Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2018
/ Ausgabe: 03-Protokoll_22.03.2018.pdf
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von Paul Flora und arrivierten zeitgenössischen Künstlerinnen und Künstlern. Aber
auch neue, noch unbekannte Talente sind
ihm ein spezielles Anliegen. Daher stiftet
der Kunstliebhaber 2005 einen nach ihm
benannten Förderpreis, der zehn Jahre in
Folge an junge Ausstellerinnen und Aussteller der Galerie im Andechshof verliehen
wird. Zudem macht der Mäzen der Stadt
Innsbruck elf Originale des Meisterzeichners Paul Flora zum Geschenk.
Im Jahr 2007 erhält der passionierte Kunstsammler das Ehrenzeichen für Kunst und
Kultur der Landeshauptstadt Innsbruck.
Am 23.01.2018 ist Josef Franz Würlinger
verstorben. Wir werden ihm stets ein ehrendes Andenken bewahren.
3.2
Sallaberger Gerd, ausgezeichnet
mit dem Kulturehrenzeichen der
Stadt Innsbruck, verstorben am
10.03.2018 im 90. Lebensjahr
Gerd Sallaberger wurde am 14.07.1928 in
Wels geboren. Die erste Phase seiner
Kindheit verbrachte er in Oberösterreich.
Bald schon übersiedelte die Familie aber
nach Innsbruck, wo Gerd die Realschule
besuchte. Bedingt durch einen weiteren
Ortswechsel, legte er die Matura schließlich
in Frankfurt am Main ab. Bereits während
seiner Schulzeit konnte man das künstlerische Talent von Gerd Sallaberger erahnen nahm er doch Mitschüler und Lehrer gerne
zeichnerisch auf die Schaufel.
Die tristen Verhältnisse der Nachkriegszeit
standen der Erfüllung seines Wunsches, ein
Medizinstudium zu beginnen, entgegen. So
versuchte er stattdessen, in der Zeitungsund Werbebranche Fuß zu fassen. In der
"Frankfurter Illustrierten" erschien schließlich seine erste Karikatur, der zeitlebens
noch unzählige weitere folgen sollten.
Im Jahr 1960, nach seiner Rückkehr nach
Innsbruck, machte sich Gerd - der bald
schon unter seinem Künstlernamen "GESA"
bekannt war - selbständig. Seine Karikaturen und Zeichnungen erschienen in etlichen
in- und ausländischen Medien. Mit viel Einfühlungsvermögen verfasste er lokalpolitische Glossen für die Tiroler Tageszeitung
(TT), in denen er oftmals die heimische
Prominenz sowie die StadtpolitikerInnen karikierte. So manch ein/e ProtagonistIn konnGR-Sitzung 22.03.2018
te sich in der Folge über einen persönlich
gewidmeten "Original-GESA" freuen.
18 Jahre lang verfasste Gerd Sallaberger
zudem die Humorseiten der Schülerzeitschrift "Jungösterreich". Als freier Mitarbeiter beim Österreichischen Rundfunk (ORF)
gestaltete er die Sendereihen "Tiroler wie
du und ich", "Mei" Verein" oder den mehrteiligen Hörfunkbeitrag "Ein Stück von Innsbruck". Seine Reportage "Das Vereinsporträt", eine 500-teilige Fotoserie in der TT
über Tiroler Vereine, erfreute sich bei der
Leserschaft äußerst großer Beliebtheit.
Viele Jahrzehnte lang war Gerd Sallaberger
überdies für die älteste Faschingszeitung
Österreichs, die "Höttinger Nudl", als Zeichner und Texter tätig. Daneben veröffentlichte er einige Bücher wie "Der Älpler ist kein
Yeti nicht!".
Als journalistischer Einzelkämpfer engagierte sich der Künstler hartnäckig für die Bedürfnisse und Wünsche der Innsbrucker
Bevölkerung. So war er durch seine Berichterstattung maßgeblich an der Begründung
des Innsbrucker Notarztsystems beteiligt.
Weiters kämpfte er für den Erhalt des Baggersees und die Errichtung des Stadtparks
Rapoldi auf einem Areal, das bereits zur
Verbauung freigegeben worden war. In seiner ungekünstelten Volksnähe setzte sich
Gerd Sallaberger auch erfolgreich für die
Erhaltung der "Pradler Ritterspiele" sowie
des Kulturgasthofs "Bierstindl" ein.
Für seine Verdienste um die Wahlheimat
Innsbruck und sein kulturelles Wirken wurde
ihm im Jahr 2009 das Ehrenzeichen für
Kunst und Kultur der Landeshauptstadt
Innsbruck verliehen.
Am 10.03.2018 ist Gerd "GESA" Sallaberger verstorben. Er hinterlässt seine Frau
Anni, zwei Kinder sowie drei Enkel- und
zwei Urenkelkinder.
Wir werden ihm stets ein ehrendes Andenken bewahren.