Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2008
/ Ausgabe: 2008_06-Juni.pdf
- S.25
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Youth Olympic Games 2012 bewerben
und auf den Weg machen, etwas zu
ändern.
Das ist der Unterschied zwischen meiner
Sichtweise und der Sichtweise der
Innsbrucker Grünen. GR Hof hat die Stadt
Innsbruck mit Singapur verglichen. Wir
hatten die Winteruniversiade Innsbruck/Seefeld 2005, wo 2.500 TeilnehmerInnen waren. Bei der Jugendolympiade werden es zirka 1.000 TeilnehmerInnen
und 500 Begleitpersonen sein. Bei der
Winteruniversiade Innsbruck/Seefeld 2005
hat das Budgetvolumen € 8 Mio betragen.
Sie können sich hier in etwa orientieren
und daher muss man das nicht mit
Singapur oder einer Sommerolympiade
vergleichen.
Es wurde gesagt, dass wir immer nur
Infrastruktur für den Sport bauen. Ich habe
es im Moment nicht leicht, denn in dieser
Euphorie, in der Österreich mit dem
Fußball zum Teil liegt, fällt mir die
Entscheidung, die wir im Gemeinderat mit
dem Rückbau des Sport- und Freizeitparks "Tivoli-Neu" immer klar vertreten
haben, nicht leicht. Der damalige österreichische Fußball-Präsident Beppo Mauhart
betreibt in ganz Österreich Lobbying, dass
das Fußballstadion nicht zurückgebaut
werden soll.
Ich halte viel aus und stehe felsenfest
dazu, weil ich weiß, dass das die Meinung
des Gemeinderates ist. Jedes Mal, wenn
ich diese Leute treffe, sage ich ihnen, dass
wir ein solches Fußballstadion nicht
brauchen. Ich habe schon den Namen
"Iceman" erhalten, weil ich ihnen in dieser
Frage immer nur die kalte Schulter zeige.
Wir brauchen kein solches Fußballstadion,
das städtebaulich, hinsichtlich der
Verhältnisse und Betriebskosten nicht
passt und deshalb wird es zurückgebaut.
Das ist ein lebendes Beispiel dafür, dass
wir nicht blindlings in irgendwelche
Infrastrukturen hineinlaufen, die wir
letztendlich nicht bespielen können. Wir
haben ein durchaus vernünftiges Ausmaß
in einem Stadtfeld, das wir ordentlich und
aufgrund unserer Stärken gut bespielen
können und auch in Zukunft gut bespielen
wollen. Wir haben nicht über unsere
Verhältnisse hinaus gewirtschaftet.
Natürlich müssen wir insgesamt gut
GR-Sitzung 24.6.2008
wirtschaften, damit wir solche Ereignisse
letztendlich an Land ziehen.
Mit den Special Olympics Österreich
(S.O.Ö.), dem Air & Style, der EishockeyB-Weltmeisterschaft und der FußballEuropameisterschaft 2008 (EURO) - ich
klopfe auf Holz, dass die letzten Tage
noch so gut verlaufen wie bis jetzt - hat
man nicht nur in Europa, sondern weit
über Europa hinaus, wieder Ansehen und
Achtung in Innsbruck gesehen. Es wurde
festgestellt, dass das, was sich in
Innsbruck abspielt und sich in der Stadt
Innsbruck darstellt, hervorragend ist. Ich
glaube, das heißt sehr viel. (Beifall)
GRin Dr.in Waibel: Mein subjektives
Empfinden ist primär subjektiv. Ich finde
es sehr gewagt, wenn Mitglieder des
Gemeinderates sagen, dass sie primär
gegen eine Veranstaltung sind, aber weil
sie sich dann einbringen, wird alles gut.
Das sind eigentlich Rückschaufehler.
Prinzipiell ist es so, dass jeder, der eine
Entscheidung trifft, ein Risiko auf sich
nimmt, da man im Wissen immer Defizite
hat. Das bringt für jede Entscheidung
Risiken mit sich. Hinterher vermehrt über
Informationen zu sagen, aber wir haben
gesagt, das sind in der Psychologie
Rückschaufehler.
Es wurde die Frage gestellt, was diese
Jugendolympiade der Jugend bringt. Wir
diskutieren im Gemeinderat über Integration und multikulturelle Veranstaltungen.
Multikulti ist an und für sich sehr gefragt,
aber wenn international Jugendliche aus
unterschiedlichsten Regionen und
unterschiedlichsten kulturellen Hintergründen mit Jugendlichen, die hier als Volentiers tätig sind, zusammenkommen, zu
sagen, dass es keinen Nutzen gibt, so
finde ich es schon sehr eigenartig. (Beifall)
GR Gruber: Ich möchte eine kurze
Anmerkung machen, weil ich nicht der
Wahlkampfrhetorik nachhänge, welche die
Grünen auch nach dem 8.6.2008 nachvollziehen. Das Argument, dass den
jungen Leuten eine Spitzensportveranstaltung etwas bringt, haben die Innsbrucker
Grünen bestens bewiesen. Die Innsbrucker Grünen fördern den FC Wacker
Innsbruck und das ist Spitzensport, der
natürlich eine positive Auswirkung auf den
Breitensport hat.