Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2013
/ Ausgabe: 03-Maerz-geschwaerzt.pdf
- S.11
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Darin hält der Orden fest, dass es richtig ist,
dass in der Bubenburg, in der Verantwortung von P. Magnus, Gewalt in einer Form
angewendet worden ist, die heute zu Recht
verurteilt wird.
Zwei ErzieherInnen der Bubenburg aus den
Jahren 1960 und 1970, wurden von Kindern
sexuelle Übergriffe vorgeworfen, die allerdings nicht angezeigt, sondern deren
Dienstverhältnisse nur fristlos beendet wurde.
Auch in der Bubenburg kamen von manchen ErzieherInnen pädagogische Methoden zur Anwendung, die von Kindern als
zutiefst demütigend empfunden worden
sind.
Auch wenn diese Erziehungsmethoden zu
diesen Zeiten weit verbreitet waren, nimmt
dies nichts vom Schmerz der Kinder.
Zur Person P. Magnus Kerner wird im
Schreiben festgehalten:
P. Magnus Kerner ist im Jahr 1990 verstorben. Die Erinnerungen an ihn sind geteilt.
Die einen erlebten ihn als verantwortlich für
die Misshandlungen in ihrer Kindheit. Andere haben ihn als für ihr eigenes Leben hilfreich und höchst sozial engagiert erlebt.
Dieser Widerspruch mag sehr schwer zu
verstehen und auszuhalten sein. Die Erfahrung jeder einzelnen Person hat aber ihre
eigene Gültigkeit. Sie kann durch die Erfahrungen anderer weder aufgehoben noch
ausgeglichen werden.
P. Magnus Kerner hat das Sozialehrenzeichen der Stadt Innsbruck erhalten. Von
manchen der ehemaligen Kinder wird dies
heute als großes Unrecht erlebt.
Wir Kapuziner sind der Meinung, dass ein
Ehrenzeichen Menschen nicht kränken soll.
Deshalb geben wir als Verantwortliche der
Kapuzinerprovinz Österreich-Südtirol hiermit
das an P. Magnus Kerner verliehene Sozialehrenzeichen der Stadt Innsbruck zurück.
Mit freundlichen Grüßen
Br. Lech Siebert, Provinzial
Das zurückgestellte Ehrenzeichen wird derzeit im Büro der Frau Bürgermeisterin verwahrt.
GR-Sitzung 21.3.2013
Mit freundlichen Grüßen
Für den Stadtmagistrat
(Dr. Bernhard Holas)
Magistratsdirektor."
Vorstehende Mitteilung wird zur Kenntnis
genommen.
11.
Aktuelle Stunde zum Thema "Arbeits- und Wirtschaftsmotor Innsbruck - fehlt Öl im Getriebe?"
(Themenauswahl durch Innsbrucker Volkspartei {ÖVP})
GR Hieger: Als Wirtschaftstreibender liegt
es nahe, dass ich seitens der Innsbrucker
Volkspartei (ÖVP) als erster das Wort ergreife. Als Einstieg möchte ich einige Gedanken loswerden: Ohne Wirtschaft keine
Arbeitsplätze, ohne Verkehr keine Wirtschaft. Wir haben bereits in der Schule von
Verkehrsknotenpunkten gelernt. Die Stadt
Innsbruck ist ein solcher Verkehrsknotenpunkt. Entstanden ist sie durch eine Siedlung an der Innbrücke, die sich aus der Zolltätigkeit entwickelte.
Was wir in Innsbruck derzeit erleben, ist
eine Beschneidung des Verkehrs und somit
auch eine Beschneidung der Wirtschaft.
Wenn man den innerstädtischen Verkehr
mehr und mehr zum "Unverkehr" macht,
darf man sich nicht wundern, wenn speziell
klein- und mittelständische Betriebe
dadurch das Nachsehen haben und zusperren müssen.
In der Stadt Inns¬bruck haben wir eine Garage. Die, wenn man die des Hotels Central
dazuzählt, aus fünf Garagen besteht. Sie
hat eine Ein- und Ausfahrt in der WilhelmGreil Straße. Wir erlauben es uns als Gemeinderat, mit Mehrheit zu beschließen,
dass die Abfahrt in die Museumsstraße gesperrt wird. Die Wirtschaft wird da nicht gefragt und wenn dann nur oberflächlich. Es
wird einfach darüber hinweggefahren. Das
ist die Kultur der derzeitigen Regierung. Die
Wirtschaft wird fast schon mit Füßen getreten, denn ihren Anliegen wird nur nachlässig nachgegangen. Die Wirtschaft wird zum
absoluten Bittsteller degradiert. Wir von der
Wirtschaft fordern mehr Gehör. Es kann
nicht sein, dass wir teilweise aus der Zeitung von den Plänen - die gerade angegangen werden - erfahren.