Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2022
/ Ausgabe: 2022-12-15-GR-Protokoll_.pdf
- S.234
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dernis soll künftig abgeschwächt werden. Des Weiteren gibt es zahlreiche historisch gewachsene Zulagen. Dies verursacht bei Neueinstellungen und Versetzungen einen großen Verwaltungsaufwand, da stets geprüft werden muss,
welche Zulagen mit der neuen Stelle einhergehen. Die Reformierung des Gehaltssystems soll folglich auch zur Verwaltungsvereinfachung beitragen. Die
Beträge der städtischen Gehaltstabellen sind generell zu niedrig angesetzt,
bedenkt man, dass diese seit etlichen Jahren nur durch die gesetzliche Valorisierung erhöht wurden. Dadurch entsteht eine immer größere Gehaltsschere
zur Privatwirtschaft.
Frage 2:
Im Sinne von Best-Practice-Beispielen, Gehaltsschemata welcher Gebietskörperschaften haben diese Problempunkte nicht bzw. bereits gelöst?
Antwort:
Es kann jedenfalls gesagt werden, dass das Land Tirol, die Städte Wien und
Salzburg ein neues Gehaltsschema in den letzten Jahren implementiert haben
(Salzburg befindet sich gerade in der Umsetzung). Jedoch sind fast alle
Städte gerade dabei zu evaluieren, wie die Entlohnung optimiert und an aktuelle Marktgeschehnisse angepasst werden kann. Die von den genannten
Städten und vom Land implementierten Gehaltssysteme wurden mit einer externen Firma begleitend eingeführt.
Frage 3:
Wie sehen diese Gehaltsschemata konkret aus?
Antwort:
Die Gehaltsschemata bei den in Frage 2 genannten Städten sind so aufgebaut, dass das Einstiegsgehalt vergleichsweise hoch ist und die Gehaltskurve
im Laufe der Jahre abflacht. Sämtliche Aufgabenbereiche der Bediensteten
sind als Modellstellen und Modellfunktionen festgelegt. Näheres dazu kann
beispielsweise dem § 39 Landesbedienstetengesetz (LBedG) Tirol entnommen werden. Die Systeme sind großteils "zulagenbefreit". Das heißt, für jede
Position gibt es ein leichter ersichtliches "Gesamtgehalt".
Frage 4:
Sehen Sie in Sachen Gehaltsschemata Bedienstete der Stadt Innsbruck im Vergleich zu Bediensteten des Landes Tirol im Nachteil?
Antwort:
Siehe Antworten zu den Fragen 1 bis 3.
Frage 5:
Wenn ja, in welcher Form konkret?
Antwort:
Das Land Tirol hat ein Gehaltsschema, welches auf einem hohen Einstiegsgehalt basiert. Dadurch gestaltet sich die Rekrutierung neuer MitarbeiterInnen für das Land Tirol leichter. Die Vorrückungen im Gehaltsschema finden
aber wiederum langsamer statt. Letztlich besteht in der Lebensverdienstsumme wahrscheinlich kein großer Unterschied zur Stadt. Bis sich diese beiden Gehaltskurven jedoch "überschneiden", vergehen etliche Jahre und beruht auf der Annahme, dass Mitarbeitende ein Arbeitsleben lang bei dem-/bei
derselben Dienstgeber/in verbleiben. Dies steht jedoch im Widerspruch zur
derzeitigen Arbeitsmarkt- und Fachkräftesituation.
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