Gemeinderatsprotokolle seit 2002

Jahr: 2022

/ Ausgabe: 2022-11-24-GR-Protokoll.pdf

- S.101

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- 1037 -

mich auch an. Das sind tüchtige Personen,
die alles für die Stadt Innsbruck tun. Sie
sind kompetent und verdienen auch, dass
man sich ihnen gegenüber fair verhält.
Wie wird aber z. B. mit einem Antrag von
mir umgegangen, in dem es darum ging,
eine transparente MitarbeiterInnenbefragung über die Befindlichkeit der Beschäftigten durchzuführen? Nicht nur mein Antrag,
sondern auch viele Anträge meiner KollegInnen hier im Haus landen einfach in der
Ablage. Das ist die Arroganz, die ich den
GRÜNEN vorwerfe. Was bildet Ihr Euch
ein? Was bildet Ihr Euch mit einer Minderheit ein?
Selbst eine Regierung in die Luft zu sprengen und dann herumzujammern, dass alle
so böse sind und gegen einen. Das verstehe ich persönlich überhaupt nicht. Zum
Abschluss möchte ich deshalb noch einmal
betonen, dass wir zu dem ganzen Lob der
MitarbeiterInnen darauf schauen sollen, ob
sie auch uns loben, wie sie alles sehen und
wie ihre Befindlichkeiten sind. Setzen wir
diese transparente MitarbeiterInnenbefragung um und schauen wir, wie die Stimmung unter den Beschäftigten der Stadt Innsbruck wirklich ist.
Bgm. Willi übergibt den Vorsitz an Bgm.Stellv. Ing. Mag. Anzengruber, BSc.
Bgm. Willi: Sie können sich vorstellen,
dass der heutige Tag für mich nicht leicht
ist. Es liegt dieser Bericht der Kontrollabteilung am Tisch. Ich wäre froh gewesen,
wenn es früher mehr solche Berichte, bezogen auf das Personalamt, gegeben hätte.
Jeder dieser Berichte deckt Mängel auf.
Ich gebe zu, dass sich sehr viel angestaut
hat. Hätte früher schon, vor fünf oder acht
Jahren, wie auch immer, eine Prüfung stattgefunden, hätte man Dinge entdeckt, die es
schon lange gibt und die ich einfach übernommen habe. (Unruhe im Saal)
Darf ich jetzt bitte sprechen, ohne unterbrochen zu werden?
Als ich das Amt angetreten habe, war, bezogen auf das Personal, sehr schnell klar,
dass wir eine Gehaltsreform brauchen. Eine
Mitarbeiterin hat mir ein Mail geschrieben:
GR-Sitzung 24.11.2022

"Lieber Herr Bürgermeister, als ich vor
17 Jahren zur Stadt kam, wurde mir mitgeteilt, dass jetzt eine Gehaltsreform kommt."
Das war schon vor 17 Jahren angekündigt.
Ja, ich wollte das angehen und wir sind es
auch angegangen. Dann kam Corona und
viele andere Dinge waren einfach wichtiger.
Z. B. waren wir überhaupt nicht auf Homeoffice eingestellt. Am Beginn von Corona
mussten wir das Rathaus schließen. Damit
es funktionsfähig bleibt, haben wir versucht,
möglichst viele Arbeitsplätze Homeoffice-fähig zu machen.
Wir brauchten Hardware, es waren zu wenig Laptops vorhanden und es war nicht
möglich, sich von zu Hause aus einzuloggen. Das war alles ein unheimlicher Aufwand. Dass die Digitalisierung im Personalamt hinten war und vorangetrieben werden
musste, war auch klar. Dass wir ein/e moderne/r ArbeitgeberIn und familienfreundlich
sein wollen, bedeutet, dass wir viel mehr
Menschen, vor allem Frauen, haben, die in
Teilzeit arbeiten. Das ist logisch. Das sind
aber dann viel mehr Köpfe, die im Personalamt zu betreuen sind. Es gab einfach viel
Reformbedarf und parallel dazu gab es die
Krisen.
Nun komme ich zu der so kritisierten Vorständin des Personalamtes. Ist es wirklich
vorstellbar, dass bis zu ihrem Amtsantritt offensichtlich alles super war? Dann kommt
sie, beginnt den Dienst und eineinhalb
Jahre später, als die Prüfung begann, ist
plötzlich alles wahnsinnig schlecht und
schlimm. Die Frau wäre gar nicht in der
Lage gewesen, plötzlich alles anders zu
machen.
Vieles von dem, das hier vorliegt, auch in
diesem Bericht, war schon vorher da. Deshalb stelle ich mich so vor diese Frau, der
Dinge angekreidet werden, für die sie nicht
verantwortlich ist, sondern ich.
(GRin Dengg: Wir sagen ja nichts Anderes!)
Wieso kommt dann die Enthebung vom
Amt? Ich habe eine große Verantwortung
für diese Frau und ich will nicht zulassen,
dass ihre Arbeit mit diesem Schritt so entwürdigt wird. Daher habe ich diesen völlig
unorthodoxen Schritt gesetzt und aus dem
Personalamt eine Stabsstelle gemacht.
Dass das unorthodox ist, steht außer Frage,
was ich auf öffentlich bestätigt habe.