Gemeinderatsprotokolle seit 2002

Jahr: 2004

/ Ausgabe: 2004_04-April.pdf

- S.84

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- 496 -

praktisch ein aufgeständertes Haus, das im ersten Stock erst beginnt - in
dieser kleinräumigen Baustruktur, mit einer bis ins Mittelalter zurückgehenden Parzellenstruktur und auch mit Häusern, die teilweise bis in das
Mittelalter zurückgehen, nun wirklich die Faust aufs Auge.
Im Jahr 1994 waren wir bereits knapp vor dem Abbruch dieses
Hauses. Die Abbruchbewilligung wurde dann unter der Auflage erteilt,
dass vor Abbruch dieses Hauses ein neues Bauprojekt vorliegt. Nachdem
man davon jahrelang nichts mehr gehört hat und das Haus friedlich weiter
vergammelt ist, liegt jetzt eine so genannte neue Bebauungsstudie vor. Jetzt
soll der Gemeinderat nichts eiliger zu tun haben, als sofort einen Bebauungsplan, der noch dazu eine höhere Kubatur, nämlich nicht wie bisher drei
Geschosse, sondern vier Geschosse vorsieht, zu beschließen. Damit kommt
mit Sicherheit genau das, was der "Hinterlieger" und nicht einmal der
Hauseigentümer im eigensten Interesse haben will, nämlich eine Garageneinfahrt im Parterre für das dahinter entstehende Projekt mit der Lenkung
aller Verkehrsströme durch die enge Sankt-Nikolaus-Gasse; und das im
ältesten Stadtteil der Stadt Innsbruck.
Das ist baugeschichtlich und stadtplanerisch ein Aberwitz und
gegenüber dem Stadtteil St. Nikolaus eine schlichte Frechheit. Hier wird
mit Sicherheit nicht nur der Sachverständigenbeirat nach dem Stadtkernund Ortsbildschutzgesetz (SOG) einen Protest erheben, sondern es wird
auch im Stadtteil St. Nikolaus über dieses Abbruch- und Neubauprojekt
Aufregung geben. Ich halte es aus verkehrsplanerischen und stadtgestalterischen Erwägungen für einen groben Unfug, dieses Haus abzureißen und
durch einen viergeschossigen Neubau ersetzen zu wollen.
Deshalb lehnen wir, so wie im Bau- und Projekt-Ausschuss,
diesen zweiten Teil des Bebauungsplanes ab. Zur Sicherheit beantrage ich
über die zwei Teile eine getrennte Abstimmung, weil diese - wie aus dem
Plan unschwer ersichtlich - auch räumlich sauber voneinander getrennt sind
und in zwei Abstimmungen erledigt werden können.
GR Mag. Kogler: Es wird nicht nur im Stadtteil St. Nikolaus
einen Protest geben, sondern auch von Seiten der Freien Liste. Wie die
Mitglieder des Gemeinderates wissen, haben wir bereits vor mehr als zwei
Jahren einen Antrag für die Unterschutzstellung dieser alten Bausubstanz

GR-Sitzung 29.4.2004