Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2007
/ Ausgabe: 2007_06-Juni.pdf
- S.89
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diese Einrichtung vorbehalten sollte. Ich
bin jederzeit gerne bereit - das ist eine
Prüfung, die dann im Stadtsenat zu
erfolgen hat -, dass man das entsprechend ausbaut, wenn der Bedarf gegeben
ist.
Ich bin eine Vertreterin und Verfechterin
dessen, dass das wirklich in einem
qualitätsgesicherten Bereich angesiedelt
wird und nicht einfach irgendwo in der
Stadt Innsbruck in einem Haus. Ich glaube
auch, dass die Einrichtung, sozusagen
eine öffentliche Stelle, für die Information
sehr wichtig ist.
Es wurde auch angesprochen, dass sehr
viele Sexarbeiter und Sexarbeiterinnen
aus dem Mitgrantenbereich kommen. Die
letzten Zahlen aus dem Jahr 2005 sind
insofern nicht mehr aktuell, weil im
Augenblick die meisten Prostituierten aus
Rumänien kommen. Damals waren auch
noch sehr viele Personen aus Weißrussland zu verzeichnen. Das ist leider sehr
wechselnd, aber die Erfahrung zeigt das
und die Zahlen liegen mir vor.
Wir haben auch Folgendes immer wieder
gehabt und das zeigt nicht zuletzt die
Diskussion im Zusammenhang mit dem
Saunaklub mit dem Sponsoring für den
Fußballverein: Wenn ein zusätzliches
Bordell in einer Stadt genehmigt wird, geht
natürlich auch die illegale Prostitution
genau gleichlaufend nach oben. Zur Zeit
sind die Zahlen sehr interessant. Die
Anzahl der von der Mag.-Abt. V, Gesundheitswesen, im Jahr 2005 erfassten
Prostituierten betrug nicht ganz
200 Personen, die außerhalb von Bordellen tätig sind. In den Bordellen sind rund
160 Personen tätig. Das sind nicht die
Plätze in den Bordellen, sondern jene die
als Personen erfasst sind. Die größte
Altersgruppe ist zwischen 20 und 29.
Ich möchte noch einmal zu den Migrantinnen zurückkommen. Wir haben in der
Mag.-Abt. V, Gesundheitswesen, Broschüren in den Sprachen albanisch, bulgarisch,
deutsch, englisch, estnisch, französisch,
italienisch, lettisch, litauisch, polnisch,
portugiesisch, rumänisch, russisch,
slowakisch, spanisch, thailändisch,
tschechisch, ukrainisch und ungarisch
aufliegen. In 19 verschiedenen Sprachen
liegen diese Broschüren auf. Ich habe ein
GR-Sitzung 28.6.2007
paar in ungarisch und bulgarisch mitgenommen. Wen das interessiert kann sich
das gerne ansehen und durchlesen.
Der Stand zum 1.4.2007 des Fortschrittsberichtes wurde bereits angesprochen. Es
ist dies auch eine Aufgabe des Landes
Tirol. Das Land Tirol ist unter Federführung von LandeshauptmannStellvertreterin Dr. Zanon als auch von
Mag. Johann Gstir vom Frauenreferat sehr
tätig. Laut Auftrag von LandeshauptmannStellvertreterin Dr. Zanon werden künftig
an den Gesundheitsämtern der Bezirkshauptsmannschaften die amtsärztlichen
Untersuchungen auch bei illegalen
Prostituierten durchgeführt. Das geschieht
nicht im privaten Bereich, sondern in den
Gesundheitsämtern. Die Stadt Innsbruck
bringt dazu auch einen Input ein, denn laut
Auskunft von Stadtphysika Dr. Renner
wird das in der Stadt Innsbruck seit
23 Jahren gemacht. Die Stadt Innsbruck
kann durchaus auch einen Input geben,
wie man die Amtsärztinnen und Amtsärzte
sensibilisiert.
Weiters gibt es - das ist eine Angelegenheit, wo man als Stadt Innsbruck nicht
unabhängig agieren kann - diesen Task
Force Menschenhandel, der bei Großereignissen wie das die FußballEuropameisterschaft für uns darstellt,
entsprechend agieren wird. Hier kann eine
Stadt alleine nicht unbedingt tätig werden,
sondern benötigt einen Aktionsplan und
ganz andere Rahmenbedingungen.
Aus dem Projekt heraus wurde auch
angesprochen, dass die Stadt Innsbruck,
das Land Tirol und die Caritas zum Thema
Zwangsprostitution einiges entwickelt
haben. Es war auch ein Thema bei den
Schulärzten gegeben, das bedeutet die
Aufklärung von den Jugendlichen. Ich
kann darüber gerne berichten, denn ich
habe in meiner Eigenschaft als Bildungsreferentin über die Schulen initiiert, dass
man in den Schulen vermehrt schulärztliche Stunden einsetzt.
Wir haben das in der Stadt Innsbruck auf
meinen Antrag so geregelt, dass alle
Pflichtschüler an den Schulen in der
dritten bzw. jetzt in der vierten Klasse der
Pflichtschulen einmal im Jahr die Mädchen
wie auch die Burschen sowohl an der
Universitätsklinik für Gynäkologie als auch