Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2012
/ Ausgabe: 2012_08-Juli.pdf
- S.13
Suchen und Blättern in über 500 PDFs und 44.000 Seiten.
Gesamter Text dieser Seite:
- 377 -
ma als sehr wichtig und in Wahrheit ist es
auch ein gewisses Steckenpferd von mir.
Ich beschäftige mich sehr gerne mit diesem Bereich.
In letzter Zeit habe ich mich allgemein
über die aktuellen Medien, was sie über
diesen Bereich sagen, schlau gemacht.
Ich sage allen voran bin ich in der selben
Richtung unterwegs, dass die Möglichkeit
das Web 2.0 zu nutzen in diesem Sinne
keine Chance, sondern in Wahrheit ein Risiko ist, wenn es verabsäumt wird. Wird
das Web 2.0 weggelassen, werden einige
Menschen nicht erreicht.
Das sind neue Medien, die durchdiskutiert
werden müssen. Zum Teil muss erst gesehen werden, wie sie sich entwickeln und
wie sie einem helfen, aber im gesamten
Bereich bringen sie eine große Chance für
uns. Diese Medien helfen uns jedenfalls
die Bevölkerung dort abzuholen, wo sie
sind.
Mir kommt oft vor, dass wenn die Stadtregierung etwas auf die Homepage oder auf
"Innsbruck Informiert" stellt, die Information nicht zu den Leuten gelangt, wie wir
es wollen. Es ist in Wahrheit unser Anliegen, dass ein möglichst großer Teil der
Bevölkerung informiert ist, damit beschäftigt und sich dafür interessiert.
In Wahrheit haben wir eine komplett schizophrene Gesellschaft. Auf der einen Seite sind die, die sich dafür überhaupt nicht
interessieren und alles egal ist und auf der
Anderen befinden sich die WutBürgerinnen und -Bürger, die sagen, warum sie nicht mehr wissen und mehr bestimmen dürfen.
Wir haben einen Vorteil und zwar haben
wir als politisches Nachbarland Deutschland. In Deutschland wird die Bürgerinnenund Bürgerbeteiligung auch dank der Piratenpartei Deutschland in einem ganz anderen Ausmaß bereits benützt und erprobt. Wobei ich Zahlen herausgefunden
habe, die mir nicht so gut gefallen.
In Bonn gibt es einen Bürgerinnen- und
Bürgerdialog z. B. zum Haushaltsbudget.
Da es etwas Neues war beteiligten sich
bei diesem Bürgerinnen- und Bürgerdialog
12.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer.
Jedoch beim zweiten Versuch muss gerade eine Erklärung gefunden werden, waGR-Sitzung 12.7.2012
rum sich nur noch 1.740 Menschen, bei
einer Einwohnerschaft von
324.000 Leuten beteiligen.
Auf der einen Seite ist das schade, auf der
anderen Seite denke ich mir, dass es natürlich am Anfang jede/jeden anspricht und
alle das ausprobieren möchten. Geht es
dann aber in die Thematik hinein, handelt
es sich um ein eigenes Thema. Es muss
erst gesehen werden, wer sich überhaupt
in diesem Bereich auskennt. Der Autor
Markus Linder hat in der Süddeutschen
Zeitung geschrieben, dass es eine digitale
Spaltung entlang der sozialen Schere gibt.
Wir müssen es schaffen, die Sachen so
herunterzubrechen, dass es die breite Bevölkerung auch annehmen kann. Ich sage
nicht, dass irgendjemand zu dumm dazu
ist, sondern, dass man Zeit investieren
muss, um sich in ein Thema einzulesen.
Das kann und will sich nicht jede/jeder
leisten. Uns obliegt es, die Botschaften
dort so zu schaffen wie wir sie benötigen.
Ich bin noch kein Freund von der Idee von
GR Ofer, mit dem reinen "thumbs up"Verfahren. Ich erinnere nur ungern an die
neuen Fans auf der Fan-Homepage von
Bundeskanzler Faymann. Diese Fans
konnte man sich auf eBay kaufen. Hat jemand eine gute Idee, kann sie/er vielen
Leuten sagen, dass dort draufgeklickt
werden soll, um mehr Geld zu bekommen.
Das klingt für mich ein bisschen nach offenem Missbrauch.
Laut Studien in Deutschland wird damit
nicht immer ein Massenpublikum angesprochen. Ich glaube aber auch, dass es
darauf ankommt, welche Themen dort
spielen. Es können aber auch über OnlineMedien schnelle und punktuelle Informationen erlangt werden. Wir, die Innsbrucker Volkspartei (ÖVP), haben uns ein
paar Sachen überlegt, die wir gerne im
Anschluss als Anträge für den nächsten
Gemeinderat stellen möchten. Ich hoffe,
dass ihr euch bis dorthin noch einmal intensiv mit dem Thema beschäftigt und mit
mir dran bleibt.
Ein Heranziehen von Menschen und Mut
zu Neuem ist wichtig. Wir müssen uns das
erst ansehen, was dabei herauskommt
und wie viel das bringt. Die Spielregeln
sollten noch einmal neu angesehen werden. In der letzten Periode des Gemeinde-