Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2008
/ Ausgabe: 2008_02-Feber.pdf
- S.49
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Altstadt bzw. in Richtung Süden setzt. Wir
haben am Markt- und Burggraben auch
nie Bäume gehabt und ich glaube, dass
die Kugelahorne hervorragend dorthin
passen. Es hat sich diesbezüglich
niemand aufgeregt und ich glaube, dass
die Bevölkerung das goutiert.
Wenn man jetzt sagt, dass das noch nie
so war, könnte ich als Forstmann noch ein
bisschen weiter zurückgehen und sagen,
dass vor zweitausend Jahren in der MariaTheresien-Straße überhaupt noch Wald
war. Ich glaube, mit solchen Begründungen kann man auch nicht immer die
Zukunft gestalten und so einfach sollte
man die Dinge nicht sehen.
Das zweite Problem das ich in der Jury
und in der Projektsteuerungsgruppe
angesprochen habe, war die Konfliktsituation zwischen den Radfahrern und
Fußgängern in diesen beiden Verkehrsschneisen, insbesondere auch die
Bedienung der Gastgärten. Wenn die
Radfahrer mit einer gewissen Geschwindigkeit durch die Maria-Theresien-Straße so ist es in der Altstadt auch - fahren, kann
es durchaus zu Konfliktsituationen
kommen.
Hier sehe ich schon Probleme, aber ich
kann auch nachvollziehen, dass man
versucht hat, die Gastgärten nicht so nahe
bei den Häusern zu positionieren, wie es
derzeit der Fall ist, sondern sie weiter in
die Straßenmitte zu geben, um auf diese
Weise den Platzcharakter der Straße zu
betonen und die Straßenmitte zu beleben.
Weiters nehme ich an, dass die Handelsbetriebe auch den Wunsch geäußert
haben, die Gastgärten etwas abzurücken,
damit sich die Leute nicht stauen. Beim
Restaurant Wienerwald war es oft so,
dass die Leute bei den Schaufenstern
nicht mehr verweilen konnten. Das ist,
glaube ich, durchaus nachvollziehbar.
Hier kann es schon Konfliktsituationen
geben, aber ich denke mir, dass man mit
dem Vorbehalt zustimmen kann, wenn es
Schwierigkeiten geben sollte, könnte man
unter Umständen ein paar Schritte oder
ein paar Meter näher an die Häuser
rücken.
Es wurde auch die Größe der Pflasterung
angesprochen. Früher war es ein geschotGR-Sitzung 28.2.2008
terter Platz. Historisch ist es so, dass es in
den alten Städten eher ein kleinteiliges
Pflaster gegeben hat. Im Stadtsenat hat
einmal jemand gesagt, dass es im
ländlichen Bereich nur Schotterstraßen
und kein Pflaster gegeben hat. Also ein
Pflaster ist klassisch urban. Das ist eine
Geschmackssache, denn auch ich hätte
mir ein größeres Pflaster vorgestellt.
Das ist eben ein Kompromiss zwischen
Gestaltung und den statischen Anforderungen. Wenn in der Maria-TheresienStraße LKW"s fahren, muss das Pflaster
eine gewisse Stabilität haben, da sonst
diese Platten zerbrechen würden. Ich
glaube, dass man damit durchaus leben
kann.
Insgesamt entspricht das vorliegende
Projekt durchaus den vielfältigen Funktionen. Es ist unzulässig und einfach falsch,
wenn man jetzt den Architekten vorwirft,
dass sie alles Mögliche an Möblierung
hineingegeben haben, das wir in der
Ausschreibung eigentlich gefordert haben.
Ich glaube, die Architekten haben versucht, diesen Forderungen Rechnung zu
tragen. Es braucht in einem Straßenraum
eine gewisse Ordnung, um die Vielfalt der
Funktionen unterzubringen und die
Fußgänger- sowie die sonstigen Verkehrsströme, wie Radfahrer usw., zu
ordnen.
Dieses Projekt ist sehr gelungen und ich
bin überzeugt, dass dieser gesamte Raum
sicherlich entsprechend möbliert sein wird.
Niemand will in einem kahlen Raum
sitzen, denn alle fühlen sich in einer
möblierten Wohnung wohler. Ich glaube,
dass diese Möblierung in der MariaTheresien-Straße sehr ansprechend und
gefällig sein wird.
Ich bin überzeugt, dass sich die Bürgerinnen bzw. Bürger künftig in dieser Straße
sehr wohl fühlen werden. In Geschmacksfragen wird es immer unterschiedliche
Auffassungen geben, aber insgesamt
sehe ich das durchaus als akzeptables
und gelungenes Projekt. (Beifall)
Bgm.-Stellv. Dipl.-Ing. Sprenger übernimmt den Vorsitz von Bgm.-Stellv. Mag.
Dr. Platzgummer.