkräfte vorgehen. Dadurch werden die
Einsatzkräfte in ihrer Arbeit unterbrochen
und lebensgefährdende Situationen hervorgerufen.

GR-Sitzung 19.05.2022

Das ist ein Bereich, der für mich unbedingt
angesprochen gehört, und ich möchte hier
mein Lieblingswort sagen, dass die Primärprävention einfach nicht funktioniert. Die
Deutschen haben bei der Studie festgestellt,
dass sehr wohl berauschende Mittel, welcher Art auch immer, eine große Rolle spielen und dadurch die Rettungseinsätze behindert werden. Das sind jene berauschenden Mittel, die auch bei den schwersten
Vorfällen in der Sillschlucht eine Rolle spielen. Die Rettungskräfte müssen dann unter
Einsatz ihres Lebens andere bergen. Diese
Dinge sollten wir, neben allen anderen genannten Argumenten auch bedenken, indem man den Einsatzkräften finanzielle Mittel für psychologische Hilfe zur Verfügung
stellt. Ich habe solche Dinge mehrfach bei
belastenden Situationen in Anspruch genommen.
Eines ist klar, klatschen alleine hilft nicht.
Wenn, dann muss man alle diese Bereiche,
die heute angesprochen wurden, auch wirklich ernsthaft umsetzen. Ich bedanke mich
ganz herzlich für die Aufmerksamkeit. (Beifall von Seiten von "Für Innsbruck" {FI})
GR Depaoli: Das Thema ist nicht uninteressant und in der heutigen Debatte wurde versucht, das Rad neu zu erfinden. Ein Großteil des Dargelegten ist bereits bekannt und
auch in den Köpfen der Mitglieder des Gemeinderates so verankert.
Wir brauchen die Hilfsorganisationen und
wir sind froh, dass wir sie haben. Ganz
wichtig ist für mich auch die Freiwilligkeit.
Ich hätte mir bei der Auswahl des Themas
erwartet, dass einige Anregungen kommen,
welche Verbesserungen anstehen. Ich habe
nicht viel gehört, daher möchte ich jetzt ein
wenig ausholen.
Im Westen nichts Neues? Die ältere Generation wird den Film bereits gesehen haben.
Ich beziehe mich auf die zweite Feuerwache im Westen der Stadt. Ich habe mit dem
damaligen Bgm.-Stellv. Gruber gesprochen,
der mir gesagt, dass ich nicht unrecht habe.
Er war für die Feuerwehr zuständig und hat
mir eine Bedarfserhebung zugesagt, ob auf
Grund der Tatsache, dass der Stadtteil
ständig wächst, eine Feuerwache kommen
soll. Die Sicherheit ist ebenso, wie in den
Stadtteilen Pradl oder Wilten, zu gewährleisten. Ich habe bis zum heutigen Tage