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Jahr: 2008

/ Ausgabe: 2008_02-Feber.pdf

- S.39

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Diese Flexibilität bzw. Durchlässigkeit ist
nicht mehr so gewährleistet, wie es sich
die Jury gewünscht hätte. Die Jury hat
damals empfohlen, die dichte Anordnung
der Stadtmöblierung (Poller, Bänke,
Fahrradabstellplätze usw.) zu überdenken.
Meiner Meinung nach ist diese dichte
Anordnung nicht entsprechend der
Jurywünsche überdacht worden. Durch
diese Trennung und das "Hineinbampfen"
in den mittleren Platz ist es eher zu mehr
Verdichtung des Mobiliars in der Mitte
gekommen. Für mich es so, als wäre dort
ein Gehsteig ohne Gehsteig - also
niveaugleich - eine Fahrbahn, ein Platz,
eine Fahrbahn, ein Gehsteig ohne
Gehsteig, und das finde ich schade.

man sagen, dass dieser Brunnen-Podestbereich im Süden sozusagen das Zentrum
zum in der Sonne liegen usw. ist, aber das
ist der Randbereich zum motorisierten
Individualverkehr (MIV) und Öffentlichen
Personennahverkehr (ÖPNV) - bald nur
mehr Öffentlicher Personennahverkehr
(ÖPNV) und wird oft als Abschluss der
Maria-Theresien-Straße bezeichnet. Ich
würde mir wünschen, dass die Diskussion
weitergeht und man sagt, dass es das Tor
zur Ausweitung der Fußgängerzone in den
Bereich der südlichen Maria-TheresienStraße ist. Als Nächstes wird man sagen,
dass es genug Fußgängerzonen gibt,
durch die auch öffentliche Verkehrsmittel
fahren.

Die Situation hinsichtlich der Fahrräder
haben wir heute schon in der Fragestunde
diskutiert. Die Praxis wird zeigen, ob das
eine gute Lösung ist. Ich befürchte, dass
das eher nicht der Fall sein wird.

Ich denke, dass in diesem Bereich, was
den Konsum anbelangt, das Interessengleichgewicht meiner Meinung nach nicht
gewahrt ist. Für mich hat das Gleichgewicht zwischen Aufmarsch, Faschingsumzug, Christkindlumzug usw. zugunsten der
Ansammlungsfunktion überhand
genommen. Ich verstehe jetzt schon,
warum man die Bänke so anordnet, dass
man nur nebeneinander und nicht
gegenüber sitzen kann, denn es soll nicht
so gemütlich sein, dass vielleicht jemand
ein mitgebrachtes "Bierchen" konsumiert.
(Beifall von Seiten der Innsbrucker
Grünen) Das finde ich schade, denn wenn
wir immer von Urbanität reden, gehört das
auch dazu, ob es uns passt oder nicht.

Das nächste betrifft das Gleichgewicht der
Nutzungsanforderungen oder der Funktionen: Hier gibt es für mich drei Bilder im
Kopf. Ein Bild ist, dass die Geschäftsleute
über die Gastgärten "gesiegt" haben.
Offensichtlich wollten die Geschäftsleute,
dass die Gastgärten nicht zu nah am
Geschäft bzw. bei den Auslagen situiert
werden. Gestern im Stadtsenat hat einer
der Architekten Folgendes gesagt, aber ob
er es auch so gemeint hat weiß ich nicht,
denn manchmal signalisiert die Sprache
sehr viel: "Der Konflikt Gastgärten Geschäfte ist ausschlaggebend für das
jetzige Projekt". Für mich heißt das, dass
die Geschäfte über die Gastgärteninteressen gesiegt haben.
Der konsumzwangfreie Raum ist dem
nicht konsumzwangfreien Raum unterlegen. Ich zitiere den Sachverständigenbeirat nach dem Stadtkern- und Ortsbildschutzgesetz (SOG) in seiner Stellungnahme zu diesem Projekt und ich denke,
dass dieser des "Kommasaufens"
unverdächtig ist:
"Das Verhältnis der konsumfreien
Sitzbereiche zu den Gastgärten sollte
überdacht bzw. zugunsten der konsumfreien Sitzbereiche verändert werden."
Ich denke, dass das schon ein bisschen
aus dem Lot geraten ist. Natürlich kann
GR-Sitzung 28.2.2008

Das Projekt vom Büro AllesWirdGut
Architektur ZT GmbH war ein sehr
ambioniertes, denn es ist nicht umsonst
als Siegerprojekt gekührt worden, aber ich
habe das Gefühl, dass es zwischen die
Mühlen geraten ist.
(Bgm.-Stellv. Dipl.-Ing.Sprenger:
Überhaupt nicht, denn Ihr fährt jetzt
drüber.)
Nein, wir fahren nicht drüber.
Beim aut. architektur und tirol hat es zu
Beginn eine Diskussion darüber gegeben,
ob man nicht vor der Wettbewerbsausschreibung Workshops zwischen der
Beamtenschaft, beginnend beim Straßenund Verkehrsrecht, Tiefbau bis zur
Stadtplanung und den potenziellen
kommerziellen und nicht komerziellen
Nutzerinnen bzw. Nutzern machen sollte,
damit nicht nachher, wenn der Wettbe-