Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2011
/ Ausgabe: 01-Jaenner-Sonder.pdf
- S.6
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Der Tod von Hilde Zach bedeutet nicht
das Ende ihres Wirkens. Sie lebt weiter in
den Spuren, die sie in unserer Stadt
hinterlässt und in den Herzen der InnsbruckerInnen. Genauso hat Hilde Zach es
sich auch selbst gewünscht. Denn wie
Albert Schweitzer es einmal sagte:
"Das schönste Denkmal, das ein
Mensch bekommen kann, steht in den
Herzen der Mitmenschen."
Die Landeshauptstadt Innsbruck wird ihrer
Ehrenbürgerin Hilde Zach stets in großer
Dankbarkeit ein ehrendes Andenken bewahren.
StRin Dr.in Pokorny-Reitter:
Sehr geehrte Trauerfamilie, geschätzte
Frau Bürgermeisterin, geschätzte Landtagspräsidenten, liebe KollegInnen aus
dem Stadtsenat und Gemeinderat,
geschätzte trauernde InnsbruckerInnen!
Im Namen der sozialdemokratischen
Fraktion im Innsbrucker Gemeinderat,
möchte ich zuerst dem Lebenspartner
unserer Altbürgermeisterin, Dr. Kurt Bruni,
und auch den Angehörigen von Hilde Zach
unser tiefempfundenes Beileid ausdrücken.
Es ist nicht leicht, hier und jetzt meinen
bzw. unseren Gefühlen zum Tod von Hilde
Zach Ausdruck zu verleihen. Die Nachricht
vom Tod Hilde Zach"s hat uns alle und
auch mich sehr erschüttert. Wir alle haben
persönliche Erinnerungen an vertrauensvolle Unterredungen mit ihr, an politische
Auseinandersetzungen, die in einem
demokratisch gewählten Gemeinderat
notwendig sind, aber auch an ganz persönliche und private Momente.
So erinnere ich mich zum Beispiel ganz
genau an den 30.4.2006. Das war genau
eine Woche nach der letzten Gemeinderatswahl. Wir beide hatten eine anstrengende Wahlauseinandersetzung sowie
bereits eine Woche hinter uns, in der es
um die Fragen der Regierungskoalition,
Inhalte, Personen usw. gegangen ist.
Hilde Zach hat mich an diesem Sonntag
zu sich zu einem Vieraugengespräch
eingeladen. Trotz der Anstrengungen und
Auseinandersetzungen, die wir in den
vergangenen Wochen und Monaten hinter
Sonder-GR-Sitzung 19.1.2011
uns gebracht haben, war es ein sehr
persönliches, sehr wertschätzendes und
sehr sachliches Gespräch. So durfte ich
sie in vielen Gesprächen auch kennenlernen.
Weil wir hier in diesem Plenarsaal sind,
werde ich auch nicht die vielen Gemeinderatssitzungen vergessen, wo am Ende der
Sitzung draußen in der heißen Brühe noch
einige Paar Würstchen herumgeschwommen sind, die nicht verkauft wurden. Hilde
Zach hatte immer Erbarmen mit dem
jungen Mann, der im Foyer die Bar bediente, dass er unter Umständen auf
seinen nicht verkauften "Würstln" sitzen
bleiben und diese aus seinem Salär
bezahlen muss. Sie hat immer ein großzügiges Entgelt gegeben, um ihn zu
entschädigen.
So gibt es viele Momente und Erinnerungen, und wenn ich an diese denke, dann
wird meine Trauer und meine Erschütterung noch verstärkt. Wie ich schon sagte,
so wie mir, ist es uns allen im Gemeinderat gegangen.
Es gibt auch viele Zeichen und Botschaften, dass die ganze Stadt vom Tod
unserer Altbürgermeisterin tief erschüttert
ist. Ich darf erzählen, dass vor zwei Tagen
ein Volksschüler aus der zweiten Klasse
die Zeitungen gelesen und zu mir Folgendes gesagt hat: "Da steht, Hilde Zach ist
tot" - so kann man das doch nicht sagen?
Mann muss doch sagen "Hilde Zach ist
leider gestorben". So weit hat sie auch in
unsere Kinder hineingewirkt.
Diese Zeichen, die aus unserer Stadt bzw.
von den BürgerInnen unserer Stadt
kommen und die Leserbriefe bergen auch
einen großen Moment des Trostes für uns
alle. Denn trotz aller Unterschiede, trotz
aller politischen Auseinandersetzungen,
trotz aller Konkurrenz, gibt es auch
Momente und Situationen, die uns über
die politischen Grenzen hinweg verbinden.
Das ist auch gut so!
Wenn der Tod von Hilde Zach uns das vor
Augen führt, dann spürt man ihre Kraft
über die Grenze hinaus, die ihr der Tod
gesetzt hat. Hilde Zach war eine sehr
gläubige Frau und ich darf an dieser Stelle
die Bibel zitieren, in der es heißt: