Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2009
/ Ausgabe: 2009_10-November.pdf
- S.24
Suchen und Blättern in über 500 PDFs und 44.000 Seiten.
Gesamter Text dieser Seite:
- 688 -
gestellt: Die erste Frage hat sinngemäß
wie folgt gelautet: Wurde in den Überlegungen - das betrifft die Stadtentwicklung,
Raumplanung und den Tiefbau - vergessen, alles was hinsichtlich der Regionalbahn geplant und investiert wurde mit
einzubeziehen? Diese Frage muss ich mit
"nein" beantworten. Es finden sowohl
politisch als auch in großen Runden mit
den federführenden Beamten laufend
Abstimmungen für wichtige Projekte statt.
Die zweite Frage hat StRin Mag.a Schwarzl
umgedreht und zwar, ob das gemacht
wird? Diese Frage kann ich mit "ja"
beantworten.
Dipl.-Ing. Dr. Fischer: Es wurde der Stau
in der Südbahnstraße angesprochen: Das
kann man vielleicht wie folgt zusammenfassen: Stadteinwärts wird die Situation
keinesfalls schlechter als heute werden.
Die Anfahrtszeit über die Leopoldstraße
stadteinwärts beträgt in der Frühspitze
derzeit durchaus zehn bis fünfzehn
Minuten, aber stadtauswärts wird es auf
alle Fälle wesentlich besser werden. Damit
dopen wir sozusagen den heutigen
Zustand stadteinwärts weniger und
stadtauswärts fast zu 80 %.
Zurück zur Frage, warum wir veraltete
Daten und Zahlen verwenden, welche die
Veränderung der Verkehrsmittelwahl nicht
berücksichtigen. Ich möchte das noch
einmal wiederholen, denn vielleicht bin ich
missverstanden worden. Eine Verkehrszahlenberechnung - wenn ich es laienhaft
nennen darf - baut auf Wegewünschen
auf, die zwischen Innsbruck und Innsbruck-Umland entstehen. Diese zu
aktualisieren, machen wir grundsätzlich
nur alle zehn Jahre.
Diese Verkehrsmatrix kostet im Schnitt
zwischen € 80.000,-- und € 100.000,-- und
baut auf Befragungen sowie Veränderungen im Verkehrsverhalten auf. Hier
hängen wir uns meistens an die Volkszählung und ähnliche Datenerhebungen an. In
der Zwischenzeit retten wir uns sozusagen
darüber und wenn sich viel verändert,
liegen wir auf der unsicheren Seite.
Auch hier war es eine Grenzwertabschätzung. Die Zahlen legen uns dann einen
höheren Autoanteil zugrunde, als wenn die
Verkehrsmittelwahl zum Öffentlichen
Personennahverkehr (ÖPNV) schon mehr
GR-Sitzung 19.11.2009
wirkt als in diesen Daten. Damit sind wir
mit diesen Zahlen an der oberen Grenze
im Sinne der Bemessung der Verkehrsanlagen. Um das geht es letztlich.
Die nächste große Adaptierung unserer
Umlegungen bzw. Verkehrsmatrix
möchten wir in zwei Jahren durchführen,
wenn wieder eine Volkszählung - Mikrozensus-Erhebung heißt es in der Schweiz
- durchgeführt wird, damit wir uns anpassen können. Es wird dann vor allem beim
S-Bahn-Konzept mehr Klarheit bestehen,
weil wir sonst mit Variablen in dieser
Umlegung rechnen und unsere genauen
Zahlen noch weniger stimmen.
Deshalb liegt es in der Natur der Sache,
dass wir das alle zehn Jahre adaptieren.
Dazwischen sind wir uns aber mit so
genannten Grenzwertabschätzungen
sicher, dass wir auf alle Fälle mit unseren
Zahlen richtig liegen.
Dipl.-Ing. Zecha: Zur Anbindung Südbahnstraße in Fahrtrichtung Westen: Es ist
richtig, dass dieser Fahrstreifen in
Fahrtrichtung Westen nur dann realisiert
werden kann, wenn das gesamte Gebäude abgerissen wird, weil wir zirka 4 m quer
durch die Längsfront des Gebäudes des
bestehenden Betriebsareals - ehemalige
Wäscherei Gasser - in der Karmelitergasse fahren würden.
Wir können dieses gesamte Straßenpaket
aber nicht weiter in Richtung ÖBB
schieben, weil dort das Hauptgleis der
Westbahn, nämlich in Fahrtrichtung
Landeck, situiert ist. Hier können wir nicht
sagen, dass wir das auch noch benützen
wollen. Wir sind in diesem Bereich am
Limit angelangt und deshalb haben wir
uns entschlossen, das Projekt in zwei
Etappen zu realisieren.
Nur wenn es der Eigentümer wirklich
haben möchte, können wir das Hochbauprojekt realisieren. Das Haus wird derzeit
nicht abgerissen, sondern es verbleibt die
Südbahnstraße in Fahrtrichtung Westen
einspurig mit einem abgesetzten Gehsteig
und teilweise wird zirka die Hälfte auf eine
Grünfläche rückgebaut.
Bgm.in Zach: Ich darf HR Dipl.-Ing. Müller,
Dipl.-Ing. Stigger, Dipl.-Ing. Dr. Zimmeter,
Dipl.-Ing. Zecha und Dipl.-Ing. Dr. Fischer
herzlich danken. (Beifall von allen Seiten)