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Jahr: 2012

/ Ausgabe: 2012_13-Dezember.pdf

- S.12

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Deshalb appelliere ich, so wie wir es im Arbeitsübereinkommen stehen haben, dass
wir eine gemeinsame Schule und einen
modernen Standort weiterhin forcieren und
darauf schauen, dass wir das auch schaffen.
GRin Moser: Die gemeinsame Schule ist
nicht die Ganztagsschule und nicht die inklusive Schule. Das muss man wirklich unterscheiden.
Zur gemeinsamen Schule habe ich verschiedene Zugänge: Als Bildungsreferentin,
Arbeiterkammerrätin, Mutter, Großmutter,
Innsbruckerin und Tirolerin habe ich eine
andere Sicht, wie vielleicht als Österreicherin.
Die Definition der gemeinsamen Schule ist,
dass es für die zehn- bis vierzehnjährigen
SchülerInnen nur mehr einen Schultyp gibt.
Es gibt keine gymnasiale Langform, keine
Neue Mittelschule (NMS), keine Hauptschule etc.
Dazu gibt es für mich zwei Überlegungen.
Wird die Kluft zwischen bildungsnahen und
bildungsfernen Schichten wirklich kleiner,
wenn wir die gemeinsame Schule einführen? Gibt es die unterschiedlichen sozialen
und kulturellen Hintergründe und die unterschiedlichen Begabungen im späteren Arbeitsleben, was ja auch eine Rolle spielt?
Wird das dann anders? Werden die Kinder
in dieser gemeinsamen Schule wirklich gefördert und gefordert?
Dazu hat sich das Land Tirol mit Landesrätin Mag.a Dr.in Palfrader und Landeshauptmann Platter bereits für einen anderen Weg
entschieden. Das heißt, die Modellschule
Tirol einzuführen, wo ab Frühjahr 2013 bereits die ersten Ergebnisse der Arbeitsgruppe vorliegen werden. Ich glaube, dass auch
die Stadt Innsbruck an demselben Strang
zieht. Es wird sich auch in naher Zukunft im
Land Tirol einiges verändern.
Wir reden hier ja nicht von einer Ad-hocEntscheidung, einer Entscheidung von heute auf morgen. Wenn für Herbst 2014 der
Start geplant ist, dann kommen die frühesten Evaluierungen erst im Jahr 2018. Das
ist für mich schon eher eine mittel- beziehungsweise langfristige Entscheidung, die
da getroffen wird.
Ich denke, dass wir die Stadt Innsbruck dabei sehr gut in Regionen einteilen können
GR-Sitzung 13.12.2012

und wir als GemeinderätInnen, wie wir hier
im Gemeinderat sitzen, uns dahingehend
entscheiden werden. Aus meiner Sicht ist
es ganz wichtig, dass eine wissenschaftliche Begleitung, zumindest durch den Landesschulrat, die Pädagogische Hochschule
Tirol (PHT), die Allgemeinbildenden höheren Schulen (AHS) und die Berufsbildenden
höheren Schulen (BHS) gegeben sein muss
und die VertreterInnen der Schulen, der Eltern und der SchülerInnen miteinbezogen
werden.
Ich freue mich schon auf den Austausch,
der da stattfinden wird. Wir von der Gewerkschaft Öffentlicher Dienst Tirol (GÖD
Tirol) haben da ja auch ganz unterschiedliche Zugänge. Es gibt die LehrerInnen der
Allgemeinbildenden höheren Schulen
(AHS), der Hauptschulen und der Neuen
Mittelschule (NMS). Rechtlich müssen die
Schultypen bundesgesetzlich geregelt sein.
Daher muss der Bundesgesetzgeber auch
eine gemeinsame Schule einführen. Des
Weiteren muss wahrscheinlich eine finanzielle Gleichstellung der LehrerInnen erfolgen. Das Dienstrecht muss geändert werden. Es ist ja nicht so, dass ich einfach sagen kann, ich entscheide mich von heute
auf morgen und führe das dann auch ein.
Auch die Interessensvertretungen, die Gewerkschaft und die Arbeiterkammer Tirol (AK) müssen bei diesen Änderungen
miteinbezogen werden. In Tirol hat sich die
Arbeiterkammer Tirol (AK) übrigens auch
schon für den Weg der gemeinsamen Schule oder auch Gesamtschule, ausgesprochen. Es ist ganz wichtig, dass keine überstürzten oder vorschnellen Entscheidungen
getroffen werden.
(Bgm.in Mag.a Oppitz-Plörer: Überstürzt in
der Bildung?)
Eben, das glaube ich auch nicht. Es muss
an einem Strang gezogen werden. Ich bin
auch der Meinung, dass unsere Kinder oder
Enkelkinder gefordert und gefördert werden
müssen. Verpflichtende Angebote zur Differenzierung und Individualisierung sind notwendig, um Defizite auszugleichen und
Stärken auszubauen. Im Endeffekt ist es so,
dass es für alle Kinder in Zukunft gleiche
Bildungschancen geben muss. Das ist meine persönliche Meinung, unabhängig von
meinen anderen Funktionen in den verschiedenen Gremien.