Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2007
/ Ausgabe: 2007_06-Juni.pdf
- S.83
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- 503 -
werden dann die Jugendlichen nur von
einem Ort zum anderen verdrängen. Es
bleibt uns mit solchen Anträgen nichts
anderes übrig. Ich habe heute einen
lustigen Leserbrief gesehen, den ich Ihnen
kurz schildern darf. Es ist um das Alkoholverbot und das Abschneiden der Stauden
am Landhausplatz gegangen. Es hat ein
Bediensteter des Tiroler Landhauses, der
schon seit vielen Jahren dort arbeitet, die
Frage gestellt, was das bringen soll, denn
diese Menschen gehören irgendwo zum
Erscheinungsbild der Stadt Innsbruck
dazu. Was soll das bringen, denn jetzt
sitzen die Menschen auf den Stufen des
Denkmals und von dort wird man sie auch
wegjagen. Zum Abschluss wurde die
Frage gestellt, ob man um das Tiroler
Landhaus rundherum einen Graben mit
Krokodilen ziehen sollte, damit dieses
auch sauber ist und wirklich niemand mehr
dort sitzen kann.
Wenn wir sagen, dass wir die Jugendlichen nicht in bestimmten Gebieten haben
wollen, ist das in Ordnung. Ich gebe Bgm.Stellv. Dipl.-Ing. Sprenger Recht, dass der
Haydnplatz ein Bereich ist, wo wirklich
sehr viele Menschen wohnen und das
daher kritisch ist. Wir müssen uns
diesbezüglich immer wieder gemeinsam
auseinandersetzen.
Ich verstehe z. B. nicht, warum die jungen
Leute, nicht im Englischen Garten sein
dürfen, denn dort stören sie keine
Anrainer.
(Bgm. Zach: Das ist die Bundesgartenverwaltung.)
Trotzdem werden sie auch dort verjagt.
Die Jugendlichen werden überall verjagt.
(Bgm. Zach: Auf den Bänken dürfen die
Jugendlichen im Englischen Garten
sitzen.)
Die Jugendlichen würden gerne in der
Wiese sitzen. Lieber Eugen, bist du nie in
der Wiese gesessen, wie du jung warst?
Die Jugendlichen trinken auch ein Bier
oder spielen mit ihren Bällen. Sie werden
auch dort verjagt. Die Jugendlichen
werden sukzessive von einem Ort zum
anderen verjagt. Das ist kein Weg,
sondern eine Sackgasse. Es geht den
Kollegen nur um eine Säuberungsaktion,
aber nicht darum, Probleme, die es gibt,
GR-Sitzung 28.6.2007
von der Wurzel auf, zu behandeln. Das ist
nicht das richtige.
GR Mag. Kogler: Zu StR Dr. PokornyReitter und StR Mag. Schwarzl möchte ich
sagen, dass es um ein sowohl als auch
geht. Es ist nie bestritten worden, dass
man in der Prävention etwas machen
muss, dass man einen Aufklärungsbedarf
bei den Jugendlichen mit dem Sport usw.
hat. Es ist auch unbestritten, dass es die
Problematik gibt.
Es geht nicht nur um eine Säuberung,
sondern auch um einen Zugang zu dieser
Sache, dass man sich dieser Sache
annimmt, um Lösungsansätze zu finden.
So verstehe ich diesen Antrag. Es ginge
mir viel zu weit, dass man nur über
Alkoholverbote diskutiert. Es handelt sich
um die Exzesse und das ist schon so oft
hier dargelegt worden. Daher verstehe ich
die Schwarz-Weiß-Malerei von Rot und
Grün nicht ganz, denn es handelt sich hier
schon um einen Lösungsansatz. Ich muss
sagen, dass wir diesen auch erkennen
können, wenn wir den Antrag entweder
dem Stadtsenat zur selbstständigen
Erledigung oder zur Vorberatung geben,
denn es ist schon so, dass man die
Exzesse eindämmen muss. Man könnte
auch sagen, dass man Alkoholgrenzen
einsetzt.
Wenn ich mir den Straßenverkehr ansehe,
dann ist man dort auch nicht sofort auf
0,0 Promille heruntergefahren. Es geht um
einen gewissen Level. GR Grünbacher ist
im Moment nicht anwesend, denn es
handelt sich genau um diese Abgrenzungen. Diese Abgrenzungen muss man in
einer objektiven und nachvollziehbaren
Weise auch erarbeiten. Darum geht es
und so sehen wir auch diesen Antrag.
GR Mair: Mein Ansatz ist ganz kurz.
Nachdem bis auf die Kleinfraktionen
niemand den Antrag für eine gute Idee
hält, würde ich einfach bitten, den Antrag
abzulehnen und den Ausschuss für
Bildung, Gesellschaft, Kinder- und
Jugendbetreuung damit zu beauftragen,
sich das Problem einmal insgesamt
anzusehen und ein Maßnahmenpaket
vorzuschlagen, das ein bisschen mehr
Sinn macht, wie dieser Unsinn.
Wenn alle den Antragstext für einen
"Käse" halten, was ich von allen gehört