Gemeinderatsprotokolle seit 2002

Jahr: 2015

/ Ausgabe: 03-Protokoll_19.03.2015_gsw.pdf

- S.76

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wendig. Wenn wir heute nicht den Mut zeigen, diesen Pflock einzuschlagen und zu
sagen, wir widmen diese Gründe für geförderten Wohnbau, dann stehen wir als Stadt
Innsbruck vor einer großen Frage: Wo sollen wir diese 9.000 neuen Wohnungen bauen, die bis 2025 notwendig sind? Wo sollen
wir 50 % davon geförderten Wohnbau
schaffen? Das Campagnereiter-Areal wird
dafür nicht ausreichen. Nachverdichtungen
werden auch nicht ausreichen.
Wir müssen zukunftsorientiert denken. Mit
diesem ÖROKO schlagen wir die Pflöcke
für die Zukunft ein.
Ich weiß, dass alle Fraktionen des Gemeinderats schon im Vorfeld kundgetan haben,
diesem Antrag nicht zuzustimmen. Ich bitte
Sie trotzdem, es sich nochmals zu überlegen und Mut zu beweisen! Das tun Sie für
die BürgerInnen der Stadt Innsbruck und für
deren Geldtaschen, die bei diesen Mietpreisen allen relativ dünn werden. Gehen Sie
diese Herausforderung an! Deshalb beantrage ich, den
Antrag dem Stadtsenat zur Vorberatung zuzuweisen.
GRin Dengg: Ich sage es nun und will es
gelinde ausdrücken: Ich habe mir den Antrag angesehen. Eine noch weniger ideale
Fläche wie die, die die SPÖ hier nutzen will,
habe ich in der ganzen Stadt Innsbruck
noch nicht gefunden. Besonders wenn man
weiß, dass der übliche Preis dort zwischen
€ 700,-- und € 900,-- pro Quadratmeter
liegt!
(GR Grünbacher: Der Grund gehört ja der
Stadt Innsbruck.)
Ja, aber das heißt doch noch lange nichts.
Jetzt wird ja vis-à-vis das Hotel Astoria
umgebaut. Wenn ich z. B. dort eine teure
Wohnung kaufe und dann kommt Frau Bürgermeisterin und sagt, gegenüber werden
jetzt 320 Wohnungen errichtet, wie soll
denn das bitte funktionieren? Für mich die
noch größeren Probleme entstehen dann,
wenn ich annehme, dass bei 320 Wohnungen mindestens 300 Kinder angenommen
werden können. Wo besuchen die dort die
Schule oder den Kindergarten? Wo gehen
die neuen BewohnerInnen einkaufen?
(GRin Reisecker: Das haben wir ja gerade
erklärt.)

GR-Sitzung 19.03.2015

Ja, aber man muss bedenken, dass die Infrastruktur nicht der Stadt Innsbruck gehört.
Es kommen also noch Kosten dazu.
Das größte Problem ist für mich, wenn ich
mir vorstelle, dass der größte Teil des zusätzlichen Verkehrsaufkommens über die
Hilberstraße geführt werden muss. In diesem Fall wünsche ich dem Stadtteil Igls eine gute Nacht!
GR Grünbacher: Ich bin ja froh, dass ich
jetzt nach GRin Dengg an der Reihe bin. So
kann ich einige Missverständnisse aufklären.
Würde es so sein, wie sie das sieht, hätten
wir nie die Reichenau und das Olympische
Dorf gebaut. Da mussten wir bei null beginnen. Da gab es auch keine Infrastruktur. Da
habe ich aber größtes Vertrauen in die
Stadt Innsbruck!
Gehen wir einmal ganz zurück. Die Sozialdemokratische Partei Österreichs (SPÖ) hat
sich ja nicht klassenkämpferisch zurückgezogen und gefragt: Wo können wir den
"Gstopften" etwas "reindrücken"? Nein, das
haben wir nicht getan.
Wir sind schlichtweg hergegangen und haben uns gefragt, wo haben wir städtische
Grundstücke? Denn nur städtische Grundstücke ermöglichen einen Wohnbau, der
preislich in Ordnung ist. Da sind mir dann
die Nachbargrundstücke primär egal. Ich
weiß schon, dass jene Leute, die für
€ 700.000,-- dorthin ziehen eine freie Sicht
auf die Alpen haben wollen. Sie wollen nicht
den Blick auf andere Wohnungen. Das ist
aber eine Frage der Priorität, die wir hier zu
entscheiden haben.
Das ist eine Geschichte der InvestorenInnen. Ich verstecke doch nicht meine Wohnungssuchenden im Olympischen Dorf für
freie Sicht auf die Alpen. Die Sozialwohnungen sollen dann in der Reichenau im
17. Stock sein. So einfach kann das nicht
gehen!
Wir alle haben gesagt, dass wir 2.000 neue
Wohnungen brauchen. Also ziehen wir davon die Wohnungen im Bereich des Campagnereiter-Areals weg, denn die waren
immer schon da. Wir haben sie aus anderen
Gründen nur nie realisiert.
Wenn man jetzt wirklich hergeht und sagt,
wo können wir real 2.000 leistbare Woh-