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Jahr: 2008

/ Ausgabe: 2008_02-Feber.pdf

- S.87

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- 148 -

Ich nenne das ganz massive politische
Gleichgewichtsstörungen. (Beifall von
Seiten der Innsbrucker Grünen)
GR Eberharter: Ich bin der Meinung, dass
die 1st Winter Youth Olympic Games 2012
eine einmalige Chance sind. Es ist heute
angesprochen worden, dass die Vermarktung und die Frage im Raum steht, wie
medial das aufbereitet und wer sich das
anschauen wird.
Die ganze mediale Welt ist auf der Suche
nach neuen Shows und neuen Spielen.
Wenn wir an der Erarbeitung eines neuen
Spieles, das weltweit beteilt wird, aktiv
mitarbeiten können, dann müssten wir
blöd sein, wenn wir uns diese Chance
entgehen lassen.
In diesem Sinne möchte ich den Vorrednern, die für diese Bewerbung sind, volle
Unterstützung geben und bedanke mich
dafür.
StRin Mag.a Schwarzl: Ich möchte, so wie
GR Gruber, ein paar Blitzlichter zurücklassen. Ich finde, dass er in manchem Recht
hat. Niemandes Weltbild und niemandes
Ableitungen daraus sind widerspruchsfrei;
meine nicht und auch Deine nicht. Ich
denke mir, es ist die Qualität eines
demokratischen Gremiums und eines
demokratischen Diskurses, seine Überlegungen, die andere Bürgerinnen bzw.
Bürger im Stillen haben, öffentlich zu
erörtern. Dass hier manchmal Widersprüchliches dabei ist, finde ich sogar
wichtig.
Der Vergleich von GR Gruber hinsichtlich
der baettlegroup for art "hatscht" ein
wenig. Ich würde sagen, dass Du diese
Spiele mit den drei Tenören im BergiselStadion vergleichen kannst, wo ich nie und
nimmer dafür öffentliches Geld gegeben
hätte, da sich diese selbst tragen müssen.
Die baettlegroup for art ist eine Vernetzung vor Ort mit einer nachhaltigen
dauerhaften Entwicklung für die Stadt
Innsbruck. Solche Spiele sind meiner
Meinung nach immer nur Einmalevents.
Nun komme ich, Bgm.-Stellv. Mag.
Dr. Platzgummer, zu der mir vorgeworfenen Leistungs- und Niveaulosigkeit.
(Bgm.-Stellv. Mag. Dr. Platzgummer: Ich
habe Leistungsniveau gemeint.)
GR-Sitzung 28.2.2008

So angerührt bin ich auch wieder nicht. Ich
war auch Leistungssportlerin in einer
Mannschaftssportart, nämlich im Volleyball, wobei man das auch wieder unterscheiden muss. Leistungssport in Mannschaftssportarten ist mitunter ganz etwas
anderes als die Individualsportarten, weil
es ganz andere soziale Verhaltensweisen
generiert.
Ich war auch Sportlehrerin und habe diese
ganze Ausbildung mit allen Sportarten zu
einer Zeit genossen, wo man als SportlehrerIn darauf hingetrimmt wurde, selber
möglichst gut zu sein. Ich bin bei der
ersten Aufnahmsprüfung durchgefallen,
weil ich das Rad links mit gestreckten
Beinen nicht konnte und die Felge vorlings
am Reck war auch nicht meine Spezialität.
Deshalb konnte ich mit meinen praktischen Übungen im Studium erst ein
Semester später beginnen, weil ich
mittlerweile das Rad links auch beherrschte.
Ich habe mir immer gedacht, ob ich eine
gute Sportlehrerin werde oder nicht und ob
ich 3,50 m oder 4,20 m weit springe, ist
völlig egal, denn meine Aufgabe ist es,
den Kindern, Freude an der Bewegung zu
vermitteln. Das beginnt bei den gesundheitlichen Gründen und geht bis zu den
sozialen Gründen. Es gibt nichts Schlimmeres als Menschen, die nicht einmal
ihren eigenen Körper spüren. Davon gibt
es immer mehr, die deshalb auch ganz
massive Bewegungsschwierigkeiten und
Lernschwierigkeiten haben, ohne in
irgendeiner Form krank zu sein. Das hat
einfach ganz bestimmte Ursachen.
Ich bin dann dahinter gekommen, dass
man sehr viel Leistung im Sport erbringen
kann, auch wenn man ganz unsportlich ist.
Ich habe Kinder unterrichtet, denen man
das Bewegungsgefühl erst vermitteln und
Spielregeln anpassen musste, damit nicht
immer jene Mannschaft, wo diese dabei
waren, verlieren und sie damit immer die
"Outlers" werden. Diese Kinder haben mit
ihrem Bemühen oft wesentlich mehr
Leistung erbracht als solche Kinder, die
nach dem Turnen in den Verein gegangen
sind und gesagt haben, dass sie nicht
mehr die Geräte wegräumen können, da
sie zum Training müssen.