Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2007
/ Ausgabe: 2007_06-Juni.pdf
- S.94
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provozieren und überzeichnen wollen,
können wir im Ausschuss für Bildung,
Gesellschaft, Kinder- und Jugendbetreuung besprechen. Ich bin auf jeden Fall
dafür, sich damit ausführlich zu beschäftigen und zu überlegen, was wir aus diesem
Antrag machen können.
Frauen selber herab, wenn wir so wenig
Selbstbewusstsein haben, dass wir solche
Schilder mit Röckchen abgebildet benötigen. Ich bitte das zu überlegen, denn wir
haben wirklich andere Sorgen in dem
Gemeinderat als über Schilder zu diskutieren.
GR Grünbacher: Das ist natürlich nicht
nur ein Frauenthema. Ich sage das als
betroffener junger Vater, nicht ich bin jung,
sondern meine Tochter ist jung. Es gibt
kein einziges Bild, wo Kinder bei einem
Mann abgebildet sind. Im Bus oder bei
einem Wickelraum sieht man, dass Kinder
nur bei Frauen abgebildet sind. Auch
Männer haben Kinder mit. Ich tue das
gern. Ich habe meine Tochter auch im Bus
mit und immer lacht mich das Piktogramm
der Frau mit Kind an. Ich finde es ganz
normal, dass es auch Männer mit Kindern
geben kann.
Mehrheitsbeschluss (gegen SPÖ und
GRÜNE; 16 Stimmen):
Ob Blümchen wachsen oder nicht, ist nicht
wirklich das Problem. Ich fühle mich auch
nicht der Lächerlichkeit preisgegeben,
wenn ein Mann mit einem Kind auf einem
Piktogramm abgebildet ist. Warum soll
sich dann eine Frau der Lächerlichkeit
preisgegeben fühlen, wenn sie mit einer
Schaufel dargestellt wird?
GR Newerkla: Ich glaube, dass wir ein
bisschen zu weit gehen. Wenn ich in den
Sitzungssaal blicke, sehe ich zwei
Hinweisschilder. Das sind die grünen
Notwegbeleuchtungen und darauf ist
vollkommen klar, wer dort abgebildet ist.
Es ist eine Person abgebildet, wo man
hingehen soll, wenn es in diesem Raum
irgendwelche Katastrophen gibt.
Hier noch einmal andere Notbeleuchtungen zu installieren, dazu muss ich sagen,
dass das auch eine Kostenfrage ist. Ich
finde das schon sehr übertrieben und wir
haben andere Probleme zu lösen.
GR Altmann: Ich denke, dass wir wirklich
andere Sorgen, als so sächliche Dinge
haben. Für mich ist das in dem Sinn kein
Mann, der dort abgebildet ist. Das ist auch
bei Verkehrsschildern und Ampeln der
Fall. Es ist ein "Männchen", das niemand
mit einem gestandenen Mannsbild in
Verbindung bringt, sondern das ist einfach
ein Strichmännchen. Ob etwas verändert
wird, wenn dieses Männchen ein Röckchen bekommt? Wir setzen uns als
GR-Sitzung 28.6.2007
Der von StR Dr. Pokorny-Reitter gestellte
Antrag (Seite 513) auf Zuweisung des
Antrages an den Ausschuss für Bildung,
Gesellschaft, Kinder- und Jugendbetreuung, wird abgelehnt.
StR Dr. Pokorny-Reitter: Ich stelle den
Antrag
auf Annahme des Antrages.
Mehrheitsbeschluss (gegen SPÖ und
GRÜNE; 16 Stimmen):
Der von StR Dr. Pokorny-Reitter und
Mitunterzeichnern in der Sitzung des
Gemeinderates am 19.4.2007 eingebrachte Antrag wird dem Inhalte nach abgelehnt.
29.6
I-OEF 44/2007
Stadtmagistrat Innsbruck,
Personenbezeichnungen in
weiblicher und männlicher oder
geschlechtsneutraler Form im
gesamten Schriftverkehr (GR
Mag. Yildirim)
GR Mag. Yildirim: Ich habe den erst
kürzlich herausgebrachten Leitfaden des
Landes Tirol als Anlass dafür genommen,
den Antrag, den meine Kolleginnen in der
vorherigen Periode bereits gestellt haben,
inhaltlich wieder aufzunehmen. Ich halte
es für wichtig, die geschlechterneutrale
Formulierung noch einmal in Erinnerung
zu rufen und einzubringen. Ich lehne mich
dabei noch einmal an den § 4 des Tiroler
Frauenförderprogrammes an, wo die
sprachliche Gleichbehandlung geregelt
wird.
Ich übernehme den Absatz im § 4, dass im
gesamten Schriftverkehr des Stadtmagistrates Innsbruck Personenbezeichnungen
in weiblicher und männlicher oder