Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2004
/ Ausgabe: 2004_02-Feber.pdf
- S.27
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es heißt, ein Funktionär der FIS hätte der Stadt Innsbruck den Zuschlag zugesichert. Man stelle sich aber bitte einmal Folgendes vor: Wenn ich der
für eine Region verantwortliche Politiker wäre und die Zusage für diese
Schisprungveranstaltungen bekommen hätte, würde ich diese nie mehr
wieder hergeben. Ich würde alles daran setzten, diese Zusage zu behalten.
Wer die FIS kennt, der weiß, dass das relativ schnell gehen
kann, besonders, weil gewisse Politiker, Bürgerinnen und Bürger der Stadt
Innsbruck selbst gewichtige Argumente dafür geliefert haben: Eine Umweltverträglichkeitsprüfung hinsichtlich des verursachten Lärms wurde gefordert, und in einem Gutachten hieß es gar, die Sprengung des alten
Sprungturmes könne ein Knalltrauma bei den Bürgerinnen und Bürgern
verursachen; man muss sich das auf der Zunge zergehen lassen.
Zudem hat die FIS bereits mehrmals Orte abgelehnt. Ich bin
der Meinung, dass die Stadt Innsbruck die Zusage für die Durchführung
dieser Skisprungveranstaltungen nicht mehr bekommen hätte. Die Politiker
in anderen Städten schlafen nicht, und man kann sich nicht alles leisten, nur
weil man die Stadt Innsbruck ist.
Sicherlich hätte die Stadt Innsbruck den Bau der BergiselSprungschanze auch alleine durchführen können. Die Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter der Stadt Innsbruck haben bei anderen Bauten bewiesen, dass
sie dazu in der Lage sind. Es darf aber niemand glauben, dass dann keine
zusätzlichen Kosten entstanden wären. Diese hat die Bergisel BetriebsgesmbH übernommen. Dass die Bergisel BetriebsgesmbH ihren Zahlungsverpflichtungen nachgekommen ist, kann man bei der Mag.-Abt. IV, Finanzverwaltung und Wirtschaft, eruieren. Das ist einer der am häufigsten
geäußerten Kritikpunkte.
Zum Wirtschaftlichen möchte ich sagen, dass die Stadt Innsbruck und das Land Tirol den Mut zu diesem Projekt hätten haben müssen,
wenn sie nur ein wenig unternehmerisch gedacht hätten. Wenn man die
5 %igen Einnahmen aus dem Mietvertrag auf ein Jahr hochrechnet, ergibt
das einen Betrag in der Höhe von ca. € 50.000,-- oder € 60.000,--. Aus der
Vergnügungssteuer werden ca. € 200.000,-- eingenommen, und an Kommunalabgaben fallen noch € 17.000,-- an, denn immerhin wurden 20 fixe
Arbeitsplätze geschaffen.
GR-Sitzung 26.2.2004