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Jahr: 2009

/ Ausgabe: 2009_11-Dezember.pdf

- S.84

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- 812 -

Gedanken machen. Auch beim Buffet gibt
es gegenüber der AltbürgerInnenfeier
einen qualitativ großen Unterschied.
Vielleicht kann man sich im Ausschuss für
Bildung, Gesellschaft, Kinder- und
Jugendbetreuung, generell darüber
Gedanken machen, welches Fest die
Stadt Innsbruck für die jungen BürgerInnen dieser Stadt veranstaltet.
GR Mag. Fritz: Ich gebe StR Kaufmann
Recht, dass ein Auto verantwortlich lenken
zu können und mit einem Computer
umzugehen heutzutage eine Kulturtechnik
ist. Wir verlosen aber auch keine Computer-Führerscheine und es gibt einige
andere Fertigkeiten, die man auch noch
lernen soll und die wir auch nicht verlosen.
Hier geht es um einen symbolischen
Zusammenhang, den StR Kaufmann auch
angesprochen hat. Der Führerschein und
ein Auto lenken ist sozusagen ein
wesentlicher Teil vom "Erwachsenwerden"
…,
(Bgm.in Zach: Das gehört zur Allgemeinbildung.)
aber dieser Antrag zielt genau auf die
Entkoppelung dieser symbolischen
Verbindung. Zum Erwachsenwerden
gehört sehr viel mehr als nur ein Führerschein.
Ich erinnere an die Werbung, welche die
Innsbrucker Verkehrsbetriebe und
Stubaitalbahn GesmbH (IVB) für den
"Nightliner" gemacht hat. Das ist immer in
jene Richtung gegangen, dass die Leute,
auch wenn sie 18 Jahre alt sind, nicht
sofort vom Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) auf das eigene Auto
umsteigen müssen, weil der "Nightliner"
auch etwas Lustiges, Tolles und Cooles
ist. Das war ein Mobilitätsangebot,
welches genau von dem ablenken wollte,
dass jemand mit 18 Jahren ein vollwertiger
Mensch ist, weil er selbst mit dem Auto
fahren kann.
Ich habe drei erwachsene Kinder. Eine
davon besitzt den Führerschein, obwohl
ich den anderen zwei zur Matura auch den
Führerschein bezahlt hätte. Sie haben
mich gefragt, wofür sie den Führerschein
brauchen. Siehe da, jetzt sind meine
Kinder zwischen 25 und 29 Jahren,
machen eine gescheite Ausbildung und
GR-Sitzung 10.12.2009

schaffen es doch glatt, ihre Diplome auf
der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck zu machen, ohne wie ein "Blöder"
mit dem Auto hinzufahren, weil es mit dem
Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV)
auch möglich ist.
(Bgm.in Zach: Das heißt aber nicht, wenn
man einen Führerschein besitzt, dass man
blöd ist.)
(Bgm.-Stellv. Dipl.-Ing. Sprenger: GR
Mag. Fritz hat das jetzt etwas ideologisiert.)
Wären meine Kinder anständig rebellisch,
hätten sie mir zu fleiß den Führerschein
gemacht. Dafür rauchen sie nicht, zum
Unterschied zu mir.
Der Antrag zielt darauf ab, diese symbolische Verbindung vom Erwachsensein und
Auto fahren zu durchbrechen und den
Leuten, die 18 Jahre alt geworden und
wahlberechtigt sind, etwas Gescheites zu
schenken, aber das muss nicht unbedingt
der Führerschein sein.
GR Kritzinger: Ich habe immerhin einige
Kinder sowie acht Enkelkinder und weiß
schon, wovon ich rede. Aus meiner
Erfahrung weiß ich, dass neben dem
Gefühl des Erwachsenenseins ein
Führerschein noch etwas anderes
bedeutet, nämlich die Motivation zu
arbeiten, um sich etwas anderes kaufen
zu können.
Früher wollten sich die Kinder ein Fahrrad
kaufen und dafür haben sie in den
Sommerferien gearbeitet. Der Führerschein war ebenso ein sehr wirkungsvolles
Mittel der Motivation. Deshalb finde ich
den Gedanken, bei der JungerbürgerInnenfeier einen Führerschein zu verlosen,
ganz fantastisch.
GR Mag. Krackl: Ich war heuer bei der
JungbürgerInnenfeier und hatte schon den
Eindruck, dass diese Feier den Jugendlichen gefallen hat. Aus den Erzählungen
von früher habe ich den Eindruck, dass die
JungbürgerInnenfeier eine sehr gute
Veranstaltung ist. Ich frage mich deshalb,
warum man immer alles verändern muss,
was gut funktioniert. Das verstehe ich
nicht. (Beifall)
Die JungbürgerInnenfeier hat wirklich auf
mich einen sehr guten Eindruck gemacht.