Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2007
/ Ausgabe: 2007_06-Juni.pdf
- S.101
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Paket von drei Anträgen. Ich erläutere
ganz kurz die Hintergründe, warum die
Anträge im April 2007 eingebracht wurden
und damit jetzt in Behandlung stehen.
Das hängt damit zusammen, dass im
Frühjahr die Flugstatistik des vorangegangenen Jahres vorliegt. Zweitens bin ich
schon seit langem in Sachen Flughafen
tätig und ich habe noch nie so viele auch
direkte Beschwerden über Fluglärm
bekommen, wie in diesem Winter. Es hat
Winter gegeben, wo ich eigentlich sehr
wenig gehört habe, aber dieses Jahr
waren sehr viele Beschwerden.
Der dritte Grund ist die Anzahl der
Flugbewegungen. Ich habe versucht, das
graphisch darzustellen. Die rote Linie ist
die Entwicklung der Gesamtflugbewegungen seit dem Jahr 1989 und die untere
Linie jene der Charterflüge. Das Jahr 1989
war mein Einstieg in den Gemeinderat, wo
ich das erste Mal begonnen habe,
Flughafenpolitik zu machen oder zu
versuchen.
Man sieht sehr schön, dass im Jahr 2006
der aktuellen Statistik mit
41.467 Flugbewegungen der Flughafen
erstmals die Schallmauer von
41.000 Flugbewegungen überstiegen hat.
Wir haben im Linien- und Charterverkehr
im Jahr 2000 eine Spitze mit rund
17.000 Flügen gehabt. Das war das Jahr,
wo die Air Alps Innsbruck angeflogen hat,
das heißt Linienflugverbindungen von
Innsbruck hatte, die dann weggefallen
sind. Air Alps ist jetzt in Bozen stationiert.
Diese Kurve hat sich dann ein bisschen
abgeflacht. Aber dann ab den Jahren 2004, 2005 und 2006 haben wir auch
im Linien- und Charterverkehr wieder eine
steigende Tendenz. Wir sind jetzt bei
14.330 Linien- und Charterflügen im
Jahr 2006. Linien- und Charterverkehr ist
von 1989 bis 2006 um 73 % gestiegen,
was nicht wenig ist. Das ist wirtschaftlich
gesehen zweifellos sehr erfreulich, hat
aber natürlich - das kann wirklich niemand
leugnen - Auswirkungen auf die Umwelt.
Ich denke nur, das ist immer mein Credo,
dass die Flughafenpolitik beide Seiten der
Medaille, nämlich das Wirtschaftliche, aber
auch die Auswirkungen des wirtschaftlichen Erfolgs gleichermaßen im Auge
haben muss. Ich sehe meinen Antrag in
GR-Sitzung 28.6.2007
diese Richtung als Beitrag zu diesem
gleichwertigen Sehen beider Seiten der
Medaille.
Ein anderer Punkt, der mich dazu veranlasst hat, ist die bevorstehende Innverlegung-light. Es werden jetzt die Behördenverfahren eingeleitet. Es ist geplant in der
Niederwasserperiode 2007/2008 mit der
Innverlegung-light zu beginnen. Das ist
das erste Mal seit dem Bestehen des
Flughafens, bevor dieser von der Reichenau an den jetzigen Standort gesiedelt ist,
dass der Flughafen über seine von der
Natur gesetzten Grenzen räumlich und
baulich hinauswächst, in dem der Inn, der
bisher die Grenze war, für die Schaffung
eines den ICAO (International Civil
Aviation Organization)-Bestimmungen
entsprechenden Pistenvorfeldes verlegt
wird.
Ursprünglich sind mit dieser Innverlegung
bei vielen Menschen auch Ängste
verbunden gewesen, dass das nicht nur
eine reine Sicherheitsmaßnahme sein
könnte. Es sind auch andere Ängste damit
verbunden und ich will gar nicht darüber
sprechen, ob diese berechtigt oder
unberechtigt sind. Aber, in so einer
Situation denke ich, dass die Argumentationsstrategie so etwas zu sagen, dass sich
für die Anrainer nichts ändern wird, der
eine Weg ist. Der andere Weg wäre jener,
in dieser Situation vertrauensbildende
Maßnahmen zu setzen. Ich denke, dass
das Antragspaket eine solche Maßnahme
ist.
Der Antrag zielt darauf ab, dass durchaus
in Erfüllung des Koalitionsübereinkommens der Koalitionsparteien das derzeit in
der Stadt Innsbruck geltende Züricher
Modell der lärmabhängigen Gebühren zu
einem Innsbrucker Modell umgewandelt
wird. Dazu mögen, wie im Antrag aufgelistet ist, die Gruppen, Personen und
Institutionen zusammenarbeiten.
Ich denke an Univ. Prof. Dipl.-Ing.
Dr. Tiefenthaler von der Universität
Innsbruck, der schon bei seinem Gutachten damals bei der Einführung der
lärmabhängigen Gebühren im Jahr 2004,
wo der Gutachter des Flughafens Spalten
verwechselt und Fehler gemacht hat,
beauftragt wurde, das zu untersuchen.
Univ. Prof. Dipl.-Ing. Dr. Tiefenthaler hat