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Jahr: 2023

/ Ausgabe: 2023-01-25-GR-Protokoll.pdf

- S.23

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meister die Konsequenzen seines Fehlverhaltens ziehen. Das ist schon seine Aufgabe. Wir können daher nicht die Stadt in
ein Chaos führen, sodass gar nichts mehr
beschlossen werden kann, denn dafür haben wir in den nächsten Monaten zu wichtige Entscheidungen zu treffen.
GR Mag. Stoll: Ich könnte es mir einfach
machen und in meiner Redezeit von acht
Minuten - ich weiß gar nicht, ob ich die gesamte Zeit verbrauche - schweigen. Das
wäre auch eine Dokumentation des Inhaltes
der letzten Jahre unter Bürgermeister Georg
Willi. Aber, das will ich nicht.
Dein Slogan war bei Wahlantritt, dass Du
vieles anders gemacht hättest. Dem kann
ich jetzt nur beipflichten. Ich komme dann
auf ein paar Punkte zu sprechen. Nachdem
Du das Reiterstandbild von Erzherzog Leopold V auf dem Brunnen wieder nach Innsbruck gebracht hast, muss man natürlich
wissen, dass dieser geschaffen wurde, um
einen absolutistischen Machtanspruch zu
dokumentieren. Manchmal ist es nicht
schlecht, die Geschichte zu kennen. Das ist
dann der Zugang, wenn man sich auf die
Entstehung des Brunnens beruft, denn man
muss wissen, dass dies sehr viel mit Absolutismus zu tun hat.
Wie wir alle wissen, ist die Wahrheit eine
Tochter der Zeit. Das ist ein oft zitierter
Satz. Dass wir oder ich ein diametrales Verständnis von Deiner Politik, Bgm. Willi, haben, daraus brauchen wir kein Geheimnis
zu machen. Vieles wurde schon gesagt und
daher möchte ich auf ein paar Punkte näher
eingehen.
Richtig ist vielmehr, wenn ich die vergangenen 4 2/3-Jahre hernehme, dass Du ein Koalitionssprengmeister warst. Du bist ein Verfechter von Rechtsbrüchen. Das ist auch
dokumentiert. Du hast eine Personalfluktuation ausgelöst, daraus ist ein Personalchaos
entstanden. Das wurde alles in Berichten
der Kontrollabteilung dokumentiert.
Herr Bürgermeister, Du bist auch mitverantwortlich - wahrscheinlich liegt das in Deinen
Genen -, dass damals die GRÜNEN aus
dem Nationalrat geflogen sind. Du warst damals auch Mitglied im Nationalrat. In Wahrheit bist Du ein Umsetzungsminimundus.
Du hast keine Visionen bzw. auch keinen
Umsetzungswillen, was man einfach einmal
ganz klar sagen muss.
GR-Sitzung 25.01.2023

Man kann Dich unter dem Terminus des
Geschichtenerzählers führen, denn das
kannst Du auch sehr gut. Das prägt auch
Deine ganze Politik. Du hast in Deinen Aussagen schon mehrmals erwähnt, dass Du
mit einem Topmanager vergleichbar bist.
Für mich ist das ein wichtiges Kriterium, da
Du einen Konzern leitest. Leider Gottes läuft
dieser aber nicht so rund. In der Privatwirtschaft wäre eine Insolvenzgefährdung gegeben oder die Firma würde unter der 8 %
Eigenkapitalquote liegen, wodurch eine Reorganisation ausgelöst wird.
Dazu nenne ich nur ein Beispiel: Du hast
immer ausgeführt, dass man ohne Zeitdruck
baut. Passt. Du richtest eine Baustelle ein,
die dann wiedereingestellt wird. Anschließend warten wir und die Wiedereinrichtung
mit anschließender Bauführung erfolgt. Das
ist für Dich der richtige ökonomische Zugang zu dieser Sache. Ich sage allerdings,
dass das ein ökonomischer und wirtschaftlicher Unfug ist. Das beste Bespiel dafür damit werden wir uns in den nächsten Wochen noch auseinandersetzen - ist der Bozner Platz. Einrichten, warten oder doch weitermachen, so wird vorgegangen. Am Ende
wird alles viel teurer. Ich habe noch nie gehört, wenn ein Hausbau zehn Jahre dauert,
dass das billiger kommt, als wenn die Fertigstellung in ein oder zwei Jahre durchgezogen wird.
In der Managementsprache und auch in der
Wissenschaft gibt es verschiedene Beispiele. Bei Dir würde ich eher ein Management by Crocodile erkennen, was große
Klappe, kleines Hirn bedeutet. Das muss
man auch einmal sagen. Wenn man so
agiert, bekommt man diese Bezeichnung.
Bgm. Willi: GR Mag. Stoll, ich darf Sie ersuchen, eine andere Wortwahl heranzuziehen, denn Sie sind immerhin Akademiker.
GR Mag. Stoll: Selbstverständlich. Wir
sprechen im Management leider Gottes so,
aber ich werde mich weiterhin bemühen,
der Wortwahl vor allem als Akademiker gerecht zu werden.
Jedes Projekt, das von Dir angezogen
wurde, ist am Ende des Tages gescheitert.
Wir kommen wieder an den Punkt, dass
Deine Politik primär durch Überschriften und
Schlagzeilen gekennzeichnet ist. Das wurde
bereits erwähnt.