Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2009
/ Ausgabe: 2009_12-Dezember-Budget-Teil2.pdf
- S.48
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der soziale Friede ist nachhaltig
gestört.
Ich darf mit Stolz sagen, dass wir in
Innsbruck beim Thema Bildung auf einem
guten Weg sind.
Die meisten unserer Kindergärten haben
bereits ein ganztägiges Angebot.
Was uns in diesem Bereich noch fehlt, ist
eine Verbesserung bei der ganzjährigen
Öffnungszeit, denn wir sollten es schaffen,
dass in jedem Kindergarten eine ganzjährige Öffnungszeit gegeben ist.
Für mich ist wichtig das Thema Bildung
bereits im Kindergarten - eigentlich gehört
es schon in die Krabbelstube - anzusprechen, weil Bildung viel früher beginnt als in
der Volksschule, nämlich bereits im
Kleinkindalter.
Bei den Volks- und Hauptschulen haben
wir ein gutes Angebot an Tagesheimschulen. Die überwiegende Zahl der Hauptschulen wird bereits als Neue Mittelschule
geführt.
Wir bekommen bald ein 5. Gymnasium,
das sowohl von seinem pädagogischen
Konzept als auch von der räumlichen
Ausstattung her den modernen Anforderungen hinsichtlich Lehre und Lernen in
der Pädagogik Rechnung tragen wird.
Mit der Leopold-Franzens-Universität
Innsbruck, der Medizinischen Universität
Innsbruck und den zahlreichen Fachhochschul-Lehrgängen, bieten wir eine große
Auswahl für studierende Menschen. Das
heißt, Innsbruck kann mit Fug und Recht
sagen, dass wir eine Bildungsstadt sind
und weiter in diesen Bereich investieren
sollten. Dafür werde ich kämpfen, solange
ich in der Politik tätig bin.
Diese Situation ist ein Prozess der
Entwicklung der vergangenen Jahre, aber
das heißt noch nicht, dass wir uns satt und
zufrieden zurücklehnen dürfen. Denn wie
gesagt, auf allen Ebenen sind die Anstrengungen zu verdoppeln und zu
verdreifachen, und zwar auch im Bereich
der Kindergärten und Pflichtschulen.
Den Ausbau der ganzjährigen Angebote in
den Kindergärten habe ich schon erwähnt.
Jeder Kindergarten soll ein ganztägig und
ganzjährig geführtes Angebot haben, und
zwar wenn schon gratis, dann wirklich
gratis!
Kinder mit Migrationshintergrund aber
auch Kinder mit schlechten Sprachkenntnissen ohne Migrationshintergrund, sind
spätestens ab dem Kindergarten entsprechend zu fördern, und zwar sowohl in ihrer
Muttersprache als auch in Deutsch. Denn
wir wissen aus einschlägigen Untersuchungen, dass Kinder der zweiten
MigrantInnengeneration, die in Österreich
geboren sind, schlechter lesen können als
Kinder, die im Ausland geboren sind.
Das heißt, dort wurden sie in ihrer
Muttersprache geschult und das ist die
bessere Voraussetzung das Lesen zu
beherrschen, als wenn sie nicht in ihrer
Muttersprache entsprechend geschult
werden. Daraus erkennt man die Notwendigkeit, dass auf die Muttersprache
Rücksicht genommen werden muss.
Die ganztägig geführten öffentlichen
Schulen sind auszubauen. Es ist eine
bestmögliche Förderung sowohl im
schulischen Angebot als auch in der
Freizeitgestaltung mit Kunst, Bewegung,
Sport zu sichern. Wir müssen soweit
kommen, dass jedes Kind, das einen
Tagesbetreuungsplatz braucht, auch einen
mit dieser entsprechenden Förderung
bekommen soll.
Es gibt eine erschreckende Zahl, nämlich
dass in Österreich € 160 Mio von Eltern für
Nachhilfeunterricht ausgegeben werden.
Das muss aufhören, denn dieser Betrag ist
eindeutig zu viel.
Ich möchte auf die restlichen in Innsbruck
noch nicht als neue geführten Hauptschulen zu sprechen kommen: Es ist schon
eine Verdrehung der Fakten, wenn die
Bildungsministerin dafür sorgen muss,
dass jetzt auch in Innsbruck die restlichen
drei Hauptschulen eine Neue Mittelschule
sein können.
Gestern hat es eine Initiative der SPÖ auf
Bundesebene gegeben, diese 10 %Klausel, an der es scheitert, auf 20 %
anzuheben. Das wurde von der ÖVP
abgelehnt. Es ist ja nicht nur ein Name,
sondern es geht darum, dass es mehr
LehrerInnen und mehr Stunden sind, und
das kostet mehr Geld. Das heißt, dass der
GR-(Budget-)Sitzung 11.12.2009 (Fortsetzung der am 10.12.2009 vertagten Sitzung)