Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2012
/ Ausgabe: 2012_13-Dezember.pdf
- S.71
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rauf aufmerksam gemacht, dass das "Haus
der Musik" in einem zukünftigen Kulturquartier stehen wird. Das bedeutet, dass dort
Verkehrsberuhigungsformen im Sinne von
"shared space" angedacht sind. Soweit ich
mich erinnern kann, wird es dann auch einen zweiten Wettbewerb für die gesamte
Gestaltung des Platzes und des öffentlichen
Raumes in diesem Bereich geben.
Es beginnt mit dem Eingangsbereich, wo
wir, möglichst über den Architekturwettbewerb, Ideen finden wollen. So könnte schon
im Übergang von außen nach innen die
Möglichkeit geschaffen werden, Musik auch
im Freien stattfinden zu lassen, ohne dass
beim ersten Regentropfen alle Instrumente
eingepackt und hineintransportiert werden
müssten. Vielleicht kommen ArchitektInnen
auch auf die Idee, die großen Dachflächen,
die sich bei diesem Gebäude ergeben, für
Derartiges zu nutzen.
Wenn man weiter in das Gebäude hineinkommt, wird es - nach unseren Vorstellungen - möglichst offene und transparente
Synergien zwischen den Kammerspielen
und den Foyer-Räumlichkeiten, die den Musikbereich nutzen, geben. Die Foyers sollen
auch für kleinere oder größere Veranstaltungen genutzt werden können. Gerade
dort, wo sehr viel Personalinfrastruktur notwendig ist, sollte nicht alles doppelt gemoppelt werden und keine doppelte Struktur
vorhanden sein. Kammerspiele und "Haus
der Musik" sollen die Synergien, aber auch
zum Beispiel die Garderoben gemeinsam
nutzen.
Der große Bedarf in der Stadt Innsbruck
sind nicht einzelne kleine Probezellen für
jede einzelne Formation, die es gibt, sondern Räumlichkeiten, die man für Proben
mieten beziehungsweise nutzen kann. Man
muss diese Räumlichkeiten aber nicht unbedingt für immer besitzen, sondern man
kann sie nutzen. Jetzt haben wir uns gefragt, was die ideale Lösung dafür ist. Grob
gesagt, geht es um zwei Säle und ein Medientonlabor, denn die Musik der Gegenwart
und der Zukunft ist eine Musik, die man sich
anders vorstellen muss, als die herkömmliche Art der Komposition. Es läuft sehr viel
über Computer, über neue Medien und es
braucht Arbeitsplätze. Es sind keine großen
Räume, sondern kleine Tonlabors, wo man
Computer und Schnittplätze anstecken und
man Tonaufnahmen realisieren kann. Es ist
GR-Sitzung 13.12.2012
zwar nur ein kleines Labor, aber es wird
sich wahrscheinlich um einen der wichtigsten Räume der Zukunft handeln, der hier
vorgesehen ist.
Dann gibt es noch die Säle. Wir haben inhaltlich angedacht, dass es einen großen
Saal geben wird, der ein Drittel zu zwei Drittel schalldicht abtrennbar ist. Wir haben das
Musiktheater Linz besucht. Das Bruckner
Orchester Linz ist ein viel größeres Orchester als unser Tiroler Symphonieorchester
Innsbruck (TSO). Es probt in einem Raum,
der etwas größer als unser halber Plenarsaal ist. Es braucht heute keinen riesigen
Probesaal mehr, denn mit den technischen
Möglichkeiten ist nun auch in kleineren
Räumen eine Akustik herstellbar, die ein
Proben wie unter Originalbedingungen gewährleistet. Lange Rede, kurzer Sinn, stellen Sie sich vor, dass dieser Saal der große
Konzertsaal, mit ein Drittel zu zwei Drittel
abtrennbar, sein wird. Wir haben bewusst
auf eine Galerie verzichtet, weil diese der
alten Theaterdenkweise entspricht. Eine
Galerie gibt die Bühnensituation vor. Wenn
der Plenarsaal eine Galerie hätte, dann wäre auch klar, dass sich dort vorne die Bühne
befände und es gäbe keine andere Möglichkeit.
Wir verzichten auf eine Galerie, dafür gibt
es im gesamten Raum die verschiedensten
Formen von Hubpodien, die jede Situation
ermöglichen. Das bedeutet, dass ein Orchester oder ein Ensemble einmal in der
Mitte auf einem Podium steht, und die Zuschauer sitzen rundherum, auf ausfahrbaren Podien. Es kann das Konzertgeschehen
auch in einem Eck oder in der klassischen
Bühnensituation stattfinden. Damit wird dieser große Saal für alle Möglichkeiten optimal nutzbar. Es wird dadurch möglich, dass
im abgetrennten Bereich das Orchester
probt und im anderen Teil findet in der Zwischenzeit ein Konzert statt. Das Orchester
kann die Instrumente stehenlassen, denn es
fährt eine Trennwand herunter und der restliche Saal ist weiterhin benutzbar.
Wir haben gesagt, dass man unter den Gegebenheiten möglichst viel mit den geplanten Räumen anfangen können muss. Das
heißt, dass zuerst ein bisschen mehr Geld
in die technische Infrastruktur investiert
wird, was aber später Personalkosten einspart. Wenn man fünf Personen benötigt,
die die Podien hin- und herschieben, tragen