Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2022
/ Ausgabe: 2022-05-19-GR-Protokoll.pdf
- S.47
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DI Roner: Ich möchte einen kleinen Rückblick auf die Diskussion geben, die mir
wahnsinnig gut gefallen hat. In jeder Wortmeldung, der ich gefolgt bin, steckt ein
Körnchen Wahrheit. Daher bin ich ein wenig
ratlos und möchte Stimmenthaltung anmelden.
In Cortina D"Ampezzo gibt es eine Bob- und
Rodelbahn aus dem Jahr 1956. Die ist kaputt und muss neu errichtet werden. Daher
wird man sich auf Grund der Kosten und
des Platzverbrauches überlegen, ob ein
Neubau einer Anlage sinnvoll ist. Die Planung muss bald erfolgen, denn bis zum
Jahr 2026 ist es nicht mehr lange.
Wir in der Stadt Innsbruck haben eine solche Anlage, die sich aber in keinem guten
Zustand befindet. Wie wäre die Idee, dass
das Internationale Olympische Komitee
(IOC) bzw. der Staat Italien die Hälfte der
Kosten für die Sanierung unserer Bahn beisteuert? Das ist für mich schlüssig, logisch
und befindet sich in einer machbaren Größenordnung. Wenn man die vorliegenden
Zahlen von € 25 Mio. ernst nimmt, muss ein
Betrag vom IOC, aus Italien oder woher
auch immer kommen. Das bedeutet, dass
sich die Stadt Innsbruck etwas erspart.
Dieser Gedankengang kommt mir irgendwo
plausibel vor. Daher helfen wir der Gemeinde Cortina D"Ampezzo oder auch dem
Dolomitenraum in Italien, dass sie sich den
Bau einer solchen Sportanlage ersparen.
GR Onay kann ich auch ein wenig recht geben, denn ich erinnere mich noch an die
Volksbefragung 2017. Die damalige Bürgermeisterin hatte in Begleitung durch das Management Center Innsbruck (MCI) den Bereich des Frachtenbahnhofes vorgestellt,
welche tollen Möglichkeiten sich dort ergeben. Damals ging es um die Abhaltung aller
Bewerbe für OWS. Derzeit diskutieren wir
nur über den Bob- und Rodelbewerb, der
eine viel kleinere Dimension darstellt. Wenn
es gelingt, den Beitrag von € 25 Mio. plus
die zu erwartenden Einnahmen lukrieren zu
können, dann erscheint mir das plausibel
und denkbar. Ich will aber kein "Trara" haben, wie das die jetzige StRin Mag.a OppitzPlörer mit dem MCI damals präsentiert hat.
Es geht nur um einen kleinen Teilbereich,
nämlich jene Bewerbe auf der Bob- und Rodelbahn in Igls.
GR-Sitzung 19.05.2022
Daher bin ich jetzt ratlos, denn ich sehe sowohl Pro als auch Kontra. Ich melde aus
diesem Grund Stimmenthaltung an. Die Diskussion war stilvoll, spannend und hat mir
wahnsinnig gut gefallen.
GRin Dengg: Ich muss nochmals etwas
nachfragen: Bei der Deckelung von
€ 12 Mio. sind durch den zusätzlich aufgenommenen Punkt alle Bereiche der Kontaminierung, der etwaigen Grundstückablöse,
der Pachtzahlungen an Grundstückswerber
sowie der Architekturwettbewerb, also alle
sämtlichen Kosten, die anfallen, enthalten.
Habe ich das richtig verstanden? Dafür
bürgst Du als großartiger Pionier mit dem
Pflock, den Du als Erstes einschlägst?
Ich weiß nicht, welche Grundstücke davon
betroffen sind und ob daraus Mehrkosten
entstehen. Wie sieht es bei den Pachtverträgen der Grundbesitzer aus? Gibt es diesbezüglich eine Erhöhung?
(Auf Wunsch werden Wortmeldungen der
MandatarInnen von FPÖ - Rudi Federspiel
nicht mehr gegendert.)
Bgm.-Stellv. Lassenberger: Der Herr Bürgermeister wird in seinem Schlusswort dazu
Stellung nehmen.
GRin Heisz: Ich mache einen Vorschlag zur
Güte: Lasst uns die Debatte, ob wir Olympische Bewerbe 2026 in der Stadt Innsbruck
abhalten sollen oder nicht, dann führen,
wenn das IOC eine Entscheidung getroffen
hat. Meines Wissens ist sie nämlich noch
ausständig.
Die Entscheidung ist angesichts der Lawine
an Finanzierungen für die energetische Sanierung, damit die Bahn wieder wettbewerbsfähig wird, durchaus eine schwerwiegende. Das ist aber die einzige, die wir
heute zu treffen haben.
Wollen wir in der Stadt Innsbruck auch weiterhin, wie seit dem Jahr 1962, eine für internationale Wettbewerbe - das bedeutet
nicht OWS, allenfalls Weltmeisterschaften taugliche Anlage haben? Sollen wir die
durchaus große Tradition mit den SportlerInnen im Eiskanal aufrecht erhalten? Ich
kann mich persönlich an die Geschwister
Angelika und Doris Neuner, Markus Prock,
die Brüder Wolfgang und Andreas Linger,
Wolfgang Kindl, den wir gerade ausgezeichnet haben, Janine Flock und Madeleine
Egle erinnern.