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Jahr: 2011

/ Ausgabe: 01-Jaenner-Sonder.pdf

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-4-

Die dritte Konstante in Hilde Zachs Leben,
die Kultur, war ihr stets ein besonderes
Herzensanliegen. War doch die Kultur
eine Neigung, die ihr quasi in die Wiege
gelegt wurde. Die mütterliche Familie
Ebenbichler galt als sehr musikalisch und
dem Theater verbunden.
Schon als Stadträtin, später als Vizebürgermeisterin und dann auch als Bürgermeisterin, zeichnete sie persönlich fünfzehn Jahre leidenschaftlich in Innsbruck
für das Kulturressort verantwortlich.
Für uns alle bleibt ein für eine Landeshauptstadt außergewöhnlich hohes Niveau
des kulturellen Angebotes: Von der musikalischen Ausbildung unserer Jugend in
der Musikschule Innsbruck über Konzerte
und Theater, bis hin zu den international
anerkannten Innsbrucker Festwochen der
Alten Musik.
Unter ihrer politischen Ägide - hier kommt
wieder die Konstante der Wirtschaft und
Politik durch - fällt auch die organisatorische Zusammenführung des Tiroler
Symphonieorchesters Innsbruck und des
Tiroler Landestheaters in die Tiroler
Landestheater und Orchester GmbH.
Weitere Leistungen auf kultureller Ebene
waren beispielsweise der Neubau des
Stadtmuseums und die Übernahme des
Museums Goldenes Dachl, der Umbau
des Treibhauses, die Probebühne im
Tiroler Landestheater, die Literaturaktion
"Innsbruck liest" und die Kunst- und
Kulturinnovationsförderung "stadt_potenziale".
Wirtschaft mit Weitblick, Kultur als
Herzensangelegenheit und Politik aus
Leidenschaft:
Hilde Zach zeichnete sich in allen Bereichen, in denen sie tätig wurde, durch
herausragende Leistungen aus. Das
brachte ihr großen Respekt ein, weit über
alle Parteigrenzen hinweg.
Altbürgermeisterin Hilde Zach war auch
aktiv und engagiert auf europäischer
Ebene tätig. Europa sah sie stets als
Chance und großes Friedensprojekt,
hinterfragte die europäische Politik aber
immer kritisch.
Neben ihrer Funktion als Bürgermeisterin
war sie Vertreterin des Österreichischen
Sonder-GR-Sitzung 19.1.2011

Städtebundes im Kongress der Gemeinden und Regionen des Europarates. Vier
Jahre lang war sie als Vorsitzende des
ständigen Ausschusses für Kultur und
Erziehung, zuständig für Medien, Jugend,
Sport und Kommunikation des Kongresses
der Gemeinden und Regionen des Europarates tätig. Zuletzt war sie Vizepräsidentin des Kongresses der Gemeinden und
Regionen des Europarates.
Es war ihr Verdienst, dass der 23. Europäische Gemeindetag im Jahr 2006 mit
über tausend aktiven KommunalpolitikerInnen in Innsbruck stattgefunden hat. Am
22.2.2010 wurde Bürgermeisterin Hilde
Zach in Barcelona mit der hohen europäischen Auszeichnung "Bürgermeister die
Geschichte geschrieben haben" geehrt.
"Bürgermeister die Geschichte geschrieben haben" ist ein Attribut, das für Hilde
Zach bezeichnend ist. Sie geht nicht nur
als erste Frau an der Spitze einer österreichischen Landeshauptstadt in die Geschichtsbücher ein, sondern hat in ihrem
15-jährigen Einsatz in der Stadtpolitik und
ihrem achtjährigen Wirken als Bürgermeisterin, eine ganz bedeutende Ära für Innsbruck geprägt.
Gott schenkte ihr ausreichend Zeit, sodass
sie noch erleben durfte, wie positiv ihre
großen Gestaltungsprojekte, die Hungerburgbahn-Neu, die Maria-TheresienStraße und das Kaufhaus Tyrol von der
Bevölkerung und den Gästen angenommen wurden.
Bürgermeisterin Hilde Zach war ein
wesentlicher Motor, Innsbruck ein
modernes Gesicht und ein weltoffenes
Lebensgefühl zu geben.
Hilde Zach war eine tatkräftige Frau.
Vorausschauend und zukunftsorientiert
und stets auch mutig lenkte sie die Geschicke der Stadt. Beherzt packte sie auch
umstrittene Agenden an: So war auch die
Aufstellung des Kreuzes von Rudi Wach
auf der Innbrücke ganz typisch für ihr
Handeln. Auch den Spatenstich für die
neue Hungerburgbahn zog sie vier Monate
vor der damaligen Gemeinderatswahl
durch.
Sie scheute die Konfrontation nicht,
schenkte Einwänden und kritischen
Stimmen jedoch immer ein offenes Ohr.