Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2009
/ Ausgabe: 2009_05-Mai.pdf
- S.24
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GRin Eberl: Ich habe im Kulturausschuss
dagegen gestimmt, möchte aber noch
einmal betonen, dass ich nicht gegen das
Sonderbudget in der Höhe von
€ 170.000,--, sondern gegen die Verwendung von € 130.000,-- für ein Fest bin.
Das Einreichen von Projekten wurde
meines Erachtens von der Stadt Innsbruck
nicht bzw. zu wenig beworben. Das
"Gedenkjahr 1809 bis 2009" wäre für die
Stadt Innsbruck für Nachdenkprozesse
eine gute Gelegenheit gewesen: Kritische
Auseinandersetzung mit den Begriffen
Freiheitskampf, Heimat, Frieden oder
Identität. Mit dem Sonderbudget in der
Höhe von € 170.000,-- sollte man nachhaltig umgehen.
GR Mag. Kogler: Ich denke doch, dass es
im Zuge des Landesfeiertages sehr
wichtig ist ein adäquates Fest zu veranstalten. Die Innsbrucker Stadtmarketing
GesmbH (IMG) hat immer das Stadtfest
ausgerichtet und hier wurde der Betrag
auch immer zwischen € 40.000,-- und
€ 60.000,-- budgetiert. Es ist sehr gut,
wenn man die Synergien nutzt und das
Stadtfest mit dem "Gedenkjahr 1809 bis
2009" kombiniert.
Gestern hat eine entsprechende Aufsichtsratssitzung der Innsbrucker Stadtmarketing GesmbH (IMG) stattgefunden, wo
dieses Thema kritisch durchleuchtet
wurde. Wir schauen uns das hinsichtlich
der Kosten noch einmal genau an. Es
wurde gestern beschlossen, einen Antrag
an das Land Tirol zu stellen, damit von
dieser Seite noch ein Teil der Kosten
abgedeckt wird.
Ich denke, dass die Innsbrucker Stadtmarketing GesmbH (IMG) von der Organisation her aufgestellt ist, das Fest im Prinzip
auszurichten. Es wird in der Innenstadt
drei Tage lang ein Programm geboten und
ich denke, dass das Stadtfest im Zuge des
Festumzuges eine würdige Sache ist.
Wir sind und bleiben die Landeshauptstadt
von Tirol und daher bitte ich auch um
Zustimmung in dieser Sache. Ich kann nur
garantieren, dass wir in der Innsbrucker
Stadtmarketing GesmbH (IMG) diese
Veranstaltung sehr Kosten sparend
umsetzen werden.
GR-Sitzung 14.5.2009
GR Grünbacher: Es wird unsererseits zu
diesem Punkt aus nachvollziehbaren
Gründen ein differenziertes Stimmverhalten an den Tag gelegt. GRin Eberl hat
erklärt, warum sie gegen diese Sondersubvention ist. Ich stimme hier aus
mehreren Gründen vollen Herzens zu.
Wir würden dieser Sondersubvention auch
zustimmen, wenn sie gar nichts mit dem
"Gedenkjahr 1809 bis 2009" zu tun hätte.
Wir können ja nicht aufgrund der wirtschaftlich schwierigen Zeit sagen, dass wir
nichts mehr unternehmen und alles
hochklappen. Eine solche Diskussion ist
sehr gefährlich.
Wenn man jetzt mit einer Diskussion über
die Wirtschaft beginnt, dann müsste man
fragen, ob wir noch Geld für den Sport, die
Kultur und für Soziales brauchen, was ich
nur bejahen kann. Sagen wir in diesen
Bereichen, dass wir uns das nicht leisten
können, dann haben wir als politische
Instanz versagt und müssen einen
Sparverein gründen. Das ist nicht die
Aufgabe der kommunalen Politik.
Wir stehen zu unseren Budgetbeschlüssen und zu diesem Fest. Es ist schon klar,
dass es nicht mein Fest ist, aber sollten
wir nur deshalb, weil meine Befindlichkeit
eine andere ist, für die ganze Bevölkerung
das Fest nicht durchführen? Selbstverständlich veranstalten wir dieses Fest. Es
sind daraus wirtschaftliche Einnahmen zu
lukrieren, welche die Wertschöpfung der
Stadt Innsbruck steigern sowie Gäste
bringt und über die Umwegrentabilität
sicherlich das Gleiche, wenn nicht mehr,
wieder hereinbringt.
GRin Altmann: Gerade in Zeiten wie
diesen ist es schon wichtig, dass man
etwas macht. Man darf nicht vergessen,
dass diese Zweihundertjahrfeier einmal,
nämlich im Herbst 2009, stattfindet und wir
diese auch dementsprechend edel feiern
werden. Nicht zu vergessen ist, wie viele
Leute zu dieser Feier kommen werden.
Wir sind die Landeshauptstadt von Tirol
und haben uns zu präsentieren. Das
übliche Stadtfest ist in diese Festivität
integriert und wir möchten "edel bzw.
nobel" erscheinen. Die Stadt Innsbruck hat
wieder einmal die Möglichkeit, sich schön
zu präsentieren. Ich nehme an, dass sehr
viele Leute in die Stadt Innsbruck kommen