Gemeinderatsprotokolle seit 2002

Jahr: 2008

/ Ausgabe: 2008_02-Feber.pdf

- S.38

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September 2009 fertig sein. Es ist auch
nicht so leicht, die Interessen der Wirtschaft unter einen Hut zu bringen.
Wenn mit den Gastronomiebetreibern
Gespräche geführt wurden, dann haben
diese natürlich viel mehr Gastgartenflächen verlangt als sie es bisher hatten,
bzw. wie dies jetzt im Entwurf der Architekten vorgesehen ist.
Wenn es nach den Betreibern des
Christkindlmarktes gehen würde, dann
sollten mindestens fünfzig Christkindlmarktstände Platz haben. Spricht man mit
den Handelsgewerbebetreibern, dann sind
diese gegen die Gastgärten in einem zu
großen Ausmaß und jedenfalls gegen
Gastgärten in unmittelbarer Nähe vor ihren
Geschäftslokalen usw.
Es ist so, dass es für diese hohe Zahl an
Funktionalitäten, die in der MariaTheresien-Straße unterzubringen sind,
weil wir es so beschlossen haben, ebenso
viele Interessengruppen gibt. Es haben
Diskussionen mit den Tiroler Museumsbahnen usw. stattgefunden.
Alle Interessen unter einen Hut zu bringen,
heißt, da und dort gewisse Kompromisse
zu schließen und einen gewissen Interessenausgleich zu finden, da man alle
Wünsche der einzelnen Gruppen nicht in
ein Paket packen wird können. (Beifall)
StRin Mag.a Schwarzl: Ich möchte mich
zuerst für die Arbeit des Architektenteams,
der städtischen Fachdienststellen aber
auch bei den Kolleginnen der Koalition, die
in diesem Prozess mitgearbeitet haben auch wenn ich mit diesem Ergebnis nicht
sehr glücklich bin - bedanken. Wenn
politische Kollegen in einem Prozess sehr
intensiv integriert sind, kann ich nachvollziehen, dass ein sehr hoher Identifikationsgrad mit dem Prozess entstanden ist
und besteht bzw. dann natürlich auch
bestehen muss.
Wir waren in den Prozess selber nicht
eingebunden und können diesen natürlich
nicht beurteilen, sondern nur das Projektergebnis. Für uns waren die Beurteilungskriterien für dieses Projekt nicht, wie breit
die Fugen zwischen den Pflastersteinen
sind, ob sieben oder acht Schützen
nebeneinander durchmarschieren können
oder, ob es verwitterndes oder nicht
GR-Sitzung 28.2.2008

verwitterndes Messing ist, sondern für uns
waren zwei Beurteilungskriterien wichtig:
Das erste Beurteilungskriterium ist,
inwieweit es gelungen ist, das gesellschaftliche und wirtschaftliche miteinander
zu verbinden. Die Maria-Theresien-Straße
ist nicht nur das wirtschaftliche, sondern
auch das gesellschaftliche Herz der Stadt
und ist deshalb als Platz zu sehen.
Das zweite Beurteilungskriterium für uns
war, inwieweit es gelungen ist, zwischen
den verschiedenen Nutzungsanforderungen oder Funktionalitäten ein Gleichgewicht zu schaffen.
Unter diesen für mich zwei zentralen
Aspekten kommt unser Klub zur Auffassung, dass eine Chance vertan wurde.
Das möchte ich etwas ausführen. Ich habe
den Mitgliedern des Stadtsenates sowie
den Klubobleuten vor der Sitzung des
Stadtsenates eine schriftliche Stellungnahme zukommen lassen, die ich den
Mitgliedern des Gemeinderates jetzt in
anderen Worten bzw. etwas kürzer
hinsichtlich des "Platzdenkens" sagen
möchte.
Wenn man sich die Bilder, die wir heute
gesehen haben, noch einmal vor Augen
führt, dann ist diese starke lineare
Ausrichtung Nord-Süd mit einer sehr
starken Segregation zwischen Flaniermeile an den Schaufenstern, Fahrbahn, der
Platz in der Mitte, dann wieder Fahrbahn
und wieder Flaniermeile, sehr auffällig. Auf
diesem Platz, der sozusagen die Erholungszone sein soll, spielt sich vom
Fahrrad abstellen bis hin zum Kaffee
trinken, verweilen, kommunizieren,
Veranstaltungen, Gastgärten usw. alles
ab.
Aus der Maria-Theresien-Straße sind zwei
Maria-Theresien-Straßen und ein MariaTheresien-Platz in der Mitte geworden. So
stellt es sich für mich dar, um es etwas
bildlich zu formulieren. Bgm.-Stellv. Mag.
Dr. Platzgummer hat darauf hingewiesen,
dass es Beschlüsse des Gemeinderates
gibt. Ich habe auch Dinge gefunden, die
unsere Haltung unterstützen. Es hat zum
Beispiel die Jury in ihrer Entscheidungsbegründung die hohe funktionale Flexibilität zwischen Rand, Zentrum und Platz
hervorgehoben.