Gemeinderatsprotokolle seit 2002

Jahr: 2023

/ Ausgabe: 2023-07-13-GR-Protokoll.pdf

- S.14

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5.

Totengedenken

Bgm. Willi: Hoher Gemeinderat, ich darf
Sie bitten, sich von den Sitzen zu erheben.
(Die Anwesenden erheben sich zu einer
Trauerminute von ihren Sitzen.)
5.1

Kammerschauspielerin Gschnitzer Julia, Trägerin des Ehrenzeichens für Kunst und Kultur der
Stadt Innsbruck, verstorben am
28.06.2023 im 92. Lebensjahr

Julia Gschnitzer wurde am 21.12.1931 in
Innsbruck als Tochter von Dr.in Maria und
Univ.-Prof. Dr. Franz Gschnitzer geboren.
Nach Beendigung der Schullaufbahn erhielt
sie ab 1948 Schauspiel- und Gesangsunterricht und wurde nach dem Schauspielstudium 1951 ans Tiroler Landestheater engagiert.
Ab 1960 war sie für 30 Jahre Ensemblemitglied des Wiener Volkstheaters. Anschließend - bis 1994 - war sie am Salzburger
Landestheater tätig. Danach arbeitete sie
als freie Sprecherin und Schauspielerin für
Hörfunk, Film, Fernsehen und Theater in
ganz Österreich, in Südtirol und Deutschland. Das Repertoire der vielfach ausgezeichneten Schauspielerin umfasste ein
breites Spektrum, darunter immer wieder
auch Werke anspruchsvoller, zeitgenössischer AutorInnen.
Einem breiten Publikum wurde Julia
Gschnitzer 1971 durch Axel Cortis Film "Der
Fall Jägerstätter" und als Alte Nanne in "Die
Siebtelbauern" von Stefan Ruzowitzky bekannt. Auch als Tiroler Mutter des Schwiegersohns von "Mundl" in der Fernsehserie
"Ein echter Wiener geht nicht unter" konnte
sie sich in die Herzen der ZuseherInnen
spielen.
Ihrer Heimat war sie zeitlebens eng verbunden. 2011 feierte sie ihr 60-jähriges Bühnenjubiläum am Tiroler Landestheater. Felix
Mitterer, mit dem sie eine enge Freundschaft verband, schrieb für die energiegeladene, zierliche Grande Dame "Mein Ungeheuer", das im Jahr 2000 bei den Tiroler
Volksschauspielen uraufgeführt wurde.
2009 wurde ihr in Würdigung ihres Engagements und ihrer Verdienste das Ehrenzeichen für Kunst und Kultur der Stadt Innsbruck verliehen.
GR-Sitzung 13.07.2023

Ihr Wissen gab Julia Gschnitzer gerne an
die junge Generation weiter und ließ ihre
SchülerInnen und StudentInnen über viele
Jahre beim Unterricht an der Schauspielschule und am Konservatorium in Wien an
ihrem Erfahrungsschatz teilhaben. 2017
nahm sie in Salzburg, wo sie mehrere Jahre
im "Jedermann" bei den Festspielen mitgewirkt hatte, Abschied von der Bühne.
Zuletzt lebte sie in Elsbethen bei Salzburg.
Dort wurde sie im Vorfeld ihres 90. Geburtstages zur Ehrenbürgerin ernannt.
Am 28.06.2023 ist Julia Gschnitzer mit
91 Jahren verstorben. Sie hinterlässt ihre
Familie und einen großen Freundeskreis.
Wir werden ihr stets ein ehrendes Andenken bewahren.
5.2

Dr. Groschup Helmut, Träger des
Ehrenzeichens für Kunst und Kultur der Stadt Innsbruck, verstorben am 01.07.2023 im 69. Lebensjahr

Helmut Groschup wurde am 05.09.1954 in
Innsbruck geboren. Schon sehr früh zeigte
sich sein künstlerisches Interesse und vielseitiges Talent. Er studierte Vergleichende
Literaturwissenschaft, Lateinamerikanistik
und Italienisch in Innsbruck, Berlin und Florenz und brachte sich in dieser Zeit auch als
Studienvertreter ein. 1985 promovierte er an
der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck.
Zunächst arbeitete er als freier Künstler und
Fotograf, ab 1995 war er als Lehrbeauftragter am Institut für Lateinamerikanistik an der
Freien Universität Berlin tätig. Es folgten
weitere Lehraufträge am Institut für Romanistik, für Komparatistik und beim Italienzentrum der Universität Innsbruck.
Bereits 1978 hatte er den Filmclub "Donnerstagskino-mobiles Kino" gegründet. 1988
wurde er zum Vorsitzenden des Otto-Preminger-Instituts bestellt. Sein Herzensprojekt
konnte er 1992 mit der Gründung - bzw.
nach seiner Definition "Erfindung" - des Internationalen Film Festivals Innsbruck umsetzen, ein Kulturevent, das jährlich stattfindet und Filme sowie Filmschaffende vorwiegend aus Asien, Afrika, Lateinamerika und
Osteuropa in den Mittelpunkt stellt. Dieses
Festival lässt Innsbruck regelmäßig für ein