Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2022
/ Ausgabe: 2022-10-25-GR-Protokoll.pdf
- S.88
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Beginn des Jahres eine gute Alternative.
Hören wir auf, jeden Oktober darüber zu debattieren.
Ich finde, es gibt viele Gründe, die heuer
gegen eine Neujahrfeier sprechen. Teuerung, Krieg, Flucht und Angst! Das sind genügend Argumente, die heuer gegen ein
Feuerwerk sprechen. Ich habe andere Möglichkeiten, um zu feiern und verzichte auf
Raketen und Böller.
Ich wünsche mir, dass die Stadt Innsbruck
in Zeiten wie diesen ein Vorbild ist, und endlich auf andere Optionen als das Feuerwerk
setzt! Hört auf, das jahrzehntelange Versagen, eine gute Alternative zu finden, schönzureden!
Bgm. Willi: GR Onay, ich wollte Ihre Rede
nur ungern unterbrechen, aber ein Vergleich
war nicht passend. Das Feuerwerk in der
Stadt Innsbruck mit den Feuergefechten in
der Ukraine zu vergleichen war falsch. Das
sind zwei völlig verschiedene Dimensionen.
(Beifall)
GR Depaoli: Es freut mich, dass vermutlich
ein Feuerwerk stattfinden wird. Ich muss
Bgm.-Stellv. Lassenberger in einem Punkt
widersprechen. Er hat gesagt, es gibt keine
Alternative zu dem sechsminütigen Feuerwerk, aber es gibt eine! Ein Feuerwerk, das
acht bis zehn Minuten dauert!
Wir könnten die Feuershow vor dem Tiroler
Landestheater absagen und das Geld für
das Feuerwerk auf der Seegrube nutzen.
Herr Bürgermeister hat recht, das Böllern
und Schießen in der Stadt verschreckt die
Tiere. Ein Großteil der Lärm- und Schmutzbelastung kommt nicht von dem Feuerwerk
auf der Seegrube, sondern von den Privaten in der Stadt.
Ich gehe davon aus, dass wir heute das
Feuerwerk beschließen. In Folge dessen
könnte Herr Bürgermeister meinen folgenden Vorschlag umsetzen. In "Innsbruck informiert" wird in jeder Ausgabe über ca.
20 Seiten verteilt über Radfahrende geschrieben.
Opfern wir eine Seite dem Bergsilvester und
schreiben, Herr Bürgermeister kündigt an:
Der Gemeinderat hat beschlossen, für alle
BürgerInnen ein großes Feuerwerk durchzuführen und bittet gleichzeitig darum, vom
privaten Böllern und Zünden von Raketen
GR-Sitzung 25.10.2022
Abstand zu nehmen! Das Geld kann an Vereine gespendet werden, wie z. B. dem Tierschutzverein oder GERECHT. (Gelächter im
Saal)
Das wäre eine gute Option! Dadurch minimieren wir die Knallerei in der Stadt. Diese
Nachricht sollten wir über das - ich wollte
Propagandablatt sagen - Informationsblatt
der Stadt Innsbruck den BürgerInnen zukommen lassen.
Die Botschaft lautet: Die Tourismusweltstadt
Innsbruck hält am Feuerwerk fest. Wir führen es durch, aber liebe BürgerInnen, bitte
verzichtet auf das private Zünden von Raketen. Wir bieten Euch eine gute Alternative
zum privaten Feuerwerk, indem wir auf der
Seegrube eine große Show inszenieren.
Spendet das Geld und genießt das offizielle
Feuerwerk.
Dann haben wir weniger verschreckte Tiere
und weniger Knallerei. Dafür haben wir
durch das Feuerwerk auf der Seegrube einen Anziehungspunkt. Das braucht eine
Tourismusstadt wie Innsbruck. Dadurch
kommen TouristInnen zu uns! Deswegen
bin ich für das Feuerwerk auf der Seegrube.
GR Mayer: Wer lernen möchte, wie man
populistische Reden hält, muss sich nur
GR Onay anhören. Das war Populismus in
Reinform! Beim Thema Feuerwerk hast Du,
GR Onay, es geschafft, den Bogen vom
Tsunami in Asien zum Krieg in der Ukraine
zu spannen.
Weder Du, noch Herr Bürgermeister entscheiden, was zeitgemäß ist und was nicht,
sondern die BürgerInnen und die Mehrheit
im Gemeinderat. Diese Mehrheit ist zu akzeptieren. Das ist Demokratie.
Ich schließe mich StRin Mag.a Oppitz-Plörer
zu einhundert Prozent an, aber möchte zwei
Punkte ergänzen. Die Kosten des Feuerwerks relativieren sich, da es eine große
Wertschöpfung für die Stadt gibt. Das Feuerwerk hat einen großen touristischen Nutzen.
Außerdem möchte ich auf den Umweltfaktor
eingehen. Ich kenne viele UnternehmerInnen, Hoteliers und private Haushalte, die
auf ein Feuerwerk verzichten, weil sie sich
lieber das offizielle auf der Seegrube ansehen.