Gemeinderatsprotokolle seit 2002

Jahr: 2008

/ Ausgabe: 2008_09-Oktober.pdf

- S.33

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- 724 -

Wenn jetzt eine Kostenmehrung entsteht,
dann möchte ich im Rahmen meines
Verantwortungsbewusstseins sehr wohl
hinterfragen dürfen, - auch wenn die Stadt
Innsbruck nur einen Bruchteil bezahlt was die Gründe dafür sind. Es stimmt
natürlich, dass wir froh sein müssen, dass
diese Autobahneinhausung gebaut und sie
die Stadt Innsbruck nur mit 5 % der
Gesamtkosten betrifft. Trotzdem stellen
5% gerade in Zeiten wie diesen einen
erklecklichen Geldaufwand dar.
Mit den beiden Baudirektoren HR Dipl.Ing. Müller, Abteilungsvorstand Straßenbau des Landes Tirol und Dipl.Ing. Maizner, Leiter der Mag.-Abt. III,
Planung, Baurecht und technische
Infrastrukturverwaltung, denen man
Verantwortungsbewusstsein sicher nicht
absprechen kann, haben wir eine vernünftige Lösung hinsichtlich der Kontrollfunktion gefunden. Nochmals ein klares
Bekenntnis zu dieser Einhausung ebenso
zu diversen Mehrkosten, welche aber
fachlich überprüft werden müssen und das
tun wir jetzt.
GR Kritzinger: Diese Einhausung ist
sicher notwendig, daran zweifelt niemand
und auch die Kosten von € 2,7 Mio sind
tragbar. Die Gesamtkosten für diese 940
Meter lange Einhausung machen mit € 54
Mio aber eine horrende Summe aus. Ich
habe mir ausgerechnet, mit dieser Summe
könnten problemlos 100 Häuser gebaut
werden.
Der Grund für meine Wortmeldung ist aber
das Gefühl, welches man als Autofahrer
hat, wenn man durch so eine Einhausung
fährt. Wenn man beispielsweise nach
Wien fährt, wundert man sich über
Einhausungen und Schallwände, wo weit
und breit kein Haus steht. Ich habe mich
dahingehend einmal erkundigt und
nachgefragt, warum hier überhaupt
Schallschutzwände in solchen Dimensionen aufgestellt werden.
Abgesehen von den Sicherheitsmaßnahmen: Ich möchte mir nicht anschauen,
wenn hier bei Schnee oder schlechtem
Wetter ein Unglück passiert. Das geht
blitzschnell bei Unfällen und bis man da
beispielsweise die Sicherheitsausgänge
findet. Aber das soll nicht unser Problem
sein.
GR-Sitzung 23.10.2008

Unser Problem ist vielmehr, dass wir mit
großer Vorsicht diese Schallwände
genehmigen und bauen müssen. In Amras
sind sie gerechtfertigt aber sonst gilt es
immer zu hinterfragen, ob diese Maßnahmen wirklich notwendig sind.
Wenn man die Autobahnstrecke Innsbruck
- Hall fährt, hat man dort früher auf die
Stadt Hall gesehen. Die BesucherInnen,
die unser Land durchfahren, könnten
aufgrund des schönen Ausblicks zu einem
Halt bewogen werden. Aber heute sehen
sie ja nichts mehr weil sie durch diesen
Kanal von Schallwänden fahren müssen.
Es ist jedenfalls große Vorsicht notwendig,
zu Mal es sich um öffentliche Gelder
handelt. Die Autobahnen- und
Schnellstraßen-Finanzierungs-Aktiengesellschaft (ASFINAG) ist ja sehr
großzügig. Wen ich mir ihren Schuldenberg von über € 1 Mill. anschaue, glaube
ich fast, sie können offensichtlich noch ein
paar Milliarden vertragen.
Der Innsbrucker Gemeinderat und die
Verantwortlichen haben hier mit unglaublicher Sorgfalt zu überprüfen, ob eine
Schallmauer notwendig ist.
Die Amraser Bevölkerung braucht diese
Einhausung und ich stimme ihr meinetwegen zu. Der Preis sollte ihnen jedoch
schon einmal vor Augen geführt werden.
€ 52 Mio für diese kurze Strecke ist schon
eine horrende Summe. Irgendwo fragt sich
ein kaufmännisch denkender Mensch, ob
man nicht besser täte, jedem dieser
EinwohnerInnen € 500.000,-- zu geben
oder die Wohnung zu sanieren. Das sind
nur Überlegungen.
Die Stadt Innsbruck ist mit einer Kostenbeteiligung von € 2,7 Mio dank guter
Verhandlungen noch gut davon gekommen. Aber bei Schallmauern und Einhausungen muss man in Hinkunft etwas
vorsichtiger sein, zumal es sich ja um
öffentliche Gelder handelt und wir als
Innsbrucker Gemeinderat dafür Verantwortung tragen.
Bgm.-Stellv. Dipl.-Ing. Sprenger: Ich darf
zur Berichtigung feststellen, dass mit
diesen € 52 Mio nicht nur Schallschutzwände und einen Einhausung sondern
auch die Verbreiterung auf drei Spuren
erfolgt.