Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2006
/ Ausgabe: 2006_07-Juli.pdf
- S.36
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physischer Gewalt - aus den Landgemeinden immer mehr zunehmen. (Beifall)
hochpolitisch sein, da wir ja in der Politik
tätig sind.
GR Mag. Schindl-Helldrich: Natürlich
unterstützen wir diese Subventionsansuchen. Uns ist auch bewusst, dass die
Stadt Innsbruck diesen Einrichtungen
einen sehr großen Schritt entgegengeht.
Wir tun einiges mehr, als wir rein rechnerisch tun müssten.
StR Dr. Pokorny-Reitter: Das Wesen im
Gemeinderat ist, dass man nicht unterschiedlicher Meinung sein muss, aber sein
kann. Ich darf sehr wohl an das anknüpfen, was GR Mag. Schindl-Helldrich
gesagt hat, nämlich, dass es sehr gut und
sinnvoll ist, wenn es im Gewaltschutzbereich auch unterschiedliche Angebote gibt.
Es gibt im Bereich der Wohn- und
Pflegeheime, im Bereich der Behindertenhilfe sowie in den Tagesheimschulen
unterschiedliche Angebote. Deshalb
glaube ich, dass es gut ist, wenn es auch
in diesem Bereich unterschiedliche
Angebote gibt.
Wir haben in den letzten zwei Jahren
immer gesagt, dass wir das nicht auf dem
Rücken dieser Einrichtungen austragen,
sondern unseren Beitrag dazu leisten und
versuchen sollen, mit dem Land Tirol zu
klären, wie wir weiterhin vorgehen.
Deshalb sage ich zuerst einmal danke!
Zu den Fragen, wie es weitergehen soll,
ob es die Berechtigung gibt, dass verschiedene Konzepte nebeneinander
stehen dürfen und ob es neben einem
Frauenhaus, das keine Betreuung rund
um die Uhr anbietet, auch ein Frauenhaus
geben soll, das eine Betreuung rund um
die Uhr anbietet, möchte ich sagen, dass
ich schon glaube, dass das notwendig ist.
Allerdings es auch notwendig zu schauen,
wer wirklich welches Angebot braucht. Ich
bin überzeugt davon, dass es Frauen und
Kinder gibt, die sich in so einer Situation
befinden, dass man ihnen den nächsten
Schritt, wo sie etwas selbstständiger mit
dem Ganzen umgehen können, noch nicht
zumuten kann. Für mich haben diese
Konzepte alle nebeneinander Platz.
Ich sage das aufgrund der Arbeit, die ich
sonst mit Menschen mit Behinderungen
mache, wo es auch unterschiedliche
Möglichkeiten, wie Betreuung rund um die
Uhr (sieben Tage in der Woche) bis zu
einem ambulanten Angebot, wo jemand
nur mehr eine Stunde pro Woche kommt,
gibt. So sollte man das betrachten.
Ich wünsche mir, dass wir jetzt keine
ideologische Diskussion darüber führen,
ob das eine besser ist als das andere,
sondern eine nüchterne Betrachtung von
einem System, wo alles in unterschiedlicher Dichte und im unterschiedlichen
Angebot seine Berechtigung hat. (Beifall)
Bgm. Zach: Ich glaube das Wesen in
einem Gemeinderat ist, dass jeder seine
Meinung sagen kann, egal ob sie ideologisch ist oder nicht. Außerdem darf alles
GR-Sitzung 13.7.2006
Wir bekennen uns sehr wohl dazu, dass
es in der Gewaltprävention notwendig ist,
eine Betreuung rund um die Uhr aufrecht
zu erhalten. Ich glaube, es gibt in ganz
Österreich knapp 30 Frauenhäuser, die
ein solches Angebot haben. Wir finden
das auch sinnvoll und notwendig, weil
wirklich die Gefahr besteht, dass einerseits
in kritischen Fällen die Frauen einem
Gefährdungspotential ausgesetzt sind und
andererseits Frauen häufig in der Nacht
kommen.
Ich darf für mich in Anspruch nehmen,
dass ich eine der Gründerinnen des Tiroler
Frauenhauses war und daher sehr gut
darüber Bescheid weiß. Gerade in der
Nacht und am Wochenende kommen sehr
häufig traumatisierte Frauen mit ihren
Kindern, denen sofort und auf der Stelle
geholfen werden muss. Deshalb ist es
sehr notwendig, dass dafür auch das
entsprechende Personal vorhanden ist.
Das möchte ich wirklich deponieren.
Es ist auch nicht ganz richtig, dass das
eine Frauenhaus mit 180 Stunden und das
andere Frauenhaus mit 48 Stunden
auskommt. Meines Wissens ist es so,
dass in dem einen Frauenhaus Beratungsund Betreuungsleistungen externer Art
und Weise zugekauft werden, während
das im Tiroler Frauenhaus im Haus
passiert. Das alles muss man auch
berücksichtigen. Es gibt eine ambulante
Familienbetreuung über die Mag.-Abt. II,
Jugendwohlfahrt usw.
Wenn man vergleicht, muss man genau
vergleichen, um auch zu einem korrekten