Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2022
/ Ausgabe: 2022-05-19-GR-Protokoll.pdf
- S.42
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Land Tirol führt. Essentiell für uns ist, heute
diesen ersten Schritt zu setzen.
GR Depaoli: Ich kann den Ausführungen
von StR Federspiel sehr viel abgewinnen.
Er hat es eigentlich auf den Punkt gebracht.
Ich erinnere an den Eid, den wir abgelegt
haben, nach bestem Wissen und Gewissen
zu handeln. Das beste Wissen haben wir
über das Projekt nicht. Es ist noch nicht
klar, ob Teile der OWS bei uns in Igls ausgetragen werden. Wir beschließen heute
wieder einen Akt, über den wir viel zu wenig
Informationen haben, aber Geld bereitstellen sollen.
StRin Mag.a Mayr hat bereits ausgeführt,
dass es sehr teuer ist, extra für OWS eine
Bobbahn zu errichten. Dass ein Land wie
Italien viel Geld für die Errichtung einer solchen Anlage in die Hand nimmt, interessiert
mich wie eine Lungenentzündung, nämlich
überhaupt nicht. Daran müssen wir nicht
denken, denn wir leben in Österreich, Tirol
und Innsbruck.
Das ganze Projekt ist daher vollkommen unausgegoren. Wir müssen auch nicht immer
im vorauseilenden Gehorsam als Erster den
Pflock einschlagen. Ich lasse mir noch einreden ein solches Vorhaben zu realisieren,
wenn die Stadtkassa prall gefüllt wäre, weil
dann könnten wir das Risiko eingehen. Das
ist aber leider nicht der Fall.
Ich darf gerade daran erinnern, dass das
Thema der "Aktuellen Stunde" im April dieses Jahres im Gemeinderat der Pflegenotstand war, bei der wir dargelegt haben, wie
viel Geld notwendig wäre. Ich spreche hier
im Namen sehr vieler vernünftiger InnsbruckerInnen, dass uns die Pflege, wie besprochen, mehr am Herzen liegt und wir eher
bereit sind, dafür Mittel zur Verfügung zu
stellen, als für eine Bobbahn. Die Anlage
nützt nur ein sehr geringer Teil der Bevölkerung. Das Zubetonieren des Bozner Platzes
um € 5 Mio., das sich mittlerweile schon auf
€ 6 Mio. gesteigert hat, ist zu erwähnen.
Ich spreche wiederum an, dass wir schon
ein paar Mal versucht haben, eine Reihung
bei den Projekten einzuführen. Ein Prioritätenkatalog sollte erstellt werden, damit wir
wissen, welche Vorhaben uns wichtig sind.
Wenn wir das endlich umsetzen würden,
wäre ein Vorhaben wie die Bobbahn sicherlich nicht unter der Reihung der ersten zehn
Positionen. Aus diesem Grund stimme ich
GR-Sitzung 19.05.2022
gegen den Akt, denn ich glaube, dass das
Geld an anderer Stelle besser positioniert
werden könnte.
Wir könnten uns schon mit dem Vorhaben
anfreunden, aber nur, wenn entsprechende
Informationen vorliegen. Über einen Akt
ohne Informationen abzustimmen, ist für
mich grob fahrlässig.
StRin Mag.a Mayr: Zur tatsächlichen Berichtigung! Ich möchte auf die Wortmeldungen
von GR Mayer und GR Depaoli eingehen, in
denen signalisiert wurde, dass die Investition in die Bob- und Rodelbahn auf Grund
der Austragung von Bewerben für die OWS
in Italien notwendig ist. Das ist nicht der
Fall.
Die Sanierung hat mit einem Einspringen für
das Austragen der Bewerbe in Cortina
D"Ampezzo gar nichts zu tun. Ich möchte
nicht, dass sich hier im Gemeinderat vor
lauter Nebelgranaten eine Olympia-Diskussion entwickelt. Das ist nicht redlich und hat
keine sachliche Begründung. Wir benötigen
die Homologierung, wenn wir das Bundesleistungszentrum mit der Sportinfrastruktur
überhaupt erhalten wollen.
Zur Frage von GR Mayer, warum die Gespräche mit dem Bürgermeister, Landeshauptmann oder dem Bundesminister bezüglich einer Beteiligung an den OWS nicht
geführt worden sind, möchte ich sagen,
dass das noch nicht klar ist. Man kann jetzt
auch nicht bis zum St. Nimmerleinstag warten, sondern das ist der Anfang und anschließend müssen Schritte folgen. Das
kommt jetzt unmittelbar.
GR Onay: Soweit ich mich erinnern kann,
hat GR Depaoli nur eine Wortmeldung zu
diesem Tagesordnungspunkt gemacht. Bevor er überhaupt den Mund aufgemacht hat,
um irgendwelche Worte zu sagen, sind von
Seiten des Bürgermeisters, StRin
Mag.a Mayr sowie Bgm.-Stellv. Ing.
Mag. Anzengruber, BSc die OWS angesprochen worden. Es werden in Mailand die
OWS 2026 ausgetragen und die Bob- und
Rodelbahn ist schlecht. Daher kann es sein,
dass wir unsere Sportanlage zur Verfügung
stellen müssen.
Ich möchte hiebei an die Sensibilität der
InnsbruckerInnen erinnern. Im Oktober 2017 gab es eine Volksabstimmung
über die Durchführung von Olympischen