Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2012
/ Ausgabe: 2012_13-Dezember.pdf
- S.8
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wir sind uns einig, dass die Knallerei nicht
wünschenswert ist.
Es wird Kenntnis genommen.
6.
Aufteilung der Redezeit für den
Budget-Gemeinderat
Bgm.in Mag.a Oppitz-Plörer: Zur Aufteilung
der Redezeit für den Budget-Gemeinderat
gibt es einen Vorschlag, welcher mit den
Klubobleuten in einer Besprechung zur Vorbereitung des Gemeinderates so vereinbart
worden ist. Diese Aufteilung sollte jeder
Gemeinderätin und jedem Gemeinderat vorliegen.
Im Vergleich zu den Vorjahren haben wir
die Aufteilung der Redezeit dieses Mal geändert. Somit ist nicht mehr zu jedem Kapitel die Fraktionsredezeit vereinbart, sondern
jede Fraktion erhält eine Gesamtredezeit,
die man entweder gleich zu Beginn oder am
Ende durch einen Monolog nützen kann. Ich
denke, dass dies, nicht nur im Sinne der Effizienz, ein guter Vorschlag ist.
Man kann sich auch während des Jahres zu
Wort melden beziehungsweise werden wir
ja heute bereits im normalen Gemeinderat
über viele Themen diskutieren, so zum Beispiel über Kultur und die Straßenbahn.
Die Einteilung der Mittagspause und wann
die Sitzung anschließend wieder fortgeführt
wird, liegt vor. Ich bitte darum, dass wir uns
daran halten.
Es wird Kenntnis genommen.
7.
Aktuelle Stunde zum Thema "Gemeinsame Schule - Weg zur gerechten Bildung" (Themenauswahl durch SPÖ)
GRin Reisecker: Die Themenauswahl "Gemeinsame Schule - Weg zur gerechten Bildung" der SPÖ dürfte nicht sonderlich überraschen. Mir geht es heute zum einen darum, zu wiederholen, warum wir für eine
gemeinsame Schule stehen und warum es
wichtig ist, diese flächendeckend einzuführen. Zum anderen geht es mir auch darum,
zu schildern, wie dieses Konstrukt, wenn
man es so nennen darf, aussehen soll.
Das Warum ist mit einer kurzen Statistik klar
umrissen. Von 100 ArbeiterInnenkindern
GR-Sitzung 13.12.2012
absolvieren nur vierzehn die Matura und lediglich fünf ein Hochschulstudium. Im Vergleich dazu schaffen von 100 Kindern aus
AkademikerInnenfamilien 66 Kinder die Matura und 41 Kinder ein Hochschulstudium.
Es kommt auch heute noch zu einer starken
und klaren sozialen Selektion. Diese basiert
auf dem Bildungsgrad und dem finanziellen
Einkommen der Eltern. Ich habe bis heute
niemanden gefunden, auch nicht in den Reihen der Innsbrucker Volkspartei (ÖVP),
die/der mir erklären konnte, warum die Talente und Fähigkeiten der Kinder dermaßen
unterschiedlich verteilt sind. Das ist der erste Grund für unsere Themenauswahl.
Der zweite Grund sind die steigenden
Nachhilfekosten. In diesem Punkt dürfte mir
auch die Innsbrucker Volkspartei (ÖVP) zustimmen. Es gibt derzeit kein beziehungsweise kaum ein Kind, das in seiner Schulkarriere nicht wenigstens einmal eine Nachhilfe besuchte. Ich selbst habe lange genug
Nachhilfe in Mathematik gegeben. Ich habe
Kinder aus Hauptschulen und Gymnasien
sowie finanziell starken, aber auch aus finanziell schwachen Familien unterrichtet.
Jährlich werden Unmengen an Geld beziehungsweise Millionen von Euro in Nachhilfe
investiert, die aus der privaten Tasche zu
bezahlen sind. Dieses Nachhilfewachstum
könnte man mit einer gemeinsamen und
dann ganztägigen Schule durchaus in den
Griff bekommen. Die Verantwortung für Bildung und die finanzielle Last würden dadurch wieder zurück an die Schule gegeben
werden.
Die Schlussfolge daraus ist nicht nur die
ganztägige und gemeinsame Schule, sondern auch die inklusive Schule. Als Diskussionsanregung möchte ich ein paar Stichworte liefern, um zu zeigen, was wir uns darunter vorstellen.
Aus meiner Erfahrung heraus geistern einige Gespenster und Vorurteile über die gemeinsame und ganztägige Schule durch
den Raum. Ein Beispiel dafür ist die Bemerkung "Ganztagsschule ist Zwangstagsschule" oder auch die Vorstellung “mein armes
Kind muss mit den "Rattlerkindern" in einer
Klasse sitzen und wird dabei untergehen,
nicht beachtet und in seiner Begabung nicht
gefördert". Das sind klassische Vorurteile,
die ohne gute Gründe gesagt werden und
die eigentlich ganz an dem vorbeigehen,