Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2008
/ Ausgabe: 2008_10-November.pdf
- S.15
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innovativ planen können, weil schon sehr
viele verbaut sind.
Mit dieser Formulierung könnten wir
einerseits den Zeitfaktor gut in den Griff
bekommen, wenn das Projekt im Jahr
2012 fertig sein soll und andererseits den
Umgang des konzentrierten Kleinwohnungswohnens in dieser Form der
Auslobung gleich mitnehmen. Daher
haben wir uns gedacht, das als Zusatzantrag und nicht als Abänderungseintrag
einzubringen.
Wir werden dem Hauptantrag zustimmen,
bitten aber darum, sich mit dem Begehren
des Zusatzantrages wohlwollend auseinanderzusetzen. (Beifall von Seiten der
Innsbrucker Grünen)
StRin Dr.in Pokorny-Reitter: Man kann
sich natürlich vorstellen, dass das Herz
der Wohnungsstadträtin ob dieses
Geschäftes lacht, hüpft und sich außerordentlich freut. Ich darf mich zu Beginn bei
allen die dazu beigetragen haben, dass
wir heute den Beschluss fassen können ich gehe davon, dass wir ihn mit großer
Mehrheit im Gemeinderat fassen werden bedanken. Vor allen Dingen bedanke ich
mich bei Bgm.-Stellv. Mag. Dr. Platzgummer, der in den zehn Verhandlungsrunden seine Hartnäckigkeit für die Stadt
Innsbruck bewiesen hat.
Summa summarum darf ich sagen, dass
wir zwar über die Konditionen in der nicht
öffentlichen Sitzung sprechen werden, nur
ist es nach meinem Dafürhalten ein
Geschäft, wo wir auch guten Herzens
zustimmen können. Das betrifft nicht nur
das Entwicklungspotenzial der Stadt
Innsbruck, sondern auch die Konditionen.
Wir haben jetzt die Wohnungen am TivoliAreal und "Wohnen am Lohbach 2"
übergeben und sind dabei, das LodenAreal zu übergeben. Ein Teil der Wohnungen am Loden-Areal ist zwar noch
nicht besiedelt, aber vergeben. Es gibt
jedoch bei der Stadt Innsbruck immer
noch
2.100 vorgemerkte Wohnungssuchende.
Die Vormerkliste ist zwar etwas kleiner
geworden, aber wir haben immer noch
einen relativ hohen Andrang.
Ich werde immer wieder mir dem Argument konfrontiert, dass sich darunter viele
GR-Sitzung 20.11.2008
Karteileichen befinden. Dazu muss ich
sagen, dass diese jährlich ausgemistet
werden. Es gibt jährlich zwischen 400 und
500 vorgemerkte Wohnungssuchende,
die sich, wenn man die Statistik ansieht,
entscheiden, woanders hinzuziehen oder
nach drei Angeboten eine Wohnung
ablehnen. Es wird also schon genau
darauf geachtet, dass es bei den Vormerkungen keine Karteileichen gibt.
In dieser Vormerkliste sind 900 Alleinstehende. Das ist der Trend, der in allen
Städten zu beobachten ist. Die jungen
Menschen bleiben länger alleine, wollen
aber von zu Hause ausziehen und ihr
eigenes Heim haben. Die alten Menschen
bleiben zum Glück auch länger in ihren
Wohnungen, übersiedeln aber zunehmend auch in kleinere Wohnungen. Hier
beginnt unser Tauschangebot schon
langsam zu wirken.
In den Städten gibt es eine besonders
hohe Scheidungsrate, da fast jede zweite
Ehe geschieden wird. Dies führt natürlich
dazu, dass der Ehepartner, der aus der
ehelichen Wohnung auszieht, auch mit
einer Wohnung versorgt werden muss.
Für den Wohnungsmarkt ist die gemeinsame Obsorge der Kinder, obwohl diese
für die Kinder pädagogisch natürlich
wertvoll und richtig ist, schwierig, weil
dann auch der zweite Partner die Kinder
in der Regel zwei oder drei Tage bei sich
hat. Unter diesen Faktoren muss man
sehen, dass wir eine relativ hohe Anzahl
von allein stehenden WohnungswerberInnen haben.
Wir stehen jetzt mit diesem neuen Areal
unter den Anforderungen, uns wirklich
genau zu überlegen, wie man das künftig
auf diesem relativ großen Areal gestaltet
und welche Rahmenbedingungen man
vorgeben möchte. Daher ist es sicherlich
notwendig darauf zu achten, dass die
Wohnmöglichkeiten sich nicht nur über
eine Generation, sondern über mehrere
Generationen bewähren.
Es wäre nicht sinnvoll, wenn wir jetzt viele
Wohnungen für Alleinstehende errichten,
weil wir dann vielleicht in einer Generation
bzw. in noch kürzerer Zeit das Problem
hätten, dass es nicht mehr bedarfsgerecht
ist. Ich erinnere daran, dass wir zum
Beispiel im Olympischen Dorf sehr viele